Freitag, Dezember 28, 2007

Westcoast

Pünktlich zu meinen freien Tagen kehrte die Sonne nach Neuseeland zurück und so sah ich wieder heißen Tagen entgegen. Zu meinem Ziel hatte ich diesmal die Westcoast auserkoren. Den ersten freien Tag fuhr ich nach Wanaka, wo ich mal wieder die Nacht im Bella Vista Hotel verbrachte und sich die nette Lady an der Rezeption sogar noch an mich erinnern konnte.

Tag 2 brach ich früh auf und fuhr über den Haast Pass zum Franz Josef Gletscher, Hokitika und Greymouth und kurz nach 7 Uhr abends kam ich endlich in Punakaiki, meinem Endziel an. Eine wahnsinnig lange Fahrt, die sich gelohnt hatte. Nach dem Abendessen machte ich mich auf den Weg zu den Pancake Rocks, wo die Flut Einzug gehalten hatte und die Blowholes zum Leben erweckte. Wasser wurde in Felspalten geblasen und nach oben gedrückt. Ich blieb bis die Sonne untergegangen war, ging in mein Hostel und legte mich schlafen.

Tag 3 verbrachte ich in selber Weise wie Tag 2, nur dass ich diesmal die Strecke in die andere Richtung zurück nach Wanaka fuhr. Der Regen verfolgte mich stellenweise, aber im Großen und Ganzen hatte ich großes Glück mit dem Wetter. In Wanaka selbst war es wieder heiß und trocken, dort hatte man vom Regen nichts mitbekommen.

Der letzte meiner freien Tage sieht immer gleich aus. Von wo auch immer ich bin, mache ich mich auf den Weg nach Te Anau, erledige noch die letzten Einkäufe, tanke und dann gehts zurück nach Milford, wo die Sachen ausgepackt, Wäsche gewaschen und die Bilder von der Kamera auf den Computer übertragen werden. Mein erster Tag zurück auf Arbeit war regenreich und ich klopfte mir mal wieder auf die Schulter, weil ich solch ein Glück mit dem Wetter gehabt hatte. Wenn Engel reisen... :-)

Trip zum Mt.Cook

Endlich mal wieder ein paar freie Tage und dazu noch Superwetter - das mußte entsprechend genutzt werden. Meine letzten Tage verbrachte ich eher mit shoppen, aber diesmal wollte ich mal wieder was unternehmen (mal ganz abgesehen von dem Trip nach Stewart Island) und so entschloss ich mich, einfach mal ins Auto zu steigen und drauf loszufahren. Ich hatte mir verschiedene mögliche Ziele ausgesucht und wollte diese- je nach Gemütslage und Wettersituation ansteuern. Den ersten freien Tag lies ich ziemlich ruhig angehen und kam deshalb auch erst um die Mittagszeit hier weg, was zur Folge hatte, daß ich es nur bis Queenstown schaffte, wo ich die Nacht im Backpacker verbrachte. Dort war ich auch sofort wieder genervt von der ganzen Backpackergeschichte - überall hörte man Leute von ihren Erlebnissen erzählen (und meistens waren sie auch noch Deutsche), Türen knallten und keiner nahm so richtig Rücksicht. Ich war müde und ging zeitig ins Bett und war demnach am nächsten Morgen recht zeitig wach und brach bald auf. Das Wetter war, wie die letzten Tage auch, hervorragend, die Sonne schien und das Wetter sah vielversprechend für den Tag aus. Ich machte mich auf den Weg zum Mt. Cook, auch wenn ein paar Wolken über den Queenstowner Bergen hingen. Da ich schon zweimal bei Mt. Cook war, den Berg aber aufgrund der Wolken nicht sehen konnte, war ich etwas skeptisch aber ich wollte mein Glück trotzdem versuchen. Als ich Mt. Cook - Neuseelands höchsten Berg-dann nach ein paar Stunden Fahrt endlich erblickte, war ich ganz aus dem Häuschen. Während der Fahrt hatte sich eine Idee in meinem Kopf festgesetzt, die ich nun verwirklichen wollte - ich wollte Mt. Cook von oben sehen und einen Helikopter Rundflug buchen! Im Informationscenter angekommen fragte ich nach Flügen und 30 Minuten später saß ich schon im Helikopter. Wir hoben ab und der kleine Schopper kämpfte sich mutig nach oben. Der Wind wurde um einiges stärker und schüttelte uns teilweise ganz schön durch, aber das bemerkte ich größtenteils nicht mal, weil ich mit Fotografieren beschäftigt war. Auf einem Berg, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, landeten wir auf einem Gletscher und tollten ein wenig im Schnee umher. Als ich mich ein paar Meter von der Gruppe entfernte, um Fotos zu machen, stand ich plötzlich knietief im Schnee und das war schon ein komisches Gefühl mitten im Sommer! Ich persönlich hätte ja ohne die Gletscherlandung leben können und wäre dafür lieber noch ein ein bißchen mehr geflogen, aber das lag leider nicht in meinem Einflußbereich. Wieder im Helikopter verstaut, machten wir uns auf den Rückweg und flogen am Mt. Cook vorbei, der von oben gar nicht so allmächtig aussieht, wie von unten. Über die Berge blickend erhaschte ich einen Blick aufs Tasmanische Meer und später im Landeanflug konnte ich das Türkis des Lake Pukaki bewundern. Total happy verlies ich den Glenntannern Park und fuhr nach Lake Tekapo, wo ich die Aussicht auf den Lake bewunderte und mich ein wenig von den Strapazen erholte, bevor ich mich auf den Weg nach Wanaka machte, wo ich die Nacht verbrachte. Nach längerem Ausschlafen war es schon wieder an der Zeit, nach Te Anau zurück zu kehren, dies tat ich aber auf einer anderen Route und fuhr durch die "Früchtekammer" Neuseelands und bewunderte Alexandra und Roxburgh sowie seine wunderschöne Umgebung, da ich diese Route noch nie zuvor gefahren war. Diese Central Otago Region ist die wärmste im Sommer und die kälteste im Winter und die karge Vegetation hat wohl einige Geschichten über Wetterextreme zu erzählen. Nach einer Zwischenstop in Cromwell erreichte ich irgendwann Te Anau und 1.5 Stunden später Milford und war endlich wieder zu Hause.

Montag, Dezember 24, 2007

Frohe Weihnachten!

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr wuenscht Euch allen Katja!

Ich war dieses Jahr etwas faul mit Karten schreiben, weil ich ja auch keine bekomme (mit ein paar Ausnahmen - vielen lieben Dank dafuer :-) ). Deswegen die Gruesse auf diesem Wege!

Habt ein besinnliches Fest und eine kleine Erinnerung: Nicht die Geschenke sind das wichtigeste waehrend des Weihnachtsfests!!!

liebe Gruesse an alle

Eure Katja

Samstag, Dezember 01, 2007

Stewart Island 12.11.-15.11.2007

Lange erwartet und geplant machte ich mich am 12.11. nach der Arbeit auf den Weg nach Invercargill, wo ich die Nacht im YHA verbrachte und am nächsten Morgen die kurze Fahrt nach Bluff antrat, um Tina und Frank zu treffen, die seit geraumer Zeit im Wohnmobil durch die Lande ziehen. Die Wiedersehensfreude war groß und im Warteraum der Real Journeys Fähre gabs viel zu erzählen. Ich bemerkte sofort die Schulklasse, die sich anschickte, diese Reise mit uns anzutreten und ich meinte zu Frank, daß ich beim letzten Mal auch schon in den 'Genuß' einer lärmenden Schulklasse an Board gekommen sei, daß sich der Lärm aber bald lege, sobald wir auf dem Wasser sind. So war es dann auch; wir hatten stellenweise über einen Meter hohen Wellengang und so waren sie größtenteils mit ihren Kotztüten beschäftigt. Die Überfahrt machte mich recht schläfrig und ich war froh, als wir nach 1 Stunde endlich in Oban ankamen. Leider konnten wir das schöne Wetter vom Festland nicht auf Stewart Island antreffen und so wurden wir von Regen begrüßt. Wir stellten schmunzelnd fest, daß wir uns bei der nächsten Überfahrt unbedingt die Containernummer für unser Gepäck merken müssen, damit wir nicht jeden Container nach unseren Sachen durchsuchen müssen.


Mit all unserem Gepäck ausgestattet, stiefelten wir den Anstieg zu unserer Behausung herauf und kamen ganz schön ins Schwitzen. Ja genauso steil hatte ich den Hügel in Erinnerung! Wir fanden unsere Rose Cottage und bezogen unser Quartier. Wir hatten die kleine Hütte für uns allein und sie gefiel uns auf Anhieb - sehr gemütlich und einladend. Nachdem wir etwas zu Essen eingekauft hatten, buchten wir einen Trip nach Ulva Island für den nächsten Tag und versuchten anschliessend aus der Karte schlau zu werden, die uns die freundliche Dame in der Information gezeichnet hatte. Sie empfahl uns verschiedene Routen zum Erkunden der Insel und nutzte dummerweise für alle die selbe Farbe sodaß letztenendes ein heiloses Durcheinander auf der Karte herrschte. Nichtsdestotrotz zogen wir im Regen zu unserer ersten kleinen Wanderung los. Die zwischenzeitlichen kurzen Regenpausen wurden zum Fotografieren genutzt. Am Abend gönnten wir uns ein ausgiebiges Dinner im Church Hill Cafe und waren anschließend so voll, daß wir Gefahr liefen, den Berg herunterzurollen. Glücklicherweise lag unsere Rose Cottage gleich nebenan, so daß wir den Hügel links liegen lassen konnten. Wir liesen den Abend ruhig ausklingen und gingen müde zu Bett.

Der nächste Tag began recht früh, denn Tina hatte es sich zur Mission erklärt, den Sonnenaufgang zu fotografieren. Das Wetter spielte leider nicht hundertprozentig mit. Wir mußten 8.30 am Wassertaxi sein, das uns nach Ulva Island bringen sollte, deswegen galt es, keine Zeit zu verlieren. Auf dem Weg zur Bucht wurden wir mal wieder von Regenschauern überrascht und wir waren gar nicht so recht begeistert vom Wetter. Am Bootssteg angekommen, lernten wir erstmal unseren Guide für die Tour kennnen und stellten überrascht fest, daß ihr Name praktischerweise auch Ulva war. Wir mußten noch eine ganze Weile auf eine amerikanische Familie warten, die zwar spät aber mit großem Tramba erschien und eine Vorarnung machte sich in mir breit, daß ich diese Leute gewiß nicht zu meinem Freundeskreis zählen möchte. Wir bestiegen das kleine Wassertaxi und verliesen Stewart Island und auf dem Weg nach Ulva Island klarte der Himmel auf und die Sonne lugte heraus. Sie sollte uns auf dem gesamten Trip begleiten! Nach knapp 7 Minuten waren wir bereits auf der Insel angelangt, stiegen aus und Ulva begann die Führung. Wir bekamen haufenweise Informationen über die Vegetation und die Geschichte der Insel und über jeden Vogel, den sie hörte, wußte Ulva zu berichten. Für alle, die mit Ulva Island nichts anzufangen wissen, dabei handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet, auf dem fast alle Räuber vernichtet wurden, um seltenen Vogelarten das Überleben zu ermöglichen. Tatsächlich hat es DOC geschafft, die Räuber auf die lästigen Ratten zu reduzieren, die leider mit all den Booten angeschleppt werden. Die Erfolgsquote des Schutzprogrammes ist enorm und so leben au dieser Insel die einzigen Vertreter bestimmter Vogelarten, die überall anders in Neuseeland bereits ausgestorben sind. Wie sich jeder vorstellen kann, sind die Bemühungen, diese Vögel zu erhalten, enorm, denn das Aussterben von Tierarten ist eine dramatische und irreversible Angelegenheit. Stewart Island ist der einzige Ort in Neuseeland, an dem Kiwis auch tagsüber aktiv sind und das ist der Tatsache zu verdanken, daß sie keine Räuber zu befürchten haben. Gesehen habe ich leider keine Kiwis, dafür aber Kakas, eine recht seltene Papageienart. Wie befürchtet, ging uns die amerikanische Familie fürchterlich auf den Keks und das hatte mehrere Gründe. Erstens war die junge Frau hochschwanger und brauchte mehrere Pausen. Zweitens war die lehrreiche Führung recht langweilig für ihren 2-jährigen Sohn, der lieber am Strand im Sand spielen wollte. Ich wurde recht ungeduldig, als wir ständig auf die Herrschaften warten mußten, schließlich hatte ich für eine lehrreiche Führung bezahlt, nicht für ein Sandturmbauen am Strand. Dort sah ich mein erstes Weka Küken, das von seinem Papa ganz aufgeregt von den umstehenden Paparazis geschützt wurde. Dumm nur, daß Wekas von Natur aus recht neugierig und absolut nicht scheu sind und auch mal einen Blick in Rucksäcke werfen, wenn man sie absetzt, deswegen war für kurze Zeit ein herumliegender Rucksack interessanter als das herumquiekende Küken. Nach zwei Stunden und unendlich dummen Fragen von den Amis bestiegen wir wieder das Wassertaxi und fuhren zurück nach Stewart Island, wo es auch sofort zu regnen begann, als wir wieder einen Fuß auf die Insel setzten.

