Freitag, Dezember 28, 2007

Westcoast

Pünktlich zu meinen freien Tagen kehrte die Sonne nach Neuseeland zurück und so sah ich wieder heißen Tagen entgegen. Zu meinem Ziel hatte ich diesmal die Westcoast auserkoren. Den ersten freien Tag fuhr ich nach Wanaka, wo ich mal wieder die Nacht im Bella Vista Hotel verbrachte und sich die nette Lady an der Rezeption sogar noch an mich erinnern konnte.

Tag 2 brach ich früh auf und fuhr über den Haast Pass zum Franz Josef Gletscher, Hokitika und Greymouth und kurz nach 7 Uhr abends kam ich endlich in Punakaiki, meinem Endziel an. Eine wahnsinnig lange Fahrt, die sich gelohnt hatte. Nach dem Abendessen machte ich mich auf den Weg zu den Pancake Rocks, wo die Flut Einzug gehalten hatte und die Blowholes zum Leben erweckte. Wasser wurde in Felspalten geblasen und nach oben gedrückt. Ich blieb bis die Sonne untergegangen war, ging in mein Hostel und legte mich schlafen.

Tag 3 verbrachte ich in selber Weise wie Tag 2, nur dass ich diesmal die Strecke in die andere Richtung zurück nach Wanaka fuhr. Der Regen verfolgte mich stellenweise, aber im Großen und Ganzen hatte ich großes Glück mit dem Wetter. In Wanaka selbst war es wieder heiß und trocken, dort hatte man vom Regen nichts mitbekommen.

Der letzte meiner freien Tage sieht immer gleich aus. Von wo auch immer ich bin, mache ich mich auf den Weg nach Te Anau, erledige noch die letzten Einkäufe, tanke und dann gehts zurück nach Milford, wo die Sachen ausgepackt, Wäsche gewaschen und die Bilder von der Kamera auf den Computer übertragen werden. Mein erster Tag zurück auf Arbeit war regenreich und ich klopfte mir mal wieder auf die Schulter, weil ich solch ein Glück mit dem Wetter gehabt hatte. Wenn Engel reisen... :-)

Trip zum Mt.Cook

Endlich mal wieder ein paar freie Tage und dazu noch Superwetter - das mußte entsprechend genutzt werden. Meine letzten Tage verbrachte ich eher mit shoppen, aber diesmal wollte ich mal wieder was unternehmen (mal ganz abgesehen von dem Trip nach Stewart Island) und so entschloss ich mich, einfach mal ins Auto zu steigen und drauf loszufahren. Ich hatte mir verschiedene mögliche Ziele ausgesucht und wollte diese- je nach Gemütslage und Wettersituation ansteuern. Den ersten freien Tag lies ich ziemlich ruhig angehen und kam deshalb auch erst um die Mittagszeit hier weg, was zur Folge hatte, daß ich es nur bis Queenstown schaffte, wo ich die Nacht im Backpacker verbrachte. Dort war ich auch sofort wieder genervt von der ganzen Backpackergeschichte - überall hörte man Leute von ihren Erlebnissen erzählen (und meistens waren sie auch noch Deutsche), Türen knallten und keiner nahm so richtig Rücksicht. Ich war müde und ging zeitig ins Bett und war demnach am nächsten Morgen recht zeitig wach und brach bald auf. Das Wetter war, wie die letzten Tage auch, hervorragend, die Sonne schien und das Wetter sah vielversprechend für den Tag aus. Ich machte mich auf den Weg zum Mt. Cook, auch wenn ein paar Wolken über den Queenstowner Bergen hingen. Da ich schon zweimal bei Mt. Cook war, den Berg aber aufgrund der Wolken nicht sehen konnte, war ich etwas skeptisch aber ich wollte mein Glück trotzdem versuchen. Als ich Mt. Cook - Neuseelands höchsten Berg-dann nach ein paar Stunden Fahrt endlich erblickte, war ich ganz aus dem Häuschen. Während der Fahrt hatte sich eine Idee in meinem Kopf festgesetzt, die ich nun verwirklichen wollte - ich wollte Mt. Cook von oben sehen und einen Helikopter Rundflug buchen! Im Informationscenter angekommen fragte ich nach Flügen und 30 Minuten später saß ich schon im Helikopter. Wir hoben ab und der kleine Schopper kämpfte sich mutig nach oben. Der Wind wurde um einiges stärker und schüttelte uns teilweise ganz schön durch, aber das bemerkte ich größtenteils nicht mal, weil ich mit Fotografieren beschäftigt war. Auf einem Berg, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, landeten wir auf einem Gletscher und tollten ein wenig im Schnee umher. Als ich mich ein paar Meter von der Gruppe entfernte, um Fotos zu machen, stand ich plötzlich knietief im Schnee und das war schon ein komisches Gefühl mitten im Sommer! Ich persönlich hätte ja ohne die Gletscherlandung leben können und wäre dafür lieber noch ein ein bißchen mehr geflogen, aber das lag leider nicht in meinem Einflußbereich. Wieder im Helikopter verstaut, machten wir uns auf den Rückweg und flogen am Mt. Cook vorbei, der von oben gar nicht so allmächtig aussieht, wie von unten. Über die Berge blickend erhaschte ich einen Blick aufs Tasmanische Meer und später im Landeanflug konnte ich das Türkis des Lake Pukaki bewundern. Total happy verlies ich den Glenntannern Park und fuhr nach Lake Tekapo, wo ich die Aussicht auf den Lake bewunderte und mich ein wenig von den Strapazen erholte, bevor ich mich auf den Weg nach Wanaka machte, wo ich die Nacht verbrachte. Nach längerem Ausschlafen war es schon wieder an der Zeit, nach Te Anau zurück zu kehren, dies tat ich aber auf einer anderen Route und fuhr durch die "Früchtekammer" Neuseelands und bewunderte Alexandra und Roxburgh sowie seine wunderschöne Umgebung, da ich diese Route noch nie zuvor gefahren war. Diese Central Otago Region ist die wärmste im Sommer und die kälteste im Winter und die karge Vegetation hat wohl einige Geschichten über Wetterextreme zu erzählen. Nach einer Zwischenstop in Cromwell erreichte ich irgendwann Te Anau und 1.5 Stunden später Milford und war endlich wieder zu Hause.

