Die restliche freie Zeit habe ich mal wieder recht unterschiedlich verbracht.
1. Mein Wolfgang musste zum W.O.F. (neuseelaendischer TUEV). Der Mechaniker wollte mich fuer bloed verkaufen und meinte, dass es das Auto nicht mehr Wert sei, die erforderlichen 700 Dollar fuer Reparaturen hinzublaettern. Einzige Alternative: An einen Mechaniker verkaufen, der die Restteile verwertet. Bin dann zu einem anderen Mechaniker, der mir das Auto fuer 360 Dollar repariert hat und mir einen neuen W.O.F. ausgestellt hat. Wolfgang und ich sind nun wieder gluecklich!
2. Meine Arbeitskollegin Linda hat sich einen Van gekauft, mit dem sie nun durch NZ reist (sie ist vor ein paar Tagen abgereist). Ihre Freizeit verbrachte sie mit Van entruempeln, Zubehoer kaufen, Vorhaenge und Matrazenbezuege naehen und das Auto wettbewerbsfaehig fuer 'schoener wohnen' zu machen. Teilweise half ich ihr dabei und wir erlebten einige witzige Gegebenheiten. Erstmal ist es ohne das noetige Vokabular schon eine Herausforderung, Stoff fuer Vorhaenge und Ueberzuege zu kaufen und beim Bezahlen habe ich mich fuer die Geduld der Verkaeuferin bedankt. Dann ist es in NZ nicht so einfach, Bettwaesche zu kaufen. Ausgestattet mit den benoetigten Massen stuermten wir den Laden, fanden aber nur die Standardmodelle 'Kingsize' und 'Queensize' ohne genaue Masse. Auf die Frage, wie gross die denn seien, erhielten wir die selten daemliche Antwort, dass dies Standardmasse seien. Ach ne, wirklich? Haette ich nicht fuer moeglich gehalten! Der Verkaeufer packte die Bettdecke aus und musste nachmessen (und verfluchte dabei wahrscheinlich insgeheim die bloeden Auslaender mit ihren Sonderwuenschen)!
Ansonsten schlug sich die liebe Linda die Nachtstunden um die Ohren und naehte mit einer Engelsgeduld Vorhaenge. Wenn sie nicht an der Naehmaschine sass, kochten wir meistens was zusammen mit Jana, einer weiteren Arbeitskollegin. Wir haben es sogar zu selbstgemachtem Apfelmus und Kartoffelpuffern gebracht und haben Amy aus Kanada (sie arbeitet auch hier) die deutsche Kueche etwas naeher gebracht.
3. Da ich wochenends Zeit habe, schlendere ich immer auf den Arts Market mit vielen Staenden von Kuenstlern und Handwerkern. Allerdings interessieren mich die internationalen Fressbuden mehr, weil es da abwechslungsreiche Mahlzeiten aus aller Herren Laender gibt. Habe schon griechisch und tschechisch ausprobiert und natuerlich deutsch (Leberkaese+Sauerkraut; die bayrischen Wuerste ruehr ich allerdings nicht an, dafuer ist mein thueringisches Herz zu stolz und mein Magen zu verwoehnt). Naechstes Mal vielleicht libanesisch oder thai?
4. Am 27.5. fand das Rugby Finale zwischen den Crusaders (aus Christchurch) und den Hurricans (aus Wellington) im Christchurcher Stadium statt. Ich sah mir das Spiel auf der Grossleinwand in einem Pub an, erlebte ein spannendes Spiel und sah die Christchurcher Fans am Ende jubeln. Das war auch ein Match Suedinsel gegen Nordinsel, also eine Frage der Ehre! Wer den Mut aufbrachte, seine Sympathien fuer die Hurricans kundzutun, riskierte verbale Attacken. Selbst die Christchurcher Zeitung 'The Press' veroeffentlichte einen Artikel, in dem eindeutige Erkennungsmerkmale fuer versnobbte Wellingter aufgefuehrt wurden.
Moeche mich auf diesem Wege nochmal ganz herzlich fuer alle Kommentare, Briefe, Postkarten und Paeckchen (ich moechte damit niemanden unter Druck setzen ... ;-) ) bedanken, ueber die ich mich immer sehr freue. Wie sagt man so schoen hier, I really appreciate it! (Ich weiss es sehr zu schaetzen). In diesem Sinne, bis zum naechsten Mal...