Dienstag, Mai 16, 2006

Banks Peninsula, Akaroa (09.05.-11.05.06)

Am Dienstag machten wir (Marianne und ich) uns auf den Weg nach Akaroa. Wir verliesen Christchurch bei schoenstem Sonnenschein und fuhren ca. 2 Stunden nach Akaroa, weil wir uns natuerlich fuer den laengeren, aber sehenswerteren Touristic Scenic Drive entschieden. Gegen Nachmittag erreichten wir Akaroa, staerkten uns bei Fish&Chips und statteten Leuchtturm und Anglican Cemetry (Friedhof) einen Besuch ab. Danach fuhren wir zur Le Bons Bay, wo uns das Le Bons Bay Backpackers empfohlen wurde. Wir checkten ein, ruhten uns ein wenig aus und kamen auf die wahnwitzige Idee, noch einen Spaziergang zu machen. Wir packten uns warm und wasserfest ein, schliesslich war es bereits dunkel und nieselte und wir machten uns mit 2 kleinen Taschenlampen auf den Weg. Wir liefen auf der Strasse und obwohl kein Mond und keine Sterne zu sehen waren, war es relativ hell und wir fanden unseren Weg problemlos. Zwei kleinere Zwischenfaelle machten den Spaziergang doch noch zum Erlebnis:
1. Urploetzlich fing ein kleiner Hund an zu bellen, den wir in der Dunkelheit trotz Taschenlampen nicht ausfindig machen konnten. Aufgrund des uns eingejagten Schreckens (auf einer Skala von 1-10= 19) stuften wir ihn als gefaehrlichen Kampfhund ein.
2. Ein paar Minuten spaeter musste eine Kuh muhend kundtun, dass sie sich irgendwo in unserer Naehe befindet und da wir absolut nichts von ihr sehen konnten, und auch nicht gerade heiss auf ein Zusammentreffen mit ihr waren, kehrten wir wieder um. War ganz froh darueber, denn bisher waren wir nur bergab gegangen und nun gings steil wieder bergauf. Meine Lungen waren begeistert!

Die Nacht im 7-Personen-Schlafsaal sollte sich als Lehrstunde im Daeumchendrehen und Schaefchenzaehlen erweisen, denn die einzige Person, die fest schlief, war eine aeltere schnarchende Frau. Die anderen 6 Bewohner waren wach und schmiedeten insgeheim Racheplaene (wenn nicht noch schlimmer…)

Am naechsten Morgen genossen wir frisch gebackenes Brot und selbstgemachte Marmelade und beschlossen, dem Otepatotu Scenic Reserve einen Besuch abzustatten. Wir wanderten los, kaempften uns todesmutig durch eine Herde schlecht gelaunter Kuehe (man erklaerte uns, dass die Kuehe von ihren Kaelbern getrennt wurden) und bestiegen mal wieder nicht enden wollende Berge. Unser Optimismus und gute Laune wurden urploetzlich auf eine harte Zerreissprobe gestellt, als wir einen harmlos aussehenden Wasserlauf ueberqueren mussten und ploetzlich knoecheltief (Marianne) bzw. bis zu den Knien (natuerlich ich!) im Matsch standen. Das zusaetzliche Gewicht von Wasser und Dreck an meiner Hose machten den Aufstieg nicht gerade einfacher. Oben endlich angekommen, wollten wir beide aus Dankbarkeit und Erleichterung schon die Teerstrasse kuessen!

Damit waren unsere Abenteuer fuer diesen Tag noch nicht beendet. Fuer eine schoenere Aussicht kaempften wir uns durch matschiges und rutschiges Gebiet, nur um oben angekommen feststellen zu muessen, dass alles nebelverhangen ist. Unter Risiko unseres Lebens rutschten wir den glitschigen Weg wieder zurueck und bewunderten unten angekommen den allerschoensten Sonnenschein und sahen keine einzige Wolke.

Nach ca. 4 erlebnisreichen Stunden kamen wir saudreckig und geschafft im hostel an, machten uns frisch und fuhren an die Le Bons Bay, um den Strand zu begutachten. Danach gings wieder zurueck und fuer 12 Dollar gabs ein vom Besitzer des hostels gekochtes Festessen (Fisch, Muscheln, Kartoffeln mit Knoblauch, Gemuese, Kumara-Auflauf, Salat und zum Nachtisch einen Apfelkuchen mit Eis). Den Abend verbrachten wir quatschend mit den anderen Gaesten und ich unterhielt mich mit einem Englaender ueber ein beide Nationen brennend interessierendes Thema: Die Fussball WM in Deutschland. Ich sagte ihm, dass es schon schade sei, dass es im Heimatland stattfindet und ich sei nicht da. Seine Antwort: Sieh es mal von der Seite, Deutschland wird nicht gewinnen, England erst Recht nicht, deswegen verpassen wir beide nichts! Stattdessen sollte ich mich naeher mit dem Nationalsport der Neuseelaender beschaeftigen, dem Rugby. Gesagt getan, einen Tag spaeter sass ich im Jade Stadion in Christchurch bei einem Rugby Spiel. Dazu mehr im naechsten Eintrag.

Am Donnerstag fand dann endlich der langersehnte Bootstrip mit dem Besitzer Garry statt, der 7 Leute aufs Meer hinausschipperte. Wir bestaunten die Landschaft, Seeloewen, Voegel und – der Hauptgrund unseres Ausfluges- Hektordelfine, die kleinsten und seltendsten Delfine der Welt. Es waren nur ca. 3 oder 4, aber egal, schoen wars trotzdem. Nur leider machte mir das Geschunkel wieder arg zu schaffen und ich war heilfroh, als ich wieder festen Boden unter meinen Fuessen hatte.

Nach einem erneuten kleinen Abstecher nach Akaroa fuhren Marianne und ich wieder nach Christchurch, wo mich nun wieder der Alltag eingeholt hat. Der Regen uebrigens auch…

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Katja!
Nun habe ich es mit Hilfe Deiner Mutti auch endlich geschafft, Deinen Blogger kennenzulernen. Ich finde es Klasse, wie Du dort überlebst und beneide Dich sehr. Ich wäre gern bei Dir. Vielen Dank auch für Deine Karte. Wir haben uns sehr gefreut.
Jetzt noch eine Frage zu Deimem Abendessen mit Freunden im Hostel. Was ist ein Kumara-Auflauf?
Jetzt muß ich mich erst einmel in die anderen Artikel reinlesen. Es ist ja schon ein richtiges Buch.
Ich melde mich dann nochmal.
Viele Grüße vom Frisör mit Familie