Im Hotel der Stadt aßen wir zu Mittag und anschliessend gingen wir nach Hause, ruhten uns ein wenig aus und gingen anschliessend wieder -bis unter die Zähne mit unserer Fotoausrüstung bewaffnet- auf einen Spaziergang, der wettermäßig wieder sehr abwechslungsreich verlief. An diesem Abend hatten wir uns für das Selberkochen entschieden und anschliessend liesen wir den Abend ruhig ausklingen. Am nächsten Morgen mußten wir leider schon wieder unsere sieben Sachen packen, denn die Cottage war für die nächste Nacht schon wieder anderweitig vermietet. Wir hatten bereits am Vortag unsere Fähre auf 3.30 am Nachmittag verschoben und so hatten wir noch genügend Zeit für einen weiteren Spaziergang in Richtung Horseshoebay. Man haette seine Uhr nach dem Wetter stellen können, alle 10 Minuten wechselten sich Regen und Sonnenschein ab. Wir liesen uns die Laune nicht verderben, knipsten Fotos wie die Verrückten und aßen noch mal im Hotel zu Mittag, bevor wir die Fähre aufsuchten. Die Überfahrt war soviel besser als die erste, denn das Wetter war fantastisch und es herrschte fast kein Wellengang. Die Fähre war so gut wie leer und so verbrachte ich die meiste Zeit draussen. Nach der Ankunft in Bluff fuhren wir los in Richtung Te Anau, wo wir die Nacht verbrachten. Ich schlief im YHA und Tina und Frank nebenan in ihrem Wohnwagen im Top 10 Holiday Park. Wir saßen den ganzen Abend im Wohnwagen und schauten DVD und quatschten und als ich schon fast im Sitzen einschlief, machte ich mich auf den Heimweg.

Den Donnerstag Vormittag nutzten wir zum shoppen und schauten uns anschließend Ata Whenua im Kino an. Danach war es schon wieder an der Zeit aufzubrechen, schließlich wollten wir es noch bis zur Encounter Cruise um 3.45 nach Milford schaffen. Wir schafften es rechtzeitig und gingen an Board, wo meine liebe Arbeitskollegin Andrea ihren letzten Tag bzw. inzwischen ihre letzte Cruise antrat. Während der Cruise erfuhr ich, daß Red Boats am Abend die 'Lady of the Sounds' (eines unserer Boote) zu einer kleinen BBQ Cruise chartern wird, weil gleich 3 unserer Kollegen Geburstag feierten. Alleine wollte ich da natürlich nicht hingegen und so nahm ich Frank und Tina einfach mit und sie machten sich zu ihrer 2. Cruise an diesem Tag auf. Für Andreas Abschied duschte ich mit ihr unter den Stirling Falls und war komplett naß. Dreimal dürft Ihr raten, wo ich den Rest der Cruise verbrachte ....- genau, vorm Heizkörper! Als ich nach Hause kam, nahm ich erstmal ne heiße Dusche.

Am Freitag mußte ich wieder arbeiten und bevor ich Frank und Tina verabschiedete, steckte ich sie nochmal auf ne Cruise, diesmal auf die mit Frühstück und als sie sich dann verabschiedeten, hatten sie erstmal ne Überdosis Milford zu sich genommen :-)

Frank und Tina, war schön, Euch wiederzusehen und ich hab die Zeit auf Stewart Island sehr genossen. Hätte trotzdem nie für möglich gehalten, wieviele Fotos jemand schießen kann und das mag schon was heißen, wenn ich das sage, denn ich bin beim Fotografieren auch nicht gerade geizig.

Montag, November 05, 2007

Ausflug der Milford Mädels zum Doubtful Sound

Schon seit einigen Wochen geplant, fand vom 29.-30.10. der langersehnte Ausflug zum Doubtful Sound statt und mit von der Partie waren Pavlina, Sara, Helen und meine Wenigkeit. Früh am Montag morgen brachen wir mit meinem Auto Nancy auf in Richtung Te Anau, wo wir erst mal bei aller schönstem Sonnenschein ein ausgiebiges Frühstück genossen und ein paar Kleinigkeiten einkauften. Danach gings weiter in Richtung Manapouri, wo wir bei Real Journeys eincheckten und die restliche Zeit bis zur Abfahrt mit Warten in der Sonne verbrachten. Schon hier fielen wir auf wie bunte Kühe, weil wir eben Spaß hatten und lauthals lachten, während andere Leute eher aussahen, als wollten sie zu einer Beerdigung. Der Bootstrip über Lake Manapouri zum West Arm zog sich ewig, aber bei schönem Wetter und guter Laune lässt sich das verkraften. Das unterirdische Kraftwerk wurde uns diesmal glücklicherweise erspart und so saßen wir schon bald in einem Bus in Richtung Deep Cove, wo die Boote vertaut sind. Auch hier war der Spaßfaktor enorm hoch und als wir am Wilmot Pass Lookout anhielten, um Fotos vom Doubtful Sound zu schiessen, steckten wir wohl endlich auch den Rest der Busladung mit guter Laune an.

In Deep Cove angekommen, gelang uns eine große Überraschung, denn wir kannten 3 Crewmitglieder von Milford Sound und sie hatten keinen blassen Schimmer, dass wir uns angekündigt hatten. Die Wiedersehensfreude war riesig! Jayne, Ria und Ben guckten nicht schlecht, als wir an board der Navigator gingen und zwischendurch gesellten sie sich immer wieder zu uns, um ein Pläuschen mit uns zu halten. Nach allgemeinen Willkommensworten und Sicherheitsinstruktionen des Kapitäns gings endlich los und wir tummelten uns auf allen Decks und Aussichtsplattformen, um Fotos zu schiessen (Fotos fielen in meinen Verantwortungsbereich) und die Landschaft zu geniessen. Zwischendurch gabs eine kleine Verstärkung in Form von leckeren frischen Muffins und ein paar Stunden später gabs leckere Suppe. Danach stand uns zur freien Auswahl, ob wir lieber kayaken oder mit dem Beiboot auf Erkundungstour gehen wollen und so entschieden wir uns fürs Aktivere von beiden und hievten uns von der Rückseite des Bootes in die kayaks. Einige Passagiere waren besorgt, sie könnten naß werden und nahmen die angebotenen Mülltüten dankend an, die sie sich über die Beine legen konnten (weil man sich mit den eigenen Paddeln naß machen könnte). Nachdem ich mit felsenfester Überzeugung die Fronten geklärt und verkündet hatte, dass Mülltüten für Weicheier seien, gings endlich los. Die Gruppe war leider etwas groß und bei nur 2 kayak guides und fast 30 kayaks blieb nicht viel Zeit und Möglichkeit, die Bucht zu erkunden, aber wir ergriffen trotzdem die Gelegenheit, ein paar Fotos zu schiessen, Sandflies zu bekämpfen und uns gegenseitig zu jagen. Nach knappen 45 Minuten gings leider schon wieder zurück zum Boot, wo einige Mutige noch ein Bad im eiskalten Wasser nahmen (darunter natürlich auch Pavlina, sie kann es eben nicht lassen!) und anschließend gabs endlich Abendbrot. Das Büffet war hervorragend, so viele Leckereien machten uns die Auswahl nun wirklich nicht leicht und als wir bereits der Meinung waren, nichts ginge mehr rein, schaffte die Crew die vielen verschiedenen Desserts heran und auch die mussten natürlich alle probiert werden, weil man zu solchen Köstlichkeiten eben nicht nein sagen kann. Völlig überfressen und bewegungsunfähig rollten wir uns den Rest des Abends vom einen Ende des Bootes zum anderen und lauschten einem unvergesslich lustigen und informativen Beitrag vom Nature Guide Ben.

Komplett verständnislos über uns selbst lagen wir bereits 10.30 sichtlich erschöpft im Bett, quatschten aber noch ne halbe Ewigkeit und schauten uns meine Fotos und gedrehten Videos vom Baden im Fiord an. Unser Gekichere wurde sogar noch nebenan von Ria vernommen, die bereits in ihrem Bett lag, weil es für sie wieder früh am nächsten Morgen rausging. Geplant war eigentlich, früh am Dienstag aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu beobachten, aber leider machte uns das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung, das im Laufe der Nacht in den Doubtful Sound gezogen war. Es war sehr windig und regnete und alles war grau – keine idealen Voraussetzungen fürs Beobachten von Sonnenaufgängen. Wir Milford Mädels sind natürlich solches Wetter gewohnt und wissen es zu schätzen und so ließen wir uns die Laune nicht verderben und machten uns nach dem Frühstück wieder auf den Weg zu allen Decks und Aussichtsplattformen und strotzten Wind und Wetter. Pavlina meinte irgendwann ganz richtig, dass man ganz genau sagen kann, dass wir von Milford Sound kommen, weil wir die einzigen Leute waren, die stundenlang im Regen standen und denen es nichts ausmachte.

Die Crew arbeitete derweil recht hart, denn sie mussten alle Betten an Board machen, bevor wir zurück zum Hafen kamen. Das geschah um 9.45 Uhr und wir bestiegen wieder den Bus zum West Arm. Weil es der letzte Tag der Schicht für die Crew war (sie arbeiten 7 Tage und haben 7 Tage frei, sind dafür aber auch 24 Stunden auf dem Boot), saßen sie mit uns im Bus und später auch im Boot über Lake Manapouri. Die Rückfahrt war grauenvoll lang, ich schlief beinahe ein und alle anderen waren auch ziemlich müde. Liegt wohl daran, dass wir nachts auf dem Boot nicht wirklich geschlafen haben. Man hat das Gefühl zu schlafen, ist aber nur in einer Art Ruhezustand. Der Körper braucht wohl ne Weile, um sich an das Geschaukel zu gewöhnen.

