Freitag, April 18, 2008

erster Schnee in diesem Jahr!

Als ich heute morgen aus dem Hause trat, staunte ich nicht schlecht über all den Neuschnee auf den Bergen. Sah richtig klasse aus und es macht mich wehmütig, da es mich an den letzten Winter erinnert und an die Schönheit Milford Sounds in dieser Jahreszeit. Auf der anderen Seite bin ich froh, daß ich dies noch vor meiner Abreise erleben durfte. Laut Wetterbericht fiel der Schnee bis runter auf 600m und die Wettervorhersage sagt sogar Schnee bis 200-400m in den Catlins voraus. Es wird frostig in Neuseeland und den Abfall der Temperaturen habe ich besonders letzte Nacht und auch heute den ganzen Tag über erlebt. Nur gut, daß ich bald hoch auf die Nordinsel düse, da ist es normalerweise wärmer und dann in Melbourne dürfte es in Sachen Temperaturen keinen Grund zur Beschwerde geben.

Montag, April 14, 2008

über den Wolken...muß die Freiheit wohl grenzenlos sein...

Das Ende meiner Schicht stand bevor und ich beschloß, mein Glück auf die Probe zu stellen. Mein Auto existiert leider nicht mehr, da Pavlina einen Unfall damit hatte (bevor jemand nachfragt, ihr geht es gut, dem Auto weniger) und so bin ich leider nicht mehr so flexibel, wenn es um die Gestaltung meiner freien Tage geht. Immer mit dem Bus nach Queenstown zu fahren, ist langweilig und dauert ewig und so fragte ich einfach die Piloten, die an schönen Tagen hunderte von Passagieren einfliegen. Klar, sie hatten einen freien Platz für mich und so saß ich einige Zeit später im Flieger. Mit an Board war eine junge Familie mit zwei total nervigen Kindern, die mich total nervös machten. Eines saß hinter mir auf dem Schoß des Vaters und weil er den Flug mit der Videokamera filmte, bemerkte er nicht, wie sein Sprößling an der Türverriegelung spielte. Ich bemerkte es sehr wohl und dachte ich spinne!

Nun bin ich vor einigen Monaten schon mal geflogen, aber diesmal entschied sich der Pilot für eine andere Route. Wir flogen raus aufs Meer und dann steuerte der Pilot Richtung Inland. Dabei überflogen wir das Hollyford Valley mit Lake McKerrow und in der Ferne konnte ich einen kurzen Blick auf Martins Bay erhaschen (dort will ich unbedingt noch hin!). Wir sahen das Routeburn Valley und den Harris Saddle, den ich mit Pavlina erklettert bin und in der Umgebung von Glenorchy sahen wir deutlich Mt. Earnslaw aus den Wolken herausragen und den Dart River, wie er von Paradiese den ganzen Weg in den Lake Wakatipu fliest.

Fiordland von oben zu erkunden ist spektakulär und atemberaubend und gibt einem eine ganz andere Sichtweise. Ich habe hier einge Tracks und Wanderungen gemacht und es ist immer recht schwer vorstellbar, was sich auf der anderen Seite der Berge befindet, wenn man in einem Tal umherwandert. Von oben sieht alles so einfach und unbeschwert aus und man vergißt, wie hoch die Berge wirklich sind und wieviele Stunden man für deren Besteigung braucht.

Nach nichteinmal einer Stunde war der Spaß schon wieder vorbei und nach der Landung übte ich mich Druckausgleich auf meinen Ohren, was immer ne ganze Weile dauert. Ich bestieg den Bus ins Stadtzentrum Queenstowns, suchte mir ein hostel und ging ein wenig an der lakefront spazieren. Das Wunderbare am Fliegen nach Queenstown ist das Einsparen mehrerer Stunden im Bus und so konnte ich noch die Sonne geniessen, während es schon dunkel ist, wenn man im Bus Queenstown erreicht.

Meine freien Tage verbrachte ich größtenteils mit relaxen, spazierengehen, Fotos schiessen, lesen und Freunde treffen. Bei diesen Freunden handelt es sich um Milford Veteranen, Leute also, die hier gearbeitet haben (schwer vorzustellen, daß ich bald zu ihnen gehöre…). Mit einer von ihnen machte ich den Trip auf der T.S.S. Earnslaw (ein Dampfschiff) zur Walter Peak High Country Farm. Dabei handelt es sich um eine Farm am anderen Ende des Lake Wakatipu, zu der es keinen Zugang per Straße gibt. Walter Peak ist zwar noch immer eine Farm, die vorallem Schafe züchtet aber ich würde mal behaupten wollen, daß sie mit den tausenden von Touristen, die sie jährlich besuchen, mehr Geld verdienen. Zum Programm gehört Tiere angucken und Lämmer streicheln (die sich das durch viel Futter gut bezahlen lassen), ein bißchen Tee und Kaffee trinken und anschließend einer Demonstration in sheep mustering und sheep shearing (Hunde, die Schafe zusammentreiben und das anschließende Scheren). Die Fähigkeiten der Hirtenhunde sind sehr beeindruckend, sie gehorchen aufs Wort und kennen zahlreiche verschiedene Befehle, die sie tadellos ausführen. Ich wünschte manchmal, mein kleiner Seppl wäre so diszipliniert…! Aber fairer Weise muß man dazusagen, daß es alles am Herrchen liegt, Training und vorallem Unnachgiebigkeit (auch wenn sie noch so lieb gucken, immer hart bleiben!)

