Samstag, April 22, 2006

Christchurch (09.04.-....)

Am Sonntag komme ich in Christchurch an und komme im Frauenreisehaus unter. Dort kann ich von freitags bis montags fuer Unterkunft arbeiten.

Die ersten Tage verlaufen auch ohne Arbeit recht hektisch. Noch am Sonntag abend treffe ich mich mit Tina und wir gehen mit ein paar ihrer Reisebekanntschaften ins Kino zu 'March of The Penguins'. Danach muessen wir ne ganze Weile suchen, bis wir eine Kneipe finden, die noch Kundschaft empfaengt. Um 10 Uhr werden eben auch in Christchurch schon einige Buergersteige hochgeklappt. Gluecklicherweise finden wir einen Irish Pub, in dem sogar Live-Musik gespielt wird - der Abend ist gerettet! Als ich kurz nach Mitternacht ins hostel komme, ist alles verriegelt; die Eigentuemerin hat vergessen, mir den Code fuers Schloss zu geben. So bleibt mir nichts anderes uebrig, als ueber den Zaun zu klettern.

Am Montag treffe ich Rob, der in Christchurch wohnt und den ich ich aus der Yahoo New Zealand Group kenne und er zeigt mir die Stadt. Danach treffe ich nochmal Tina und Frank, wir quatschen uns mal wieder fest und dann machen wir auch noch den Fehler und zeigen uns gegenseitig unsere Fotos. Draussen wirds schon dunkel und ploetzlich klopft die andere Tina an die Tuer des Wohnmobils. Sie vermacht mir ihre uebriggebliebenen Lebensmittel (wie auch Tina und Frank) und ihr Zelt und wir beschliessen, zum Abschied Pizza essen zu gehen. Am Dienstag fliegen Tina und Frank zurueck nach Deutschland und Tina nach Australien.

Am darauffolgenden Sonntag treffe ich Katja und ihre Eltern, die am Montag wieder nach Hause fliegen. Ich werde zum Essen eingeladen und wir verbringen einen schoenen Abend.

Katja und Tina - es war wirklich sehr schoen mit Euch beiden, danke fuer die tolle Zeit, die wir zusammen hatten, viel Glueck Euch beiden und ich hoffe, wir bleiben in Kontakt!

Mit Stacy aus der Dusky Lodge, ein paar Cleanern von dort und anderen mir bis dahin unbekannten Leuten gehen wir auf ein Konzert von Salmonella Dub, einer sehr guten neuseelaendischen Band, deren Musikstil ich nicht mal beim Namen nennen kann. Es ist eine Mischung aus Elektro, Reggae und Jazz.

Wenn ich nicht gerade arbeite, laufe ich viel in Christchurch herum und geniesse das Leben hier. Es ist nicht zu hektisch und es gibt unzaehlige Parks zum Entspannen. Dem Bewegungs- und Entdeckungsdrang steht die Faulheit entgegen, die durch die rekordverdaechtige Video- und DVD-Sammlung des hostels verstaerkt wird. Ich befuerchte, dass ich zur Fernseheule werde und muss mich manchmal regelrecht dazu zwingen, etwas zu machen. Und wenn man nur in irgendwelche Museen geht und fassungslos sogenannte Kunst anstarrt, die man nicht versteht. Ach ja, nebenbei studiere ich auch die Stellenanzeigen und schreibe Bewerbungen.

An alle, die eine Wackel-Kiwi-Bestellung bei mir aufgegeben haben: Das kann dauern! Habe fast alle Souvenirlaeden in Christchurch abgeklappert (und das sind unzaehlig viele!) und sie sind ueberall ausverkauft oder man kennt sie gar nicht. Ich werde meine Augen weiterhin offen halten und bei Gelegenheit sofort zuschlagen!

Montag, April 17, 2006

Frohe Ostern


Okay etwas spaet aber besser als gar nicht, wuensche ich Euch allen ein schoenes Osterfest, esst nicht zu viel und falls Ihr doch gesuendigt habt, macht zwischendurch mal einen Osterspaziergang. Geniesst die freien Tage und viel Spass beim Eiersuchen! Jana, vielen lieben Dank fuer dieses geniale Foto!!!

Mittwoch, April 12, 2006

Schon wieder Kaikoura (04.04.-09.04.06)

Am Mittwoch ueberrascht mich Krisz mit dem Vorschlag zur Kaikoura Wine Company zu gehen, wo wir eine Fuehrung ueber das preisgekroente Weingut bekommen sowie einige Weine kosten duerfen. Etwas bedudelt laufen wir anschliessend wieder nach Hause und nehmen erstmal Nahrung festen Aggregatszustands zu uns.