In der Zwischenzeit hatten wir erfahren, dass die Schlechtwetterfront natürlich auch Milford Sound erreicht hatte und die Milford Road gesperrt wurde. Aufgrund der Erdbeben der letzten Wochen haben sich einige der bekannten Lawinenabgänge bzw. Lawinenrouten verschoben und sind somit nicht mehr für die Experten vorhersehbar, was das Befahren der Strasse sehr gefährlich macht. Wir verbrachten die Nacht im Haus von Helen’s Dad in der Nähe von Te Anau und machten uns am morgen in aller Frühe (5.30 Uhr!!!) auf in Richtung Milford, ohne zu wissen, ob sie die Strasse überhaupt öffnen würden. Helen musste unbedingt an diesem Tag auf Arbeit sein und da sie für die kleinere Firma Cruising Milford arbeitet und sie keinen Ersatz für sie haben, mussten wir es eben riskieren. Gegen 7.15 Uhr kamen wir an der geschlossenen Schranke im Hollyford Valley an und nun galt es, geduldig zu sein und zu warten. Da wir alle recht müde waren, taten wir das einzig sinnvolle – wir pennten im Auto. Nach einer Stunde erwachte ich, weil ich ein Auto vorbeifahren hörte. Es war ein Mitarbeiter von Te Anau Works, die für die Sperrungen verantwortlich sind. Wir befragten den Fahrer und er teilte uns mit, dass die Strasse um 11 Uhr geöffnet wurde. Good news, aber leider ist es erst 8.30 so was tun? Wir fuhren zu Gunn’s Camp, das ein paar Kilometer entfernt ist und von Helen und Bill geführt wird. Wir alle kennen die beiden, denn sie sind die Eltern von zwei Arbeitskollegen und so wurden wir freudig empfangen und im Wohnzimmer mit Tee und Leckereien verwöhnt. Wir quatschten über Gott und die Welt, ich half Helen mit dem Sortieren ihrer Souvenirs (die sie in ihrem Shop verkaufen) und Bill genoss es sichtlich, einige seiner vielen Storys zu Gehör bringen zu können. Dabei hatten wir immer ein Ohr am Funkgerät, das uns News über die Straße lieferte.

Kurz vor 11 dann die erfreuliche Nachricht und so machten wir uns wieder auf den Weg zur Absperrung, die bereits geöffnet wurde, als wir dort ankamen. Den restlichen Weg zum Milford Sound tuckerte ich einem Reisebus hinterher, worüber ich nicht besonders glücklich war, aber ändern konnte ich es sowieso nicht. Gegen 11:30 kamen wir in Milford an, ich fuhr Helen und Sara nach Hause, die sich zum Arbeiten fertig machen mussten und um Punkt 12 Uhr setzte ich sie auf Arbeit ab. Pavlina hatte in der Zwischenzeit Mittag gekocht und so ließen wir den Tag gemütlich ausklingen, während die zwei anderen arbeiten mussten.

Nun muß ich ständig die Frage darüber beantworten, ob ich nun Doubtful oder Milford Sound schöner finde und ich kann nur sagen, dass dies so einfach nicht zu beantworten ist. Sie haben beide ihren Reiz und Besonderheiten und es ist wohl nur fair zu sagen, dass sie unterschiedlich sind und dass es auf alle Fälle Wert ist, beide zu sehen.

Donnerstag, Oktober 18, 2007

und ploetzlich bebte die Erde...

Ich habe ein paar erlebnisreiche Tage hinter mir und moechte Euch das natuerlich nicht vorenthalten.
Am Sonntag verliess ich gleich nach der Arbeit Milford im Kiwi Experience Bus und musste mit den anderen dann eine geschlagene Stunde an einer Unfallstelle warten, an der ein Campervan und ein PKW frontal zusammengestossen waren. Aufgrund der Entfernung zu Te Anau und dem nicht Vorhandensein von einem Handynetz dauerte es ewig, bis Krankenwagen und Polizei da waren und die Strasse dann endlich so weit geraeumt war, dass all die Tourbusse, Wohnwagen und PKWs passieren konnten. So weit ich informiert bin, haben alle den Unfall ueberlebt, was beim Anblick des ganzen weniger wahrscheinlich schien.

Endlich in Queenstown angekommen, traf ich mich mit Andrea im "Black Sheep", wo wir auch recht zeitig schlafen gingen, schliesslich hatten wir einen langen Tag vor uns. Wir hatten uns naemlich zu einem Erste Hilfe Kurs angemeldet und waren schon recht aufgeregt. Der Kurs sollte sich ueber zwei Tage erstrecken und war sehr aufschlussreich, interessant und lehrreich. Mein letzter Kurs liegt ja nun schon 10 Jahre zurueck und damals haben wir bei weitem nicht so ausfuehrlich ueber all die verschiedenen Dinge gesprochen, ueber die ich nun Bescheid weiss. Ist traurig, dass Red Boats es noch immer nicht fertig gebracht hat, uns allen einen first aid course zu organisieren und dass ich diesen Kurs nur aufgrund meiner Eigeninitiative bekommen habe. Aber egal, ich habs gemacht und weiss, was ich im Notfall zu tun habe.

Diesen Abend gingen wir recht bald zu Bett, weil wir muede waren und wurden gegen 1.30 in der Nacht durch eine starke Erschuetterung geweckt. Nach einigen Sekunden wurde mir bewusst, dass es sich um ein Erdbeben handeln musste und nicht um jemanden, der ruettelnd an meinem Bett steht. Ehrlich gesagt war ich etwas ratlos, denn schliesslich handelte es sich um mein erstes Erdbeben und ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Tun kann man ja eigentlich sowieso nichts, aber die Ungewissheit ist schon recht bedrueckend, weil man nicht weiss, ob es schlimmer wird, wann es endlich aufhoert und ob nicht die Decke ueber einem zusammenbricht. Ueber letzteres muss man sich in Neuseeland weniger sorgen, weil eigentlich alle Gebaeude erdbebensicher gebaut sind. Nach einigen Sekunden (oder vielleicht Minuten?) war es endlich vorbei und wir waren erleichtert. Einige Minuten spaeter fuehlte es sich so an, als wuerde ich noch immer herumgeschuettelt, ich konnte aber nicht sagen, ob das nur mein eigener Koerper ist (passiert ja manchmal auch, wenn man zu lange auf einem Boot war und man hat wieder festen Boden unter den Fuessen und waehrt sich noch immer auf dem Wasser) oder ein wesentlich schwaecheres Nachbeben.

Dienstag waren wir dann wieder bei unserem Erste Hilfe Kurs anzutreffen und befanden uns gerade in der Fruehstueckspause, als die Erde wieder zu beben anfing. Alles wackelte, besonders die Haengelampen an den Decken und alle sprangen auf und liefen nach draussen und/oder beobachteten Lake Wakatipu, auf den wir einen hervorragenen Ausblick hatten. Was sich dort abspielte, war recht faszinierend, denn auf dem Wasser konnte man die Schockwellen sehen, die durch das Beben verursacht wurden und sich langsam von einem Ende des Sees zum anderen bewegten. Am Abend bei unserer Internetrecherche fanden wir heraus, dass die Staerke des ersten Bebens mit 6.8 auf der Richter Skale gemessen wurde und das zweite immerhin noch mit 6.2.

Wie schon geschrieben, waren dies meine ersten Erdbeeben und das ist eigentlich recht unwahrscheinlich, denn ich lebe seit 13 Monaten in Milford Sound und das ist ein Erdbebenzentrum, weil dort die tektonischen Platten aufeinandertreffen und so haben wir mehrere Faltlinien dieser Platten in und um Milford Sound und somit verstaerkt Erdbebenaktivitaet. Rein statistisch gesehen passiert pro Tag ein Erdbeben aber die meisten davon sind so schwach, dass sie nicht wahrgenommen werden. Dieses Erlebnis war recht beindruckend!

Leider hatten diese Beben einige Auswirkungen auf die Milford Road, denn riesige Felsbrocken loesten sich und rollten auf die Strasse und es gab massive Erdrutsche, wovon einer sogar die Strasse komplett unter sich begrub und es Tage dauerte, diesen zu beseitigen. Deshalb steckten wir fuer 1 Tag in Te Anau fest, denn wir konnten nicht nach Milford, mussten aber in Te Anau sein, um fuer den Tag bezahlt zu werden. Am Donnerstag wurde die Strasse dann inoffiziell fuer die dort arbeitende Bevoelkerung geoeffnet und so mussten wir nur noch jemanden finden, der uns im Auto mitnahm.

Manch einer mag nun fragen, warum ich nicht im eigenen Auto gefahren bin. Das ist ganz einfach. Als ich am Sonntag Milford verliess, hatten sich die Strassenverhaeltnisse so weit verschlechtert, dass das Mitfuehren von Schneeketten zur Pflicht wurde. Da ich keine besitze und keine Strafe von 750 Dollar riskieren wollte, fuhr ich lieber mit dem Bus. Das war eine weise Entscheidung, denn auch fuer die Rueckfahrt heute waren Schneeketten erforderlich.

Leider war ich nicht in Milford, um mit Pavlina zusammen das Spiel Deutschland gegen Tschechien fuer die EM 2008 Qualifikation zu sehen. War aber vielleicht auch ganz gut so, denn wir haben ja nicht sehr berauschend abgeschnitten.

Donnerstag, September 27, 2007

Das Ende der Winterzeit und viele Veränderungen...

Nach sehr langer Abstinenz von meinen Tagebucheintragungen möchte ich mich endlich mal wieder zu Wort melden und berichten, was sich in letzter Zeit zugetragen hat.

  1. Arbeitsplatzwechsel: Mein Job als Teamleader auf den Booten hat mich zwar wunderbar ausgelastet und Spaß gemacht, aber ich musste trotzdem nicht lange überlegen, als man mich fragte, ob ich mich nicht für die freigewordene Stelle in unserem office bewerben möchte. Zusammen mit einigen anderen Bewerbern musste auch ich zum Vorstellungsgespräch erscheinen und einige Tage später hatte ich den Job – zu verdanken habe ich das wohl hauptsächlich der Tatsache, dass ich als ‚Eingeweihte’ bzw. Unternehmenskundige weitaus weniger Einarbeitungs- und Eingewöhnungszeit benötige und außerdem weiß, wovon ich rede, wenn ich Kunden unsere Produkte erklären muß. Seit Mitte August bin ich nun also täglich an unserem Schalter im Besucherterminal anzutreffen und checke Leute ein, nehme Zahlungen entgegen, buche Cruises für unsere Kunden und mache vieles weitere mehr. Der Wechsel hat mir gut getan, ich habe ein neues Aufgabenfeld und eine neue Herausforderung und das macht das Arbeiten letzten Endes interessanter. Ab und an arbeite ich auch noch auf den Booten, wenn dies erforderlich ist und an diesen Tagen freue ich mich auf die Abwechslung und darauf, wieder auf dem Wasser unterwegs zu sein.
  2. Zimmerwechsel: Seit einem Jahr bin ich nun schon in Milford Sound und habe mich vom Boat Host zum Office Assistant hochgearbeitet. Nun steht mir auch ein en-suite room zu, was bedeutet, dass ich mein eigenes Badezimmer habe und dieses nicht mehr mit anderen Leuten teilen muß. Nachdem ich mir das Zimmer nach meinem Geschmack gestrichen hatte, zog ich ein, stellte mal wieder erstaunt fest, wie viel nutzlosen Kram ich doch eigentlich habe und konnte mich trotz alledem nicht von meinen Sachen trennen. Habe das mal wieder auf später verschoben.
  3. Pavlinas 30. Geburtstag: Pavlina verschwand für knapp 14 Tage in ihren wohlverdienten Urlaub auf Tonga und ich nutzte diese Zeit, um eine Geburtstagsparty für ihren anstehenden 30. Geburtstag zu organisieren. Im Feiern sind sie alle ganz groß hier, beim Organisieren sind sie meist nutzlos, deswegen blieb ein Großteil der Arbeit an mir hängen. Aber egal, was tut man nicht alles für Freunde und so organisierte ich ein riesiges selbstgemaltes Banner, schrieb eine Rede für sie, erstellte eine music playlist, die von der Länge her für drei Geburtstage ausgereicht hätte, organisierte ein gemeinsames Geschenk und wir erstellten Vodka shots und Bowle. Am 31.08. (ihrem Tag) erhielten wir Unterstützung von einer Freundin außerhalb Red Boats, die Pavlina für einige Stunden entführte und uns die Gelegenheit gab, alles für die Party herzurichten. Pavlina wusste zwar, dass irgendwas im Gange war, wusste aber nichts von einer großen Party oder wo diese stattfinden sollte. Demzufolge war die Überraschung und Freude groß und mir fiel ein Stein vom Herzen, dass endlich alles vorbei war und ich nun endlich meine Nachmittage und Abende wieder für mich zur Verfügung hatte.
  4. Dank meiner neuerlangten Freiheit durch den Erwerb von Nancy bin ich nun endlich wieder in der Lage, an meinen freien Tagen Neuseeland zu erkunden. So geschehen an meinen letzten freien Tagen, die ich in Glenorchy, nahe Queenstown verbrachte. Das Wetter war super und ich genoss die Einsamkeit und Stille im Holiday Park in Glenorchy. Außerdem gönnte ich mir mal wieder was Besonderes und gab ein wenig mehr Geld für eine Dart River Safari aus. Dabei fuhren wir mit einem Speedboot den Dart River hoch in Richtung Paradise. Mount Earnslaw erhob sich majestetisch in der Ferne und ist einer der wenigen Berge Neuseelands, die nicht computertechnisch für Herr der Ringe verändert wurde. Man kann ihn ganz deutlich im 2. Teil als die Misty Mountains erkennen. In Paradise verliesen wir dann alle das Boot und fuhren mit dem Bus zurück nach Glenorchy, nachdem wir noch eine 30minütige Wanderung durch ein kleines Waldstück absolvierten und ein paar interessante Infos zu einheimischen Pflanzen erhielten. Anschließend fuhr ich noch ein wenig mit Nancy herum und machte mich auf zum Lake Sylvan, der friedlich und abgeschieden mitten im Wald liegt. Nach diesem Ausflug kam ich wohl erholt wieder nach Milford, wo wir nun seit knapp zwei Wochen das neue Personal für die Sommersaison angeheuert haben. Nichts ist mehr so wie es mal war, auf den Computer muß man stundenlang warten, kochen wird zu einer Herausforderung und auch sonst sonst Leute überall. Da muß ich mich erst mal wieder dran gewöhnen!
  5. Rugby World Cup: In Frankreich findet momentan der Rugby World Cup statt und das ist natürlich für viele Kiwis ein Großereignis, denn viele her sehen die All Blacks als die wohlverdienten Weltmeister. Die matches anzuschauen wird mal wieder zur Herausforderung und all das erinnert mich stark an die Fußball WM, wo ich mitten in der Nacht für ein Spiel aufstand. Ich mache das allerdings nicht sehr oft und schaue mir nur die Spiele der All Blacks an, denn meine Nachtruhe ist mir heilig. Gerade momentan, wo wir im office viel zu tun haben und ich nach der Arbeit oftmals ziemlich geschafft bin.