An meinem letzten Tag vollendete ich, was ich mir vor einigen Monaten schon in den Kopf gesetzt hatte - ich umrundete den idyllisch gelegenen Lake Hayes. Es war brütend heiß, aber diesmal war ich wenigstens so schlau, mich vorher mit Sonnencreme einzuschmieren. Mit Futter - und Fotopausen benötigte ich ungefähr 2,5 Stunden und danach nahm ich den Bus zurück in die Stadt. Als Stärkung gabs mal wieder Sushi und ich muß mit Schrecken (?) feststellen, daß ich mich fast ausschließlich von Sushi ernähre, wenn ich im Queenstown bin. Nunja, kann man eben nichts machen, wenn es so lecker ist.

Donnerstag, April 10, 2008

overnight cruise vor der eigenen Haustuere

In Milford haben wir so unsere Traditionen: Pavlina und ich durchwandern gemeinsam unsere schoene Umgebung und als lustige Truppe machen Helen, Sara, Pavlina und ich vorzugsweise anderer Firmen Boote unsicher. Dies sollte diesmal in Form einer overnight cruise in Milford Sound vor unserer eigenen Haustuere geschehen.

Real Journeys operiert im Uebernachtungssektor zwei Boote in Milford. Zum einen die Milford Mariner, die auf den Markt mit gehobenerem Anspruch abzielt und meist snobistische Amis befoerdert. Zum anderen die Milford Wanderer (liebevoll Wandy genannt)-mehr fuer den Backpackermarkt und Leute mit kleinerem Geldbeutel gedacht. Von der Crew wissen wir, dass man auf der Wandy mehr Spass hat und so entschieden wir uns fuer dieses Boot. Der Ablauf ist aehnlich wie damals in Doubtful Sound: Nachdem sich das Boot in Bewegung gesetzt hat, gibt es als kleine Staerkung erstmal ne Suppe. Wir steuern hier in Neuseeland auf den Winter zu und somit haben wir abends nicht mehr so lange Tageslicht und deshalb bleibt nicht genuegend Zeit fuer ne ganze Cruise raus aufs Tasmanische Meer. Nach Erreichen der Fairy Falls (was ungefaehr der Haelfte der Strecke entspricht), kehrt das Schiff um und parkt in Harrison's Cove, wo wir auch die Nacht verbringen sollten.

Aber erstmal waren die Wasseraktivitaeten angesagt. Waehrend Helen, Pavlina und Sara sich fuers kayaken entschieden, bin ich diesmal mit dem Beiboot rausgefahren. Nach einer knappen Stunde gings zurueck an Board und Pavlina und Sara konnten es mal wieder nicht lassen und mussten baden gehen. Verrueckte Huehner! Anschliessend gabs Essen und die Art und Weise des Servierens hatte etwas sehr charmantes an sich. Waehrend man auf der Mariner ein Buffet hat sich selbst nehmen kann, wird auf der Wandy das Essen von der Crew auf den Teller geladen und der Gast holt sich den Teller am Tresen ab. Wie in der Schulkantine stehen alle in der Schlange und warten auf ihre Teller. Vielleicht nicht das Non-Plus-Ultra fuer reiche Futzis, aber mich stoerte es keineswegs. Nach dem Essen hatten wir ein paar Bier, spielten Brettspiele, quatschten und gingen ins Bett. Auch diesmal hatten wir eine Kabine fuer uns und so kicherten und quatschten wir uns in den Schlaf. Die armen Nachbarn!

Um 6.30 in der Frueh wurde der Generator angeschaltet, der heisses Wasser und Strom fuer fast alles auf dem Schiff liefert und das machte mich munter. Ich zog mich an, schnappte meine Kamera und staunte nicht schlecht, als ich aufs Deck hinaus trat. Es regnete, der Fiord war nebelverhangen und die Sonne war gerade dabei, aufzugehen. Nun hatten wir das selbe Wetterphaenomen in Doubtful Sound: Schoenes Wetter am 1. Tag und Regen und Wolken am 2. Koennte gar nicht besser sein, im den Fiord in allen Facetten zu erleben! Es gab leckeres Fruehstueck und das Schiff setzte sich in Bewegung, um den Fiord zu durchkreuzen. Als wir auf das Tasmanische Meer gelangten, hoerte es auf zu regnen und der Himmel war mit einem wunderschoenen Farbspiel von Blau-und Rottoenen ueberzogen.

Kurz vor 9 Uhr stoppten wir am Unterwasser Observatorium und einige Passagiere verliesen das Boot um die Unterwasserwelt zu erkunden. Unter ihnen war auch Pavlina, denn sie musste rechtzeitig zurueck auf Arbeit sein. Sie sollte diesen Tag auf unserer 'Pride of Milford' arbeiten und dieses Boot holt am Morgen die Leute vom Observatorium ab. Sie hatte am Tag zuvor ihre Uniform an Board gelassen , so dass sie sich nur noch umziehen brauchte.

Auf dem Rueckweg hatten wir auch noch riesiges Glueck und sahen Delfine, die allerdings nicht sehr aktiv waren, da sie noch schliefen oder aber gerade mit Fuettern beschaeftigt waren (das kann man bei denen immer nicht genau sagen, was sie gerade machen). Da ich schon ewig keine Delfine mehr gesehen hatte, war ich uebergluecklich und der Adrenalinstoss reichte mir fuer den ganzen Tag!

Gegen 9.15 kamen wir zurueck in den Hafen - genau richtig fuer mich denn ich musste 9.30 mit Arbeiten anfangen. Helen und Sara hatten Glueck, denn sie hatten sowieso frei und konnten nach Hause gehen.