Montag, Dezember 24, 2007

Frohe Weihnachten!

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr wuenscht Euch allen Katja!

Ich war dieses Jahr etwas faul mit Karten schreiben, weil ich ja auch keine bekomme (mit ein paar Ausnahmen - vielen lieben Dank dafuer :-) ). Deswegen die Gruesse auf diesem Wege!

Habt ein besinnliches Fest und eine kleine Erinnerung: Nicht die Geschenke sind das wichtigeste waehrend des Weihnachtsfests!!!

liebe Gruesse an alle

Eure Katja

Samstag, Dezember 01, 2007

Stewart Island 12.11.-15.11.2007

Lange erwartet und geplant machte ich mich am 12.11. nach der Arbeit auf den Weg nach Invercargill, wo ich die Nacht im YHA verbrachte und am nächsten Morgen die kurze Fahrt nach Bluff antrat, um Tina und Frank zu treffen, die seit geraumer Zeit im Wohnmobil durch die Lande ziehen. Die Wiedersehensfreude war groß und im Warteraum der Real Journeys Fähre gabs viel zu erzählen. Ich bemerkte sofort die Schulklasse, die sich anschickte, diese Reise mit uns anzutreten und ich meinte zu Frank, daß ich beim letzten Mal auch schon in den 'Genuß' einer lärmenden Schulklasse an Board gekommen sei, daß sich der Lärm aber bald lege, sobald wir auf dem Wasser sind. So war es dann auch; wir hatten stellenweise über einen Meter hohen Wellengang und so waren sie größtenteils mit ihren Kotztüten beschäftigt. Die Überfahrt machte mich recht schläfrig und ich war froh, als wir nach 1 Stunde endlich in Oban ankamen. Leider konnten wir das schöne Wetter vom Festland nicht auf Stewart Island antreffen und so wurden wir von Regen begrüßt. Wir stellten schmunzelnd fest, daß wir uns bei der nächsten Überfahrt unbedingt die Containernummer für unser Gepäck merken müssen, damit wir nicht jeden Container nach unseren Sachen durchsuchen müssen.