Dienstag, August 07, 2007

Klettern über Stock und Stein

Wer nicht hören will, muß fühlen. Dieser Satz ging mir mehrfach durch den Kopf, als ich mich mal wieder im Aufstieg zum Lake Marian befand. Außerdem dachte ich über meinen damaligen Tagebucheintrag nach und wenn ich mich nicht irre, schrieb ich damals sinngemäß, dass der See zwar wunderschön und die Aussicht atemberaubend seien, dass ich da aber nicht unbedingt noch mal hochklettern muß. Nun gut, Pavlina wollte unbedingt auch mal einen Blick auf Lake Marian werfen und wir erfuhren von Arbeitskollegen, dass er im Winter zugefroren ist und somit hatte ich mich irgendwie selbst überstimmt, denn das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Das bereute ich allerdings sehr schnell, denn leider hat sich der Weg zum Lake nicht groß verändert. Er ist noch immer ziemlich steil, anstrengend und man macht sich garantiert dreckig. Wir kletterten also über Stock und Stein, wobei Stock und Stein immer größer und glitschiger wurden und auch die Steigung hatte es in sich. Selbst Pavlina beschwerte sich über den steilen Aufstieg und das mag schon was heißen, denn normalerweise klettert sie wie ne Bergziege ohne Klagen und Luftholen.

Als es dann auch noch matschig wurde, war das nicht mehr lustig und ich war froh und auch irgendwie stolz (auf meine Ortskundigkeit), dass ich verkünden konnte, wir seien nicht mehr weit vom Ziel entfernt. Wie auch schon bei meinem ersten Besuch eröffnete sich mir langsam die Sicht auf den See, als ich aus dem Wald heraustrat und mir verschlag es fast die Sprache: schneebedeckte Berge umgaben den tatsächlich gefrorenen See und die einzigen wahrzunehmenden Geräusche waren Keas in der Ferne, das Krachen des Eises am Ufer des Sees und das Donnern der Lawinen hoch oben auf den Bergen. Die Atmosphäre war irgendwie majestätisch ruhig und friedlich und auch das Wetter hatte ein Nachsehen mit uns und so genossen wir den allerherrlichsten Sonnenschein. Pavlina fröhnte ihrer Lieblingsbeschäftigung und legte sich erst mal auf einen Stein, um ein Sonnenbad zu nehmen. Ich nutzte die Gelegenheit und spazierte herum und sah mir diesmal die Seite des Sees an, die ich beim letzten Mal nicht gesehen hatte. Dabei stieß ich auf eine ältere Frau, die mit ihrem Mann wandern war und hatte eine sehr angenehme Unterhaltung mit ihr. Hut ab vor den beiden und ihrem Alter und ihrem unermesslichen Tatendrang!

Wir wollten gar nicht wieder gehen, denn im Hinterkopf hatten wir schon den Weg zurück und der sollte nicht einfach werden. Was hoch wärts schon eine Qual ist, kann runter wärts zu einem gefährlichen Unterfangen werden, schließlich war es glitschig und die Schritte die man teilweise machen musste, waren definitiv nicht für meine Schrittlänge gedacht! Wie ich das eigentlich schon von Pavlina gewohnt bin, war sie irgendwann verschwunden und ich fragte mich, wie sie es in dem Affentempo den Berg sicher runterschaffen konnte. Auf dem Parkplatz fand ich sie wohl und munter und so kann es wohl wieder nur an mir gelegen haben! Egal, wir haben den Walk sicher nicht immer genossen, dafür aber die Aussicht umso mehr und das ist ja die Hauptsache! Liebe Tina und Frank, ich kann den Walk nur empfehlen, wenn Ihr mich besuchen kommt, aber bitte rechnet nicht mit mir. Zweimal reicht völlig aus. Es sei denn, Ihr chartert einen Helikopter, dann bin ich natürlich mit von der Partie (big smile).

Ein Geburtstagsständchen unter den Sterling Falls und Unmengen von Fisch

Mein Geburtstag begann wie jeder andere Arbeitstag auch und abgesehen von den Geburtstagsglückwünschen meiner Kollegen unterschied er sich auch nicht besonders von allen anderen Tagen. Als unser Skipper Richard aber plötzlich alle Leute über Mikrofon aufforderte, auf dem Bug des Boots für einen besonderen Anlaß Stellung zu nehmen, kam mir das schon sehr spanisch vor. Vor allem, weil wir uns gerade im ´Landeanflug´ unter die Stirling Falls befanden. Ich wurde ganz an die Spitze des Bugs befördert und nahm eine Dusche unter den Sterling Falls, während Richard, die Crew und einige Passagiere Happy Birthday für mich sangen. Das war schon ein ganz besonderes Gefühl, auch wenn Richard das Boot verdächtig lang unter dem Wasserfall parkte. Danach war ich pitschnaß und verbrachte einige Zeit in der Nähe unserer Heizkörper, weil ich ziemlich krank war und es nicht noch schlimmer machen wollte.

Gegen 6 Uhr Abends begann eine Handvoll Leute in der Küche ein Abendessen vorzubereiten und ich war überwältigt über das rege Treiben. Bruce und Giselle, die an dem Tag sehr erfolgreich fischen waren, steuerten ihren Fang zum Abendessen bei und so aßen wir u.a. leckeren frischen Fisch, wie übrigens auch an den darauffolgenden Tagen. Der Tisch wurde sogar mit einer Tischdecke und Farnen dekoriert, was das Abendessen zu einem ganz besonderen Erlebnis machte. Wir saßen dort für mehrere Stunden, genossen das Essen, tranken Wein und quatschten. Meinen Geburtstag auf diese Art und Weise zu feiern, war für mich wichtiger, als eine große Party, denn Partys finden hier ständig statt.

Nach dem Aufräumen, verschwanden die meisten in den Pub, was ich mir aber ersparte. Ich rief lieber zu Hause an und sprach mit meiner Mum und legte mich dann ins Bett, um meine Erkältung zu bekämpfen.

Vielen lieben Dank für die vielen Geburtstagsgrüße per Mail, ich weiß, dass ich noch nicht alle beantwortet habe, aber das werde ich auf jeden Fall in den nächsten Tagen noch nachholen.

Samstag, August 04, 2007

Skifahren, kayaken bei Vollmond und ein neues vierrädriges Gefährt

Die Nähe zum Wintersportort Nummer ein in Neuseeland lies es kaum vermeiden, dass auch ich eines Tages mit dem Ziel nach Queenstown fuhr, mich auf den Brettern dieser Welt möglichst elegant nach unten zu bewegen. Jill und Kevin, das irische Päarchen, dass vor vielen Monaten bei Red Boats in Milford arbeitete, verdienen nun ihre Brötchen in Queenstown auf Coronet Peak und so lag es nahe, dass ich sie dort besuchen und mein Glück auf Skiern versuchen würde. Sie versorgten mich mit Ausrüstung und einem Liftpaß und weil ich schon seit fast 15 Jahren nicht mehr auf Skiern gestanden habe, ging ich auf Nummer sicher und nahm erst mal ne Anfängerstunde. Dort stellte ich fest, dass ich soviel nicht verlernt habe und noch ganz sicher auf Skiern stehe und so fragte ich den netten instructor, ob sie mir nicht zeigen könne, wie man denn nun elegant den Berg runter kommt, ohne kilometerlang im Schneeflug nach unten zu brettern. Sie zeigte mir die Bewegungen und ich verstand überhaupt nicht, wie ich das damals zu Familien-Ski-Zeiten nicht hinkriegen konnte, weil es eigentlich ganz einfach ist. Den nächsten Tag verbrachte ich mit Üben, Üben, Üben und zwischenzeitlichem Anstehen am Lift. Ein paar Mal landete ich auch auf dem Hosenboden und das dummerweise, weil ich beim Absteigen vom Lift jedes Mal den richtigen Zeitpunkt verpasste. Trotzdem war ich stolz auf mich, weil ich noch immer auf meinen zwei Beinen eigenständig nach Hause gehen konnte und mich nicht zu dumm angestellt habe. Allerdings sind meine Knie diese Bewegungen nicht gewohnt und so konnte ich am Abend und an den darauffolgenden Tagen ohne Schmerzmittel keinen Fuß vor den anderen setzen. Sport ist und bleibt eben doch Mord!

Eine weitere sportliche Betätigung stand Ende Juli auf dem Programm. In diesem Monat hatten wir zwei Vollmonde, genannt blue moon und zu Ehren dieses seltenen Phänomens entschieden wir uns für ein Vollmond paddeln mit unserem lokalen kayaker Jason. Dummerweise war der Himmel bedeckt und man sah den Vollmond gar nicht, aber das war uns ziemlich egal, weil wir trotzdem ne Menge Spaß hatten. Kayaken in Milford Sound ist schon tagsüber sehr empfehlenswert, weil man alles aus einer ganz anderen Perspektive erlebt, aber nachts ist dieses Erlebnis noch viel intensiver. Man konzentriert sich mehr auf die Geräusche und genießt die Stille, die nur vom Rauschen der Bowen Falls und von einigen Vögelschreien unterbrochen wird. Wir schworen uns, dass wir nicht wieder auf einen blue moon warten, bis wir dies wiederholen werden!