Donnerstag ist Krisz' grosser Tag und man merkt ihr die Aufregung deutlich an. Alle zusammen gehen wir ins Cafe' vom Dolphin Encounter, essen dort zu Mittag und stossen schon im Vorfeld mit 3 Flaschen Wein an (dazu muss ich sagen, dass man bei 6 Trinkern nur 1 Glas pro Flasche bekommt). Danach laufen wir zum Kaikoura Council (so eine Art Stadtverwaltung) wo schon der Buergermeister und Andy (der andere Kiwi in spe) auf uns warten. Die Zeremonie an sich geht sehr flott und entspannt von statten. Der Buergermeister haelt eine kurze Rede, laesst Krisz und Andy einzeln nach vorne treten und ihren Eid auf Neuseeland, die Queen und wahlweise auf Gott ablegen und schon bekommen sie ihre Staatsbuergerschaftsunterlagen. Auf einem kleinen Tisch steht ein angestaubtes und in die Jahre gekommenes Bild der Queen+Gemahl und die neuseelaendische Flagge sucht man vergebens, weil der Buergermeister sie nicht finden konnte.
Nach Beendigung der Formalitaeten gibts Kaffee und Kuchen und wir gehen wieder nach Hause.

Dort findet am Abend ein ausgiebiges BBQ statt, wobei die Menge an Essen nur noch vom Alkohol getoppt wird. Der Abend wird ziemlich verrueckt, nachdem im Buero ein paar Mal grundlos der Alarm losgeht und eine Deutsche, die aufgrund eines Sonnenstichs aus dem Bett gefallen ist darauf besteht, ins Krankenhaus gefahren zu werden. Stacy, die Schicht hat und sich um diese Dinge kuemmern muss, ist verstaendlicherweise ziemlich angefressen.

Am Freitag nutze ich das schoene Wetter und mache mit Kristin (aus Gera) den Peninsula Walk, wobei wir auf unserem geplanten Rueckweg am Strand von sehr vielen seals ueberrascht werden und uns irgendwann entschliessen, den Berg zu erklimmen, um den seals aus dem Weg zu gehen. Es sind eben doch wilde Tiere und sie koennen verdammt schnell rennen!

Am Samstag beschliessen Stacy und ich, dass wir das horse trekking machen wollen (eine Reittour) und ich freue mich schon auf diese neue Erfahrung. Erstmal kommen wir zu spaet, aber das ist bei den Kiwis ueblich. Ich beichte, noch nie auf einem Pferd gesessen zu haben und man versichert mir, dass dies kein Problem sei. Was auch absolut stimmt. Ich bekomme eine gute Einweisung und reite als erste hinter dem guide. Mein Pferd Dreamer macht fast alles allein und folgt dem Pferd vor ihr. Nur ein paar Mal ist sie stoerrisch und ich muss sie antreiben. Als sie, angestachelt von den anderen Pferden, zu traben anfaengt, wird mir doch etwas mulmig und ich stoppe Dreamer. Es geht ueber Stock und Stein, Berge hoch und runter, durchs Flussbett hindurch und vorbei an Schafen und Kuehen. Nach knapp 2 Stunden ist alles vorbei und beim Absteigen spuere ich mein Hinterteil nicht mehr (dafuer in den naechsten Tagen umso mehr).

Nachmittags bekomme ich eine SMS von Tina und Frank (aus Deutschland). Sie sind gerade in Kaikoura. Die vergangenen 2 Wochen sind sie genau die selbe Strecke wie ich gereist, waren aber immer 2-3 Tage spaeter dran als ich, so dass wir es nie geschafft haben, uns zu treffen. Nun stehen sie ploetzlich vor meiner Tuer. Wir quatschen stundenlang und beschliessen, uns auf jeden Fall noch mal in Christchurch zu treffen.

Am Sonntag ist es leider schon wieder Zeit, Abschied zu nehmen. Wieder so ein verrueckter Tag. Eigentlich muss Krisz arbeiten, sie liegt aber krank im Bett. Stacy muss fuer sie einspringen, hat aber von der Party am Vorabend einen maechtigen Kater und kriegt nichts so richtig auf die Reihe. Die Cleaner finden Ueberreste der Party und putzen mit Sonnenhueten, Girlanden und Hawaischmuck. Will nicht wissen, was die Gaeste dachten!

