Mittwoch, November 29, 2006

Wind, Wind und nochmals Wind

Der heutige Tag fing eigentlich ganz normal an. Seit gestern regnet es non stop wie aus Kannen, was aber nichts aussergewoehnliches fuer uns hier ist. Der Tag entwickelte sich dann aber doch ganz anders...

Wir hatten all unsere Passagiere an Bord und warteten darauf, ablegen zu koennen. Der Skipper entschied sich dagegen, weil es zu windig war. Von anderen Skippern erfuhr er, dass im Fiord Windgeschwindigkeiten von teilweise 100 Knoten (185 km\h) herrschten. Selbst in Harrison's Cove, dem abgeschiedensten Teil des Fiords, waren es noch 70 Knoten (130 km\h). Das Boot ist zwar unser groesstes, ist aber nur aus Aluminium und wiegt daher "nur" 200 Tonnen, waere also hin und her geschaukelt worden. Selbst andere Boote, die weitaus schwerer sind, als unser Boot, blieben im Hafen. Da sassen wir also mit unseren Passagieren, sie saettigten sich am Buffet und danach gingen sie wieder. Einige unserer Boote liefen aus, das aber mit unterschiedlichem Ausgang. Das kleinere wurde durchgeschuettelt und zwei Passagiere fielen und verletzten sich. Ein anderes Boot (kleiner als wir aber doppelt so schwer) hatte ebenfalls eine schaukelige Fahrt, aber sonst passierte gluecklicherweise nichts (wenn man mal von unserem Kuechenpersonal absieht, dass mehr Zeit auf dem Klo verbrachte als in der Kueche...).

Auch die 2. Cruise wurde gecancelt, so dass wir heute ein wenig frueher nach Hause gekommen sind. Selbst Leute, die hier schon seit einigen Jahren arbeiten, versicherten uns, dass sowas nicht haeufig vorkommt und so waren wir ganz froh, der Routine ein wenig zu entkommen. Die meisten Passagiere konnten das alles auch ganz gut verstehen und waren zwar enttaeuscht, aber trotzdem guter Laune. Am Ende geschieht dies alles ja auch nur zu ihrer eigenen Sicherheit, denn es bringt nichts, wenn sie durchgeschuettelt werden und ihnen alles um die Ohren fliegt. Und gerade mit all den Asiaten an Bord fuehle ich mich in solch einer Ausnahmesituation sowieso nicht wohl, denn wenn man ihnen im Notfall zu erklaeren versucht, was sie tun (oder nicht tun) sollen, verstehen sie es meistens nicht.

Gestern morgen staunten wir uebrigens nicht schlecht, als wir in unserem Vorgarten einen Seal herumliegen sahen. Der Arme hatte sich entweder verlaufen oder wollte einfach mal ein bisschen Abwechslung. Als ich von der Arbeit kam, war er verschwunden, also hat er wohl im Laufe des Tages wieder seinen Heimweg angetreten.

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