Wie ich ja bereits berichtet habe, ist mein geliebter Wolfgang in die ewigen Jagdgründe übergesiedelt und genießt nun seinen wohlverdienten Ruhestand. Ohne Wolfgang habe ich erst mal festgestellt, wie abhängig ich von einem Auto bin, besonders hier in Milford, weil ich ständig auf Transport aus Milford und zurück angewiesen bin. Nun hat es sich ergeben, dass Nancy, eine gute Freundin, die mit uns bei Red Boats arbeitete und für ein paar Monate Gunns´s Camp im Hollyford Valley gemanagt hat, uns leider verlässt und zurück in die Staaten fliegt und ihr Auto loswerden wollte. Sie machte mir einen Freundschaftspreis und nun gehört ihr Auto mir. Es handelt sich um einen noch recht knackigen Mazda, Baujahr 1992 und –hier wird es spannend- es ist Automatik. Ich bin ja schon ein paar Mal Automatik gefahren, weiß also, wie das funktioniert, aber die Umstellung und Umgewöhnung wird wohl noch ne Weile dauern, denn an die fehlende Kupplung kann ich mich so schnell nicht gewöhnen. Außerdem ist mein linkes Bein ganz schön gelangweilt, weil es nichts zu tun hat. Das Auto habe ich übrigens Nancy getauft, um die Vorbesitzerin in Erinnerung zu behalten. Ich hoffe, Nancy und ich werden uns gut verstehen, viele Kilometer hinter uns lassen und viele Abenteuer in Neuseeland bestehen!

Winter in Milford

Die Winterzeit in Milford könnte unterschiedlicher zur Sommerzeit nicht sein. Nicht nur, dass momentan hier bei Red Boats weitaus weniger Leute beschäftigt sind (zur Zeit nur 10 Boat Hosts, 3 Skipper, 5 Leute in der Küche und 3 im Office), wir haben auch nur 2 von unseren 4 Booten in Betrieb. Die anderen beiden sind entweder in Deep Water Basin vertaut oder befinden sich in Dunedin, wo sie einer Art TÜV unterzogen werden. Pride of Milford, die sich gerade in Dunedin befindet, wird von den meisten stark vermisst und wir ersehen schon ihre Ankunft in Milford herbei.

Das Wetter ist viel beständiger als im Sommer. Entweder ist es knackig kalt und dafür haben wir schönsten Sonnenschein und das meist wochenlang oder es wird wärmer und es regnet für ein paar Tage. Das schönste am Winter in Milford sind die nichtexistierenden Sandflies bei den knackig kalten Temperaturen. Man kann sich so sehr daran gewöhnen, die Quälgeister NICHT um sich herumzuhaben, dass man sich extrem gestört fühlt, wenn sie bei wärmeren Temperaturen wieder auftauchen. Momentan frage ich mich ernsthaft, was das denn im Sommer werden soll!

Der Zusammenhalt untereinander ist im Winter viel größer, weil man viel mehr Zeit miteinander verbringt. Manchmal haben wir für mehrere Tage die selbe Crew auf einem Boot, und das ist auch einer der Hauptunterschiede zum Sommer, wo die Crew ständig wechselt und man selten mit den gleichen Leuten für mehrere Tage am Stück arbeitet. Winterzeit in Milford ist eine friedvolle Zeit. Während man im Sommer Schlange stehen muß, um einen Platz am Computer zu ergattern, geht das momentan ohne jegliche Kämpfe von statten. Auch beim Bestimmen des Fernsehprogramms herrscht Einigkeit, was bei gerade mal 2 bis 3 Zuschauern wesentlich einfacher zu erzielen ist, als mit 8 oder 10. Die Küche hat genügend Kochplätze für alle, während man im Sommer oftmals wieder von dannen ziehen muß, weil alle Herde besetzt sind. Milford Pub, der schon immer als Treffpunkt für die locals galt, wird im Winter zum 2. Wohnzimmer. Oftmals sitzen wir dort in unsere Decken eingemummelt auf dem Sofa und schauen Filme oder Rugby. Touristen verirren sich wenige dorthin und wenn es im Pub von Touristen wimmelt, hat das meist nur eins zu bedeuten: die Milford Road wurde gesperrt und sie haben es nicht rechtzeitig herausgeschafft, sodass sie nun in Milford festsitzen. Da hilft alles Fluchen und Zettern nichts, so was muß ausgesessen werden und das kann Tage dauern! Für locals bedeutet das, dass an solchen Tagen meist geputzt wird, was die Putzmittel hergeben oder aber dass die Crew mit Sicherheitsdrills beschäftigt ist, um wieder auf dem aktuellsten Sicherheitsstand zu sein. Besonders unglücklich ist es, wenn man in Te Anau oder in Gunn’s Camp (im Hollyford Valley) feststeckt und am nächsten Tag zur Arbeit erscheinen muß. Auch dass kann nur ausgesessen werden, man muß aber vor Ort bleiben, um `erreichbar` zu sein, ansonsten gibt’s kein Geld.

Montag, Juli 23, 2007

Endlich wieder ne Bratwurst!

Urlaub ist ein dehnbarer Begriff und ein jeder versteht etwas anderes darunter. Mein Urlaub war KEIN faul auf der Couch liegen (naja, nur ab und zu mal) und Beine hoch legen, denn

ich war komplett ausgebucht. Neben Behördenkram und Arztbesuchen fuhr ich übers Wochenende nach Paderborn, um ein paar Leute vom Neuseelandforum zu treffen und mal wieder über Neuseeland zu quatschen. Das war für mich weniger aufregend als für die anderen, weil ich ja vor Ort bin aber für die anderen war es ein in Erinnerung schwelgen, den nächsten Urlaub planen und/oder ein wenig neidisch auf mich sein, weil ich im wunderschönen Milford Sound leben und arbeiten darf. Es gab viel zu erzählen und wie immer ran uns die Zeit davon. Am nächsten Morgen verfingen wir uns wieder in ewiglange Gespräche über Neuseeland und ich hätte beinahe meinen Zug zurück nach Suhl verpasst – Sekunden nach meinem Einsteigen setzte sich der Zug in Bewegung.

Ich machte einen Abstecher nach Rudolstadt, um meine ehemalige Weggefährtin Katja zu ihrem Geburtstag zu beehren. Sie zeigte mir Rudolstadt, es gab sooo viel zu erzählen und komischerweise war auch hier der Tag viel zu kurz, ein Phänomen das mir noch so oft während meines Urlaubs begegnen sollte.

Natürlich stand auch ein Abstecher in meine alte zweite Heimat auf dem Programm und so machte ich mich auf den Weg ins Schwabenländle. In Esslingen besuchte ich Christine und ihren aufgeweckten Flo Juliana und war erstaunt, wie groß die Kleine geworden ist und wie schnell die Zeit vergeht, schließlich bin ich mit ihrer Mama mit unseren Nordic-Walking-Stöcken bewaffnet immer über Esslingens Wald und Wiesen gespurtet.

Auch Woly und Julia durften sich über mein Kommen freuen und weil es so unerträglich heiß war, verbrachten wir den ganzen Nachmittag mit Quatschen und Fotos anschauen und ließen den Abend mit gemütlichem Fernsehen ausklingen.

Irgendwann war mir das viele Rumreisen zu viel, schließlich wollte ich auch etwas von meiner Heimatstadt sehen und so war es mir nur recht, dass ich einige meiner Freunde hier treffen konnte. Ich hatte ein sehr unterhaltsames Wiedersehen mit Ramona und Peter, traf Claudia auf ein Kaffeekränzchen, erfuhr so viele erfreuliche Neuigkeiten von Nadine und Norman und genoß bei einem Bier gemütliches Plaudern über die guten alten Zeiten mit Janine, Birgit und Carmen.

Besonders angetan war ich von der Tatsache, dass mich Jana und Claudia besuchen kamen und wir eine Art Wiedervereinigung feiern konnten. Wir trafen uns letztes Jahr in Christchurch und arbeiteten zusammen im Frauenreisehaus und außerdem arbeiteten Claudia und ich für Statistics New Zealand. Wir lebten/arbeiteten einige Monate zusammen, machten allen möglichen Unsinn zusammen und wurden gute Freunde. Der Abschied war nicht einfach, als wir wieder getrennter Wege gingen. Wiedervereint in Suhl gab es so viel zu erzählen, über gute wie weniger gute Erfahrungen und es tat so gut, wieder zusammen über all die dummen Sachen zu lachen, die wir im Frauenreisehaus office angestellt haben! Es versteht sich als Ehrensache, dass ich ihnen das schöne Thüringen näher bringen wollte und so fuhren wir nach Eisenach zur Wartburg, wo auch ich schon ewig nicht mehr gewesen war. Wir nahmen an einer kinderreichen Führung durch die Wartburg teil, erfreuten uns an den vielen Burschen, die in ihren Burschenschaftsuniformen über das Gelände der Wartburg stolzierten und beschissen die Burgkasse um 1 Euro Eintritt, weil wir fuer den Zutritt zum Turm nicht extra zahlen wollten und uns unter dem Drehkreuz durchschmuggelten. Leider verpassten wir die Esel beim Kommen und Gehen, denn wir hätten so gern ein Foto von ihnen gemacht. Außerdem hätten Jana und Claudia gern den Übeltäter gesehen, der vor vielen Jahren ein kleines Mädel sehr unglücklich machte, weil er mit ihr gegen den Zaun gerannt und sie mehr oder weniger abgeworfen hat. Das war nicht nett!

Wir konnten die beiden nicht ziehen lassen, ohne ihnen wenigstens eine unserer berühmten Thüringer Bratwurst zu servieren und so grillten wir am Tag der Abreise und hatten ein tolles Mittagessen vom Rost. Der Abschied fiel auch diesmal nicht leicht, aber wir machten uns das Versprechen, dass wir uns nächstes Mal in Neuseeland wiedersehen werden.

Zeit für und mit der Familie gab es auch und so fuhren wir, meinem Wunsch entsprechend, nach Walldorf in die Märchenhöhle, weil ich da schon sooo lange nicht mehr gewesen war. Neben den Märchendarstellungen gab es einige zahlreiche Informationen zu den Sandmachern und als Kind fühlte sich die gerade mal 30minütige Führung definitiv länger an. Ein weiterer Abstecher musste aufgrund von heftigem Regen clever geplant werden und so entschieden wir uns für das Meeresaquarium in Zella-Mehls, wo es alles zu bestaunen gibt, was im/unter/ über Wasser kreucht und fleucht. Auch die BUGA in Gera wurde von uns beehrt und wir schafften wahrscheinlich nicht mal die Hälfte dieser Mega-Anlage, für die man mehrere Tage einplanen sollte.

Mit meinem Bruderherz machte ich mich auf dem Weg zum Kyffhäuser, wo wir Ausschau nach Fotomotiven hielten und stundenlang Fotos machten. All meine Reisepartner hier in Neuseeland verdrehten immer die Augen über meine Knipserei. Sylvio würde das nie in den Sinn kommen, weil er wahrscheinlich in der Hinsicht noch verrückter ist als ich und so zogen wir knipsend und fachsimpelnd durch das Thüringer Land.

An meinem letzten Tag in Suhl passierte dann auch, worauf ich so lange gewartet hatte, denn ich konnte endlich meinen Seppl Spatz wieder sehen. Er erkannte mich natürlich sofort und wir gingen auf einen kleinen Spaziergang mit seinem Herrchen. Ich hätte ihn gern für länger gehabt oder häufiger gesehen, aber das war leider nicht möglich.