Mittwoch, April 05, 2006

die Fahrt zurueck nach Kaikoura (03.+04.04.06)

In Oamaru haette ich nocheinmal Pinguine beobachten koennen und sie waeren wahrscheinlich nur ein paar Meter vor mir entlanggelaufen, aber dafuer bezahlt man einen recht hohen Eintrittspreis. Ich habe beide Pinguinarten in freier Wildbahn umsonst sehen koennen und das reicht mir.

Stattdessen statte ich den Moeraki Boulders einen Besuch ab und mache meine Pflichtfotos und fahre danach einen kleinen Umweg zum Lake Tekapo. Was Wasser ist tuerkisblau, die Sonne scheint und es ist unheimlich windig. In der Church of the Good Shepperd herrscht reger Touristenandrang, weshalb ich mich nicht allzu lange dort aufhalte.

Die letzten beiden Tage verbringe ich fast nur fahrend im Auto, denn ich befinde mich auf dem Weg zurueck nach Kaikoura. Mein letzter Sightseeing Stop ist in der Naehe von Methven, denn dort wurde fuer Herr der Ringe Edoras bzw. die Goldene Halle Meduseld auf dem Mt. Sunday als Kulisse erbaut. Darauf habe ich mich schon die ganzen letzten Monate gefreut. Dumm nur, dass es ausgerechnet an diesem Morgen regnen muss. Die Berge sind nebelverhangen und man sieht erstmal gar nichts. Je naeher ich dem Mt. Sunday komme, klart sich der Himmel zum Glueck auf und ich kann doch noch meine Fotos machen. Die Kuehe, die dort ueberall weiden und solch eine fruehe Stoerung nicht gewohnt sind, gucken ganz dumm aus der Waesche, blockieren den Weg und sind oftmals nur durch Hupen zum Platzmachen zu bewegen.

Ich lasse Christchurch auf meiner Fahrt links liegen, denn das wird mein naechstes Ziel nach Kaikoura sein. Dort treffe ich am fruehen Nachmittag ein, freue mich, vertraute Gesichter wiederzusehen und ich gehe mit Krisz einen Kaffee trinken. Abends gibt es leckeres Thai Essen aus dem Restaurant am Pool und ich lerne meine Cleaner-Nachfolger bei einem Glas Wein kennen.
Es ist schoen, wieder hier zu sein!


Nachwort: Beim nachtraeglichen Lesen stelle ich fest, dass ich in den Zeitformen hin und her springe, mal Gegenwart mal Vergangenheit. Da kann ich nur sagen: Ups. Bitte seht es mir nach, aber die Berichte werden manchmal in mehreren Etappen geschrieben und da passiert das eben mal.

Catlins, Dunedin, Otago Peninsula (01.04.-03.04.06)

Nach dem Abschied von Te-Anau gings in den Sueden der Suedinsel, den man als Catlins bezeichnet. Dort besuche ich den suedlichsten Punkt (Slope Point) und sehe am Nugget Point yellow-eyed penguins (gelbaeuige Pinguine) in freier Wildbahn. Man muss bis zur Daemmerung warten, dann kommen sie von einem arbeitsreichen Tag auf See (Futtersuche) an Land und begeben sich in ihre Nester. Es sind leider nur 4 Pinguine, die ich zu Gesicht bekomme, aber sie sind total suess! Leider auch sehr scheu, deswegen muss man sehr leise sein und sicherstellen, dass man von den Pinguinen nicht gesehen wird.

In der Naehe vom Nugget Point schlafe ich im Auto und erlebe eine der bisher windigsten Naechte ueberhaupt. Mein Auto schaukelt heftig und ich rede mir immer wieder ein, dass es zu schwer ist, um weggeblasen zu werden. Wer sich bis dahin noch nicht erklaeren konnte, wie Baeume in einem ungewoehnlich steilem Winkel seitlich wachsen koennen, weiss es spaetestens bei diesen Windverhaeltnissen, wenn man nicht mal die die Autotuere offnen kann, ohne dass alles im Auto herumgewirbelt wird! (Ich versuche, Bilder von diesen Baeumen nachzureichen, damit es sich jeder vorstellen kann).

Nach ueberstandener Nacht gehts nach Dunedin, eine der groessten Staedte Neuseelands mit schottischem Flair. Dunedin ist schottisch und bedeutet Edinburgh und die Bauten erinnern stark an Schottland. Dort laufe ich ein bisschen in der Stadt herum, klingle meine Mum aus dem Bett, weil die Zeitverschiebung ohne mein Wissen nun 14 Stunden betraegt (SORRY!!!) und begebe mich auf die angrenzende Halbinsel Otago Peninsula. Dort befindet sich Neuseelands einziges Schloss Larnach Castle und als ich dort ankomme, ist es gerade im Nebel verschwunden, was dem Ganzen eine unheimliche Atmosphaere verschafft.