Am Montag, dem 13.06. war die Zeit der Abreise gekommen und so machten wir uns früh auf den Weg nach Frankfurt und standen auch wieder prompt im Stau. Der Flug nach Hongkong war grauenvoll, alles war viel zu eng. Ein Pärchen saß links neben mir und direkt neben mir auf dem mittleren Sitz eingequetscht saß ein recht großer kräftiger Typ, der sich den ganzen Flug über nicht bewegen konnte, weil zwischen seine Knie und dem vorderen Sitz keine Hand mehr passte. In Hongkong angekommen, stand mir das selbe Prozedere wie beim letzten Stopover bevor. Laptop in der Gepäckaufbewahrung abgeben, mit dem Bus nach Lantau Island Ferry Pier, rüber auf Hongkong Island, wo mich gleich ein Inder anquatschte und mir eine glorreiche Zukunft vorhersagte. Allerdings sei es mein Problem, dass mich Leute versuchen, auszunutzen. Es erforderte all mein Geschick, ihn loszuwerden, und als er dann nach Geld für seinen Service fragte, meinte ich ganz clever, dass er auch gerade versucht, mich auszunutzen und als er darauf keine Antwort wusste, verschwand ich. Ich litt wieder wahnsinnig unter der Hitze und die Schwüle war noch viel schlimmer diesmal, weil es zwischendurch immer wieder regnete. Ich hatte mir vorgenommen, zwei Tempeln einen Besuch abzustatten und Fotos zu machen, aber in diesem Wahnsinn findet man ja absolut gar nichts und so zog ich frustriert, schweißgebadet und entnervt von all dem Lärm von dannen und ärgerte mich, dass ich nicht zum großen Buddha gefahren bin, weil es dort definitiv ruhiger gewesen wäre.

Auf dem Flug nach Sydney hatte ich endlich mal Glück und hatte zwei Sitze in einer 4er Reihe für mich allein, was gleich viel entspannter und irgendwie auch privater ist, weil man nicht nach dem Aufwachen befürchten muß, ein wildfremdes Gesicht neben sich zu sehen. Ich schlief die meiste Zeit, weil ich das Fernsehprogramm fast in und auswendig konnte. In Sydney kaufte ich duty free ein und auch der Flug nach Christchurch war nicht besonders voll, so dass ich hier eine komplette 4er Reihe für mich in Anspruch nehmen konnte. In Christchurch angekommen, bemerkte ich sofort den gravierenden Temperaturunterschied von fast 40 Grad in Hongkong zu einstelligen Wintertemperaturen. Leider war ich noch immer nicht an meinem Tagesziel angekommen, denn es stand noch ein Flug nach Queenstown auf dem Programm. Die nette Dame von Air New Zealand platzierte mich auf der rechten Seite der Maschine, was sie die `Bergseite`nannte, weil man die Alpen besser sehen kann. Sie hatte recht, die Aussicht war spektakulär und ich war wahrscheinlich die einzige, die aus dem Fenster schaute, da die anderen Passagiere größtenteils Businessleute waren und die Strecke schon zig mal geflogen sind. Nach einer Stunde landeten wir in Queenstown. Inzwischen dunkelte es schon, es war arschkalt und als ich endlich in meinem vorgebuchten Hostel ankam, duschte ich, aß ne Kleinigkeit und legte mich sofort ins Bett. Ich war total kaputt und konnte mal wieder keine Flugzeuge mehr sehen.

Am nächsten Morgen, inzwischen war es Donnerstag, brach mein Bus 7.20 Uhr in der Früh auf in Richtung Milford. Auf dem Weg wurden wir von kurzen Schneefall überrascht und ich ahnte schon das schlimmste für die Milford Road. Eine Straßensperrung wäre das letzte, was ich gebrauchen konnte, schließlich musste ich am nächsten Tag arbeiten. Das Wetter verbesserte sich allerdings und so konnte ich supertolle Aussichten entlang der Milford Road geniessen. Ich kann kaum beschreiben, was ich empfand, als der Bus in Milford ankam und ich Mitre Peak sah. Ich war endlich wieder zu Hause angekommen und ich konnte endlich wieder meine Berge und Wasserfälle erblicken. Der Empfang war herzlich und alle wollten wissen, wie es mir ginge und was ich erlebt habe. Geändert hat sich hier nichts, außer dass uns ein paar Leute verlassen haben, worüber ich sehr traurig bin, weil ich mich nicht richtig verabschieden konnte. Ansonsten ist alles beim Alten und inzwischen arbeite ich schon wieder seit über einem Monat.

Sonntag, Juli 01, 2007

Coming home

Der Weg nach Hause ist lang und beschwerlich. Aber er begann mit einer Ueberraschung. Ich fragte die Maedels in unserem office, ob sie mir nach der Arbeit einen Bus von Milford Sound nach Queenstown besorgen koennen. Als sie mir spaeter erzaehlten, dass ich fliegen kann war ich total aus dem Haeuschen, schliesslich war es mir bisher noch nicht gelungen, einen Flug nach Queenstown zu ergattern. Total happy und aufgeregt stieg ich in die kleine Propellermaschine und stellte erschrocken fest, wie klein die Dinger eigentlich sind, haben sie doch gerade mal Platz fuer 6 Leute (inklusive Pilot). Der ein oder andere mag jetzt sagen, das ist doch egal, aber das kriegt man ganz schoen zu spueren. Teilweise holperte die Maschine recht heftig durch die Luefte, denn die Luftstroemungen aendern sich beim Ueberfliegen von Bergen staendig. Nun ja, Augen zu und durch, ich hatte manchmal ein Kribbeln im Bauch, aber sonst passierte nichts. Dem Typen vor mir gings nicht so gut, der fuellte ne ganze Tuete mit seinem Mageninhalt.

Der Flug selbst war einfach nur toll, die Aussicht atemberaubend und das macht suechtig! Ich sah die Milford Road, den Mackinnon Pass, den ich vor ein paar Wochen mit Pavlina muehsam ersteigen musste, Lake Te Anau, Lake Wakatipu und noch vieles mehr. Nach knapp 45 Minuten waren wir leider schon in Queenstown angekommen und Sally, die bis vor 2 Monaten noch bei uns arbeitete und nun ihr Geld in Queenstown in einer Backpacker Lodge verdient, holte mich am Flughafen ab. Ist schon toll, wie viel Zeit man mit dem Fliegen einspart, mit dem Bus waere ich 5 Stunden unterwegs gewesen!

Am naechsten Tag (Montag) bestieg ich 8 Uhr in der Frueh den Bus nach Christchurch, der mit gerade mal 5 Leuten nun wirklich nicht voll besetzt war. Fuer kurze Stops hielten wir in Cromwell und Omarama (wo ich auf der Toilette eine Lady traf, mit der ich ein paar Tage vorher auf einem unserer Boote eine sehr nette Unterhaltung hatte – sie kannte sogar noch meinen Namen!) und fuhren bei schoenstem Wetter zum Mt. Cook, wo es leider regnete. Wir hatten einen 2 stuendigen Stop und da ich nicht im Japaner ueberfuellten Hermitage Hotel bleiben wollte, machte ich einen kleinen Walk ins Hooker Tal. In der Ferne sah ich einige Gletscher und dort oben aechzte und kraechzte es im Gebaelk! Will nicht wissen, wie viele Lawinen da oben runtergekommen sind.

Als wir wieder aufbrachen, verdoppelte sich die Anzahl der Passagiere auf sage und schreibe 9 Leute und nach ca. 20 km war das Wetter wieder schoen, die Wolken verschwanden und wir sahen einen kraeftig leuchtenden Regenbogen. Leider konnte ich kein gescheites Bild von Mt. Cook machen, denn er war komplett wolkenbehangen. Er war uebrigens der einzige Berg, den man nicht sehen konnte, alle anderen links und rechts davon waren sichtbar. Keine Ahnung, was mir mein Schicksal damit sagen will, vielleicht soll ich ja noch mal wiederkommen?

Zwei weitere kleinere Stops in Tekapo und kurz nach Fairlie und gegen 7 Uhr kamen wir in Christchurch an. Da der Busfahrer nicht so viele Passagiere abzusetzen hatte, brachte er mich direkt bis vor die Tuer des Frauenreisehauses und wuenschte mir nen schoenen Urlaub. Dort wartete bereits Sophie auf mich, die dort arbeitet und mir angeboten hatte, die Nacht bei ihr zu verbringen. Sie musste bis 10 Uhr arbeiten, also sass ich so lange in der Rezeption rum und wir plapperten ueber Gott und die Welt und anschliessend nahmen wir ein Taxi nach Hause. Leider muss ich sagen, dass ich wohl nicht noch mal in ihrer netten Wohngemeinschaft uebernachten werde, weil ihre 4 Katzen meine Nase ueberstrapazierten. Aber gerade die 2 Kaetzchen waren einfach zu suess und verspielt, da faellt es schwer, sie nicht zu streicheln!

Am Dienstag morgen machte ich noch mal einen kleinen Abstecher in die naechstgelegene Shoppingmall, denn ich hatte Jana versprochen, ihr eine DVD mitzubringen. Nun habe ich wohl zuviel Zeit im einsamen Milford Sound verbracht, denn das war mir einfach zu gross, zu viele Leute, zu viel Laerm und ich war froh, als ich die DVD hatte und wieder gehen konnte. Ich machte mich mit meinem ganzen Gepaeck auf den Weg in die Innenstadt, ging meinen Erledigungen nach und fuhr anschliessend mit dem Bus zum Flughafen, wo ich die Zeit bis zum Abflug mit Lesen und Essen verbrachte.

Der Flieger nach Sydney war nicht besonders voll und so hatte ich zwei Sitze fuer mich allein. Das Essen war lecker und die Aussicht auf die vielen Berge fantastisch. Es ist ganz einfach ein Erlebnis, ueber Neuseeland zu fliegen! Ein bisschen komisch war mir schon zu mute, mein geliebtes Neuseeland zu verlassen, aber gluecklicherweise kann ich ja wiederkommen. Will nicht wissen, wie man sich fuehlt, wenn man das Land dauerhaft und auf unbestimmte Zeit verlaesst.

Um 16 Uhr Ortszeit kam ich in Sydney an und musste die Zeit bis zum naechsten Abflug (21.55 Uhr) sinnvoll verbringen. Ich lief also umher, kaufe ein wenig duty free ein, las, hoerte Musik, ass eine Kleinigkeit und begann, diesen Bericht zu schreiben. Das war deshalb kein Problem, weil ich meinen Laptop sowieso als Handgepaeck mit mir rumtrug. Alles in allem war es recht langweilig, aber so ist das nun mal auf Flughaefen. Den Flug nach Hong Kong verbrachte ich mit einem Chinesen neben mir (wie sollte es auch anders sein) und wir waren beide nicht sehr angetan von der Gruppe Maedels, die um uns herum platziert waren, denn sie schnatterten ununterbrochen. Als der Flieger in Hong Kong aufsetzte, war es noch dunkel, als ich dann aber endlich das Flughafengebaeude verlassen konnte, war die Sonne bereits aufgegangen. Ich war geschockt von der Schwuele und wollte mir gar nicht vorstellen, wie heiss es im Laufe des Tages noch werden sollte. Leider wurde es richtig heiss und da ich aus dem neuseelaendischen Winter kam und dementsprechend nicht gerade mit luftig leichter Kleidung ausgestattet war, litt ich enorm. Den ganzen Tag schleppte ich Wasser mit mir herum, das ich sogar noch im warmen Zustand dankbar trank und schlich von einem Schattenplatz zum anderen. Ich entschied mich, in den Oceanpark zu gehen, wo ich mir u.a. Delfine, Robben und allerlei Freizeitparkattraktionenn (Karuselle, Riesenrad, usw.) anschaute. Da ich das grosse Privileg geniessen durfte, Delfine in freier Wildbahn zu sehen, konnte ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass dort Delfine in Gefangenschaft gehalten werden, auch wenn ihre Kunststuecke sehr eindrucksvoll waren.

Irgendwann wurde es mir einfach zu heiss und ich wollte einfach nur noch zurueck zum Flughafen und die restlichen Stunden bis zum Abflug in klimatisierten Raeumlichkeiten verbringen, deswegen war ich schon recht zeitig wieder zurueck und musste noch ca. 4 Stunden warten, bis kurz vor 24 Uhr endlich mein Flieger nach Frankfurt ging. Als ich beim Warten immer mehr deutsche Sprachfetzen auffing, wurde mir so langsam bewusst, dass es in die Heimat geht. Auch dieser Flug wollte so gar nicht vorueber gehen, aber zumindest hatte ich ein bisschen mehr Platz, weil in der 3-er Reihe, in der ich sass, der Mittelplatz frei war. Beinfreiheit juchu!!! Einem dummen Fehler meinerseits hatte ich zu verdanken, dass mich niemand am Flughafen abholte, denn anstatt Donnerstag morgen, wie ankuendigt, kam ich am Freitag an. Leider Gottes wusste zu Hause niemand, dass es mir gut geht und so machte sich halb Suhl Gedanken und Sorgen, was mir wirklich leid tut. Inzwischen kann jeder darueber lachen aber zu dem Zeitpunkt war es alles andere als lustig.

Sylvio und Bine holten mich vom Flughafen ab und auf der Heimfahrt standen wir natuerlich im Stau – Willkommen zu Hause! Wir fuhren nach Vestenbergsgreuth und trafen auf ueberglueckliche Eltern und die Familie war seit vielen Monaten wieder vereint.

Montag, April 23, 2007

Heimaturlaub

Nach 19 Monaten Neuseeland-Abenteuer, die verschiedener und lehrreicher fuer mich nicht haetten sein koennen, komme ich nun endlich wieder nach Hause, wenn auch nur fuer einen 4-woechigen Urlaub in der Heimat. Ich habe ein neues Arbeitsvisum beantragt und vor ein paar Tagen bestaetigt bekommen, sodass ich nach diesen 4 Wochen wieder in Milford Sound arbeiten werde.

Ich freue mich darauf, wieder nach Hause zu kommen, um meine Familie, meine Freunde und meinen Seppl wiederzusehen. Die Zeit bis zum Abflug ist nicht mehr weit und so bin ich bereits mit der Planung beschaeftigt. Was kommt mit nach Deutschland, was kommt wieder mit zurueck? Wie werde ich die 4 Wochen am besten verbringen?

Fuer alle Interessierten, hier meine Flugdaten:

  1. 15.05. 14.35 Uhr: Abflug Christchurch nach Frankfurt (ueber Sydney und Hong Kong), Ankunft 16.05. 06.00 Uhr
  2. 11.06. 13.55 Uhr: Abflug Frankfurt nach Christchurch (ueber Hong Kong und Sydney), Ankunft 13.06. 13.35 Uhr

Da ich bis zum 13.05. arbeite, werde ich nach der Arbeit mit dem Bus nach Queenstown fahren und am 14.05. eine seeehr lange Busfahrt von Queenstown nach Christchurch auf mich nehmen. Vielleicht sage ich Hallo im Frauenreisehaus und schlafe die Nacht zum 15.05. dort. Vielleicht ist ja Austin (der Kater) noch dort und vielleicht erkennt er mich ja wieder.

Aus gut unterrichteten Quellen weiss ich, dass meine Familie den Grillrost nach meiner Ankunft anschmeissen wird und Ihr koennt Euch ja gar nicht vorstellen, wie lange ich darauf gewaretet habe! Endlich wieder Thueringer Bratwuerste! Die neuseelaendischen Wuerste sind einfach scheuslich und unakzeptabel. Ach ja und da faellt mir gerade noch ein, was ich unbedingt noch vor meiner Abreise erledigen muss: eine Wunschliste nach Hause schicken, was ich waehrend meiner Anwesenheit essen moechte. Nach den Bratwuersten ganz oben stehen natuerlich die Thueringer Kloesse. Ach herje, ich weiss jetzt schon, dass ich nach meinem Abschied von zu Hause stundenlang taeglich im Fitnesstudio malochen muss.

Montag, April 09, 2007

Routeburn Track (03.04.-05.04.07)

Die Walking season fuer die Great Walks ist Ende April vorbei, deswegen versuchen wir momentan, so viele Tracks wie moeglich zu laufen. An unseren letzten days off war der 32 km lange Routeburn Track an der Reihe, der durch die beiden Nationalparks Mount Aspiring und Fiordland verlaeuft. Es gibt einige – meiner Meinung nach verrueckte- Leute, die den Track in einem Tag laufen, aber die meisten absolvieren ihn in 3 Tagen/2 Naechten. Routeburn ist ein schottischer Name und bedeutet ’the route of the burn’ – die Route des Flusses (burn=river).

Da ich immer einen Tag frueher frei habe als Pavlina, machte ich mich Sonntag nach der Arbeit auf den Weg nach Queenstown, um dort den ganzen organisatorischen Kram fuer den Track zu erledigen. So holte ich am Montag die Tickets fuer die Huetten bei DOC ab und buchte den Transport von Queenstown nach Glenorchy. Problem bei diesem Track ist, dass es kein Rundumtrack ist, sondern dass man zwischen den Enden 350 km Wegstrecke mit dem Auto zuruecklegen muss. Man kann den Track in beide Richtungen laufen und wir entschieden uns fuer die Richtung Glenorchy (48 km von Queenstown) – Divide (35 km von Milford Sound), weil wir nach Vollendung des Tracks so gut wie zu Hause sind.

Day 1 (03.04.07): Routeburn Shelter – Routeburn Falls Hut, 8,8 km, 2,5-4 Stunden

Am Dienstag gings dann frueh raus, denn der Bus fuhr 8 Uhr nach Glenorchy. Von dort sind es noch mal 25 km zur Routeburn Shelter (eigentlicher Start des Tracks), wo wir gegen 10 Uhr ankamen. Das Wetter war fantastisch und das lies uns schon mal aufatmen, denn der Wetterbericht sagte etwas ganz anderes. Als wir alle den Bus verlassen hatten und uns zum Aufbruch fertigmachten, wunderten Pavlina und ich uns recht bald ueber den fuerchterlichen Gestank und wurden bald fuendig – alle schmierten sich fleissig mit Insektenschutzmittel ein, obwohl dort ueberhaupt keine Sandflies zugegen waren. ‚Dumme Touristen’ war unsere einstimmige Meinung dazu. Die waren offensichtlich noch nicht im Milford Sound!

Die ersten 2 Stunden des Tracks waren recht langweilig, denn wir liefen mal wieder durch Regenwald, was wir ja schon von anderen Walks gewohnt sind. Recht depremierend war es, als wir das Routeburn Tal erreichten, denn man konnte aufgrund der vielen Baeume keine Fotos machen. Dann fing es auch noch ein wenig an zu regnen und unsere Hoffnung auf schoenes Wetter schwand. Wir erreichten die Routeburn Flats Hut und nutzten die Gelegenheit fuer ein ausgedehntes Fruehstueck. Nach Verlassen der Huette musste das erste Mal richtig geklettert werden und meine Lungen bekamen, nicht das letzte Mal, richtig was zu tun. Nach einer ganzen Weile erreichten wir eine Stelle, an der im Januar 1994 nach heftigem Regen ein riesiger Erdrutsch runterkam und alles mit sich riss. An dieser Stelle konnte man endlich mal ins Tal hinunterblicken und hatte einen Wahnsinns Ausblick. Danke an die geballten Natuergewalten!

Nicht mehr allzu lange danach erreichten wir unser Tagesziel- die Routeburn Falls Hut und staunten nicht schlecht. Von der Groesse her haette die Huette eine Lodge sein koennen. Sie ist auf Stelzen erbaut, auf felsigem und unebenem Untergrund und bietet eine unbezahlbare Aussicht in das Routeburn Tal. Wir hatten erstmal Tee und eine kleine Staerkung und da Pavlina ein kleines Nickerchen machen wollte, machte ich mich auf Erkundungstour. Erst quatschte ich eine ganze Weile mit dem Ranger, der ganz erstaunt war, als ich ihm erzaehlte, dass ich in Milford Sound arbeite. Er meinte, dass gestern schon ein Maedel da war, das auch dort arbeitet. Das konnte ich bestaetigen, denn das war Janet, sie arbeitet mit uns und ist uns einen Tag voraus. Sie hinterlies uns in jeder Huette eine kleine Nachricht im Gaestebuch. Ausserdem wanderte ich ein bisschen umher, ging zu den nahe liegenden Routeburn Falls und lief bzw. kletterte einen Teil des fuer den morgigen Tag anstehenden Weges ins ueber uns gelegene Tal, um Fotos zu schiessen. Nach dem Abendbrot gabs den obligatorischen Hut Talk, bei dem ueber den Track, das Wetter, die Sicherheit in der Huette usw. gesprochen wird und der Ranger die Tickets einsammelt. Ausserdem stachelte er uns alle zu einem kleinen Quiz an, denn an der Wand hing ein riesiges Plaket, das die Huettenbewohner zu Weihnachten in allen moeglichen Sprachen mit Weihnachtsgruessen beschrieben hatten. Wer 25 dieser Sprachen erkennen koenne, haette sich eine Tafel Schokolade verdient. Nun ist man als Wanderer schon etwas leicht zu durchschauen und da der Otto-Normal-Wanderer nicht unbedingt ne Tafel Schokolade mit sich rumschleppt, waren alle eifrig bei der Sache. Ausser Pavlina, da sie mit ihrem Sudoko beschaeftigt war, deswegen tat ich mich mit einigen Deutschen zusammen und wir errieten immerhin 18 Sprachen, was aber nicht fuer die Schokolade reichte. Danach war es sowieso schon stockdunkel und deswegen gings ins Bett. Ich konnte mal wieder nicht schlafen, weil ich erstens nach ein paar Stunden aufs Klo musste, ich fror und ein Schnarcher im nahe liegenden Doppelstockbett sein Unwesen trieb. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, zog mir ein Thermo Oberteil an und ging aufs Klo, wo mir die Zaehne klapperten (wir befanden uns immerhin auf 1000 Meter Hoehe!). Danach musste ich aber doch noch mal die Sterne betrachten, bevor ich mich wieder in meinen Schlafsack einkuschelte und mit Rachegeluesten irgendwann einschlief.

Day 2 (04.04.07): Routeburn Falls Hut – Mackenzie Hut, 11,3 km, 4,5-6 Stunden

Kurz nach 6 Uhr standen die ersten Leute schon auf, was ich nun wirklich nicht verstehe, weil man auf diesem Track pro Tag nicht sehr lange unterwegs ist (deswegen machen es ja einige an nur einem Tag) und man es deswegen langsam angehen lassen kann. Von Ruecksicht hatten die alle noch nichts gehoert und so knallten sie Tueren, raschelten mit ihren Tueten und fanden allerhand Gelegenheiten zum Lautsein. Gegen 7:30 hielt ich es nicht mehr aus und konnte den ganzen Laerm nicht mehr ignorieren und so stand ich auf und machte Fruehstueck. Pavlina pellte sich auch irgendwann aus ihrem Schlafsack und gegen 9 Uhr hatten wir alles gepackt und waren fertig zum Aufbruch.