Ich erfahre, dass man bei Dunkelheit am Pilots Beach blue penguins beobachten kann und so richte ich es ein, kurz vor Dunkelwerden wieder vor Ort zu sein. Wir werden gebeten, leise zu sein, keine Taschenlampen und Kameras mit Blitz zu verwenden (weil das ihre Augen schaedigt) und im Dunkeln langsam und vorsichtig zu laufen, um sie nicht zu erschrecken. Bei diesen Pinguinen handelt es sich um die kleinsten ueberhaupt; sie sind gerade mal 25 cm gross. Die Aufregung ist gross, als sie endlich aus dem Wasser watscheln, einen angelegten Pfad Richtung Parklplatz laufen und dort in den Huegeln in ihren Nestern verschwinden. Sie laufen teilweise zwischen unseren Beinen hindurch und man hoert ihr aufgeregtes Rufen und miteinander Reden. Als schon alle gegangen sind, quatsche ich noch ein wenig mit dem netten aelteren Herren, der als Freiwilliger fuers DOC arbeitet und dafuer sorgt, dass die Zuschauer nichts tun, was die Pinguine veraengstigen koennte.

Te-Anau / Milford Sound / Te-Anau (28.-31.03.06)

In der Tourist Info von Te-Anau buche ich meine Rundfahrt auf dem Milford Sound am naechsten Morgen 9 Uhr. Das ist die beste Zeit, denn erstens bekommt ein Fruehstueck an Bord und zweitens ist das Boot noch nicht ueberfuellt, da die Touristenmassen erst gegen 11 Uhr einfallen.

Die Fahrt von Te-Anau zum Milford Sound dauert ca. 2 1/2 Stunden und um morgen nicht ganz so frueh aufstehen zu muessen, mache ich mich noch am Abend auf den Weg. Die Strecke wird zu Recht als eine der schoensten Neuseelands bezeichnet und die untergehende Sonne versinkt langsam zwischen den Bergen. Auf einem Campground lasse ich mich nieder und stelle fest, dass fast alle deutsch sprechen! Am naechsten Morgen stehe ich frueh auf, denn ich habe noch ein Stueck Weg vor mir und kann dabei die aufgehende Sonne und den Morgennebel ueber den Taelern bewundern.

Die Schiffahrt auf dem Milford Sound war nicht ganz so spektakulaer, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das schoene Wetter war daran Schuld, denn nur wenn es viel regnet, entstehen viele Wasserfaelle. So waren es nur 2 oder 3, die immer da sind. Aber ueber das Wetter will ich mich lieber nicht beschweren, denn ich hatte ausser einem kleinen Regenschauer nur Sonnenschein und das will an der Westcoast, dem regenreichsten Gebiet Neuseelands, schon was heissen!

Zurueck in Te-Anau treffe ich alte Bekannte und verbringe deshalb mehr Zeit dort, als der Durchschnittstourist, der nur auf der Durchreise ist. Ist aber auch mal ganz schoen, 2 Tage an einem Ort zu sein, denn die letzten Tage war ich immer nur unterwegs und jeden Tag woanders.

Fox Glacier nach Queenstown (26.-28.03.06)

In letzter Zeit habe ich so viele Seen gesehen, dass ich mir die Namen gar nicht mehr alle merken kann. Schoen waren sie aber alle. An einigen habe ich die Nacht verbracht und habe in diesen Naechten erhebliche Sandflies-Bisse und Mozzy-Stiche davongetragen. Ich habe aufgehoert, die Blessuren zu zaehlen.

Einige Kilometer vor Wanaka aendert sich die Landschaft schlagartig, die Berge sind nicht mehr mit Regenwald bedeckt, sondern mit Felsen und Gras. Es hat mehr Laubbaeume, die durch den kommenden Herbst bunt geschmueckt sind. Im Ganzen wirkt die Landschaft heller und dadurch einladender. Manchmal fuehlt man sich in die Welt von Herr der Ringe versetzt, glaubt sich in Rohan und moechte sich einfach nur auf einen Felsen setzen und hoffen, dass Aragorn, Legolas und Gimli auf ihrer Suche nach Merry und Pippin vorbei gerannt kommen.

In Wanaka checke ich seit Tagen mal wieder meine E-Mails und werde das 1. Mal beim campen am See freundlich aber bestimmt aufgefordert, woanders hinzufahren, weil campen nicht erwuenscht ist. Muede und etwas genervt fahre ich von dannen und versuche im Dunkeln eine Stelle zum Schlafen zu finden, werde aber mit einer Sandflies-freien Nacht fuer meine Muehen belohnt.

Bevor ich am naechten Tag weiter in die Stadt der Verrueckten Queenstown fahre (verrueckt deshalb, weil sich fast jeder bungee-jumpend von Bruecken stuerzt, aus Flugzeugen springt oder noch extremere Sachen macht) fahre ich noch ein wenig herum; besteige schwitzend, keuchend und fluchend einen Huegel nach dem anderen und werde mit einem Ausblick auf Lake Wanaka belohnt, den man mal wieder nicht auf Foto festhalten kann. Danach statte ich Puzzle World einen Besuch ab und muss kopfschuettelnd mit ansehen, wie Wasser nach oben fliesst und eine Billiardkugel an einem geneigten Billiardtisch nach oben rollt. Ausserdem kann ich die Techik bewundern, die auch in Herr der Ringe angewendet wurde und es ermoeglicht, zwei Menschen in einem Raum unterschiedlich gross wirken zu lassen.

An einem mal wieder wundernschoenen Tag fahre ich nach Queenstown, sehe kurz vor Cardrona den in jedem Reisebericht erwaehnten BH-Zaun (danke Tina fuer den Tip), was der Eigentuemer uebrigens gar nicht mehr witzig findet. In Queenstown geniesse ich endlich mal wieder die Vorzuege eines Bettes, wasche Waesche und checke am naechsten Morgen frueh aus. Ich fahre auch hier ein wenig in der Gegend rum, bestaune die Landschaft und mache mich auf den Weg nach Te-Anau, nicht ohne mal wieder einem idyllischem See einen Besuch abzustatten und die Abgeschiedenheit nutze, um meinen weissen Bauch gen Sonne zu strecken.

Fox Glacier (25.+26.03.06)

Wenn man wie ich bisher nicht viel mehr von Gletschern gesehen hat als die schokoladefutternden Murmeltiere in Oesterreich, ist man an Neuseelands Gletschern Franz Josef (nach Franz Josef von Oesterreich) und Fox (nach Sir William Fox) genau richtig. Das einzigartige an beiden Gletschern ist, dass sie im Regenwald auslaufen und so kann man spektakulaere Fotos von weidenden Schafen, Busch im Hintergrund und dazwischen einer Gletscherzunge machen.

Ich wollte unbedingt aufs Eis, hatte aber absolut keine Lust, atemraubende Kletterpartien an der Gletscherzunge vorzunehmen. Da ich die Landschaft geniessen wollte, entschied ich mich fuer einen Heli-Hike am Fox Glacier, was bedeuted, dass man mit Helikopter auf den Gletscher geflogen wird (dort wo das Eis noch schoen sauber ist), dort 2 Stunden herumlaeuft und anschliessend wieder zurueckfliegt. Guenstig wars nicht, aber ich wollte mich fuers viele Geschirrspuelen belohnen. Der Flug war spannend, wenn auch leider viel zu kurz. Ich haette nicht gedacht, dass 7 Personen in einen kleinen Hubschrauber passen, wurde aber eines besseren belehrt! Hinten sassen 4 Personen wie die Sardinen in der Dose (darunter leider auch ich), auf dem Beifahrersitz (oder heisst das jetzt Beifliegersitz???) 2 Personen und rechts der Pilot. Wenn wir abgestuerzt waeren, haette ich zusammen mit 2 aelteren Australiern ein Aussie-German-Aussie-Sandwich abgegeben (zur Erklaerung: Australien nennt man hier auch Aussie).

Die Wanderung an sich war sehr relaxt, die beiden guides erzaehlten viel und waren recht unterhaltsam. Zwischendurch schwingten sie ihre Aexte, um Stufen ins Eis zu hauen und sie taten es mit einer beneidenswerten Leichtigkeit. Wir kletterten ueber Eisspalten, stiefelten durch Eistaeler und passierten viele blauschimmernde Wasserloecher und Hoehlen. Durch einige gingen wir sogar hindurch. Je hoeher wir kamen, desto kaelter wurde es, aber unsere beiden guides waren trotzdem in shorts und T-Shirt unterwegs. Da kam ich mir mit Pullover und Fleecejacke schon fast overdressed vor - war aber wenigstens schoen warm! Am Ende erhielten wir ein Zertifikat, das wir nun jedem unter die Nase halten koennen, der gewagt hat, danach zu fragen.
Nach dem Trip gings weiter Richtung Wanaka.