Die ersten 10 Minuten des Tracks kannte ich schon, da die Strecke gestern schon mal gelaufen war aber heute war es um einiges anstrengender, weil wir unsere Rucksaecke auf dem Ruecken hatten. Das Wetter war fantastisch und entsprach mal wieder nicht der Vorhersage, aber das ist in Neuseeland nun wirklich nichts besonderes. Wir wanderten durch ein Tal hindurch hinauf zum Harris Sattel (1255 Meter) und teilweise war der Aufstieg recht steil und beschwerlich, weil wir ueber Stock und Stein klettern mussten. Die Stufen waren teilweise viel zu hoch fuer meine kurzen Beine, so dass ich am Ende des Tages ganz genau spuerte, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Auf unserem Weg kamen wir am wunderschoenen Lake Harris vorbei und suchten uns einen Weg durchs Gebuesch, um direkt zum See zu gelangen. Komischerweise waren wir die einzigen, die das taten, alle anderen eilten ans uns vorbei. Nun ja, vielleicht bestand fuer sie ja die Devise, bloss keinen Spass zu haben und die Aussicht und das Wetter zu geniessen. Wir hingegen taten dies, denn wir hatten noch ganz gut im Gedaechtnis, wie viel Pech wir auf dem Milford Track mit dem Wetter hatten uns so genossen wir die Sonne und das Laufen ohne Regenkleidung und mit Sonnenbrille! Fluchend und keuchend erreichte ich den Sattel und mir stand bei der Aussicht auf der anderen Seite des Berges mal wieder der Mund offen – wie so oft bei diesem Track. Hinter jeder Ecke, hinter jedem Berg ein neuer Wahnsinns Ausblick auf spektakulaere Berge, Taeler oder Seen. Man wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte. Viel schlimmer noch, man wusste gar nicht, was man fotografieren sollte und so machte ich, was man in dieser Situation wohl am besten macht: einfach drauflos knipsen (ich habe knapp 370 Fotos in diesen drei Tagen geschossen!). Wir erreichten einen Tagesunterschlupf, den man normalerweise nutzt, wenn das Wetter zu schlecht ist und man nicht weiterlaufen kann. Wir hingegen nutzten die Huette fuer ein kleines Picknick und als Gepaeckaufbewahrung, denn wir entschieden uns zu einem kleinen Sidetrip, der Besteigung von Conical Hill. In der Trackbeschreibung wurde ich vorgewarnt, der Trip wurde als „kurzer, steiler und felsiger Aufstieg“ bezeichnet. Nun ja, es war steil und felsig aber garantiert nicht kurz. Ich sties bei diesem Aufstieg echt an meine Grenzen, alle paar Meter musste ich stehen bleiben und nach Luft ringen und das Klettern ueber die teilweise rutschigen Steine machte es nicht leichter. Leider auch nicht die Leute, die mir auf ihrem Rueckweg entgegenkamen und mir aufmunternde Worte entgegenbrachten. So bekam ich von jedem zu hoeren, dass es das ganze wirklich Wert ist, weil die Aussicht einfach genial ist (ja das weiss ich auch!) und eine lady meinte, dass es runterwaerts schlimmer sei als hochwaerts. Nun, ich war dem Kolaps nahe, deswegen wollte ich das nun wirklich nicht hoeren und meinte einfach nur, dass ich das nicht glaube worauf sie wohl etwas eingeschnappt war. Naja, kann ich auch nichts fuer, ich finds hochwaerts nun mal schwieriger, auch wenn es runterwaerts fuer die Knie nicht sehr angenehm ist. Als ich endlich oben ankam, wartete Pavlina wahrscheinlich schon seit 20 Minuten auf mich, aber das ist sie ja von mir gewohnt. Ich genoss die Aussicht – ja ja, der Aufstieg war es wirklich Wert – und wusste gar nicht, wo ich zuerst mit meiner Kamera hinhalten sollte. Man konnte sogar im Westen bis zum Tasmanischen Meer schauen und Martins Bay sehen (dort endet der Hollyford Track). Die Namen all der unzaehligen Berge wusste ich leider nicht und das ist echt ne Schande, denn es waere wirklich interessant gewesen.

Die Zeit des Abstiegs rueckte naeher und wir machten uns auf den Weg. Mein Hinterteil machte einmal Bekanntschaft mit dem Untergrund, was aber gluecklicherweise nicht weiter tragisch war. Wir trafen einen guide, der die gefuehrten Touren macht und ich fragte sie, ob sie den Aufstieg jedes Mal macht, wenn sie hier ist. Sie bejahte und es klang, als wenn es das normalste der Welt sei. Ich hab die Aussicht auf Conical Hill wirklich genossen aber trotzdem wuerde ich diesen bloeden Berg nicht noch mal besteigen.

Unten angekommen, schnappten wir uns unsere Rucksaecke und begaben uns wieder auf den Track. Die meiste Zeit ging es abwaerts und wir liefen an Berghaengen entlang, oberhalb der Baumgrenze, so dass die Aussicht spektakulaer war. Wir sahen ins Hollyford Valley hinunter, wo der Hollyford River Richtung Tasman Sea laeuft. Nach ungefaehr 2 Stunden sahen wir hinab ins Mackenzie Becken, wo wir unser Tagesziel – Mackenzie Hut und der nahe liegende Lake Mackenzie – entdeckten. Wir befanden uns allerdings hoch oben, was bedeutete, dass wir einige Hoehenmeter zurueckzulegen hatten. Wir stiegen hinab und es schien kein Ende zu nehmen. Wir erreichten die Baumgrenze und irgendwann verschlang uns der dichte Regenwald. Das Gruen des Waldes war so ungewohnt, dass es in den Augen stoch! In der Huette angekommen, wollte ich nur noch aus meinen Schuhen raus und entspannen. Zur Belohnung fuer die Muehen des Tages gab es wieder Tee und ein wenig Schokolade (Meldung an zu Hause: Ich hatte die geschickten Reiswaffeln bis zu diesem Track aufgehoben und genoss sie nun nach unserem anstrengenden Tageswerk), wir suchten im Gaestebuch nach Janet’s Grussbotschaft und anschliessend gingen wir zum Lake, um Fotos zu machen. Ich habe in meinem Zimmer ein Poster von Lake Mackenzie haengen und es zeigt, wofuer der See bekannt ist – seine atemberaubenden Spiegelungen der Berge und alles, was sich in der naeherem Umgebung befindet. Ich wollte natuerlich auch solch ein Foto und so suchten wir nach der geeigneten Stelle fuer diese Spiegelungen. Wir fanden sie bald und machten Fotos wie die Bloeden! Pavlina wagte sich sogar ins eiskalte Wasser und so gelang uns ein wirklich lustiges Foto von ihr kopfueber auf einem Stein sitzend.

Wir hatten mal wieder Nudeln zum Abendbrot und ich beobachtete, wie ein Mann versuchte, Feuer im Ofen zu machen. Offensichtlich hat er dies noch nie zuvor gemacht, denn er machte so gut wie alles falsch. Er schuettete nen Haufen Kohle in den kleinen Ofen und wunderte sich dann, warum es nicht funktioniert. Ich versuchte spaeter mein Glueck, schliesslich musste ich in Christchurch im Frauenreisehaus immer Feuer machen, aber erstens war alles mit Kohlen verstopft, so dass keine Luft von unten durch kam und zweitens war das Holz nicht dazu geeignet, ein Feuer zu starten, weil es zu dick und zu fest war. Wir hatten leider kein trockenes, duennes Holz, sonst waere es kein Problem gewesen. Ein paar israelische Typen wollten beweisen, dass es kein Problem ist, ein Feuer zu machen und so versuchten auch sie ihr Glueck, gaben aber recht bald auf (nachdem sie die ganze Huette ausgeraeuchert hatten). Der Ranger bot zwar seine Hilfe an, war aber offensichtlich zu faul, den Ofen zu saeubern (was ich irgendwie verstehen kann) und deswegen einigten wir uns darauf, dass es nicht kalt ist. Der Hut Talk war zum Schiessen komisch, wenn er irgendwann mal keine Lust mehr auf den Ranger Job hat, duerfte er als Comedian schnell eine Anstellung finden. Er meinte, dass wir alle nach Beendigung des Hut Talks zusammensitzen und ein ernstes Gespraech fuehren sollten, dessen Ergebnis von groesster Bedeutung fuer uns alle sei. Wo schlafen die Schnarcher und wo die Nichtschnarcher. Aus mir unerklaerlichen Gruenden verpassten wir diese Diskussion und so hatten wir natuerlich wieder den Schnarcher von der Nacht zuvor in unserem Raum. Leider ging er schon recht frueh zu Bett, so dass er uns noch nicht mal die Chance gab, vor ihm einzuschlafen. Ich schwoere, bei unserem naechsten Trip vergesse ich bestimmt nicht mehr die Ohrstoepsel!

Day 3 (05.04.07): Mackenzie Hut – The Divide; 12 km, 4-5,5 Stunden

Auch an diesem Morgen ereilte uns das selbe Schicksal: raschelnde Tueten, quaselnde Leute und knallende Tueren. Nun gut, ich hatte ein wenig Verstaendnis, schliesslich hatten die meisten Leute einen Transport von der Divide gebucht und mussten zu einer bestimmten Zeit dort sein. Aber deswegen kann man ja trotzdem leise sein, oder?!?! Nun gut, Pavlina und ich schnappten uns nach dem Aufstehen erstmal die Kamera und machten Fotos vom Morgennebel und danach gabs Fruehstueck. Es war keine einzige Wolke am Himmel, was uns zuversichtlich stimmte. Kurz vor 9 Uhr verliesen wir die Huette und auf den ersten Streckenabschnitt freute ich mich ueberhaupt nicht, denn was wir gestern runtergeklettert waren, um ins Tal zu gelangen, musste heute wieder erstiegen werden, um bis zur Baumgrenze zu gelangen. Es wurde dann gluecklicherweise nicht ganz so schlimm wie befuerchtet (soll heissen nicht ganz so steil und steinig) und so kamen wir ganz gut voran. Tatsaechlich beeilten wir uns sogar regelrecht, weil wir aus dem Wald herauswollten, um endlich wieder die Aussicht geniessen zu koennen. Durch staendiges Auf- und Abklettern liefen wir mal oberhalb der Baumgrenze und dann wieder im Wald, was das Laufen recht interessant machte, weil man die sich staendig aendernde Vegetation beobachten konnte. Wir passierten einige Wasserfaelle und recht bald erreichten wir die Howden Hut, an der wir am See sitzend erstmal Rast machten und das herrliche Wetter genossen. Wir haetten da den ganzen Nachmittag sitzen koennen und ich persoenlich haette sowieso nichts dagegen gehabt, weil ich meinen Transport von der Divide fuer 5 Uhr vereinbart hatte und nicht so frueh dort ankommen wollte. Pavlina allerdings musste nach Te Anau und wollte so frueh wie moeglich dort sein, um rechtzeitig in der Stadt anzukommen, um noch schnell einige Banksachen zu erledigen. Wegen Karfreitag musste dies eben am Donnerstag noch gemacht werden. So gings also weiter und fuer 20 Minuten gings mal wieder sehr steil bergauf und wir erreichten die Abzweigung fuer die Besteigung des Key Summit. Das hatten wir schon viel frueher vor, aber da kam immer was dazwischen (zum Beispiel Probleme mit Wolfgang) und so verbanden wir es eben mit dem Track. Der Aufstieg war machbar und der Ausblick unbeschreiblich. Mal wieder hunderte von Bergen im Umfeld und man konnte den Harris Sattel sowie das Mackenzie Becken sehen, sowie wieder das Tasmanische Meer und Lake Marian, wo ich vor ein paar Monaten hingewandert bin. All die Orte, an denen man gewesen ist oder von denen man gehoert oder Bilder gesehen hat, fuegten sich wie ein Puzzel zusammen und ermoeglichten einen Gesamtueberblick ueber die ‚Heimatregion’. Der Abschied fiel wirklich schwer und fuer den Abstieg lies ich mir fast soviel Zeit wie fuer den Aufstieg. Gluecklicherweise ist es nur 1 Stunde von der Divide entfernt, so dass ich jederzeit wiederkommen und Key Summit besteigen kann. Die letzte Stunde ging es nur bergab und gegen 2 Uhr erreichten wir die Divide. Pavlina wurde von einer Autofahrerin mitgenommen und ich vertrieb mir die Zeit mit Rumlaufen, Tagebuch schreiben, Voegeln sowie Wandersleuten beobachten, bis ich schliesslich kurz nach 5 abgeholt wurde. Im Auto bemerkte ich den Sonnenbrand in meinem Gesicht, der mir vorher aufgrund des kuehlen Winds nicht aufgefallen war. Zu Hause angekommen, duschte ich erstmal ausgiebig, wusch meine Waesche, hatte ein Festessen und nachdem ich alle Fragen von meinen Arbeitskollegen beantwortet hatte, ging ich muede ins Bett, schliesslich musste ich am naechsten Tag wieder arbeiten.