Mit all unserem Gepäck ausgestattet, stiefelten wir den Anstieg zu unserer Behausung herauf und kamen ganz schön ins Schwitzen. Ja genauso steil hatte ich den Hügel in Erinnerung! Wir fanden unsere Rose Cottage und bezogen unser Quartier. Wir hatten die kleine Hütte für uns allein und sie gefiel uns auf Anhieb - sehr gemütlich und einladend. Nachdem wir etwas zu Essen eingekauft hatten, buchten wir einen Trip nach Ulva Island für den nächsten Tag und versuchten anschliessend aus der Karte schlau zu werden, die uns die freundliche Dame in der Information gezeichnet hatte. Sie empfahl uns verschiedene Routen zum Erkunden der Insel und nutzte dummerweise für alle die selbe Farbe sodaß letztenendes ein heiloses Durcheinander auf der Karte herrschte. Nichtsdestotrotz zogen wir im Regen zu unserer ersten kleinen Wanderung los. Die zwischenzeitlichen kurzen Regenpausen wurden zum Fotografieren genutzt. Am Abend gönnten wir uns ein ausgiebiges Dinner im Church Hill Cafe und waren anschließend so voll, daß wir Gefahr liefen, den Berg herunterzurollen. Glücklicherweise lag unsere Rose Cottage gleich nebenan, so daß wir den Hügel links liegen lassen konnten. Wir liesen den Abend ruhig ausklingen und gingen müde zu Bett.

Der nächste Tag began recht früh, denn Tina hatte es sich zur Mission erklärt, den Sonnenaufgang zu fotografieren. Das Wetter spielte leider nicht hundertprozentig mit. Wir mußten 8.30 am Wassertaxi sein, das uns nach Ulva Island bringen sollte, deswegen galt es, keine Zeit zu verlieren. Auf dem Weg zur Bucht wurden wir mal wieder von Regenschauern überrascht und wir waren gar nicht so recht begeistert vom Wetter. Am Bootssteg angekommen, lernten wir erstmal unseren Guide für die Tour kennnen und stellten überrascht fest, daß ihr Name praktischerweise auch Ulva war. Wir mußten noch eine ganze Weile auf eine amerikanische Familie warten, die zwar spät aber mit großem Tramba erschien und eine Vorarnung machte sich in mir breit, daß ich diese Leute gewiß nicht zu meinem Freundeskreis zählen möchte. Wir bestiegen das kleine Wassertaxi und verliesen Stewart Island und auf dem Weg nach Ulva Island klarte der Himmel auf und die Sonne lugte heraus. Sie sollte uns auf dem gesamten Trip begleiten! Nach knapp 7 Minuten waren wir bereits auf der Insel angelangt, stiegen aus und Ulva begann die Führung. Wir bekamen haufenweise Informationen über die Vegetation und die Geschichte der Insel und über jeden Vogel, den sie hörte, wußte Ulva zu berichten. Für alle, die mit Ulva Island nichts anzufangen wissen, dabei handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet, auf dem fast alle Räuber vernichtet wurden, um seltenen Vogelarten das Überleben zu ermöglichen. Tatsächlich hat es DOC geschafft, die Räuber auf die lästigen Ratten zu reduzieren, die leider mit all den Booten angeschleppt werden. Die Erfolgsquote des Schutzprogrammes ist enorm und so leben au dieser Insel die einzigen Vertreter bestimmter Vogelarten, die überall anders in Neuseeland bereits ausgestorben sind. Wie sich jeder vorstellen kann, sind die Bemühungen, diese Vögel zu erhalten, enorm, denn das Aussterben von Tierarten ist eine dramatische und irreversible Angelegenheit. Stewart Island ist der einzige Ort in Neuseeland, an dem Kiwis auch tagsüber aktiv sind und das ist der Tatsache zu verdanken, daß sie keine Räuber zu befürchten haben. Gesehen habe ich leider keine Kiwis, dafür aber Kakas, eine recht seltene Papageienart. Wie befürchtet, ging uns die amerikanische Familie fürchterlich auf den Keks und das hatte mehrere Gründe. Erstens war die junge Frau hochschwanger und brauchte mehrere Pausen. Zweitens war die lehrreiche Führung recht langweilig für ihren 2-jährigen Sohn, der lieber am Strand im Sand spielen wollte. Ich wurde recht ungeduldig, als wir ständig auf die Herrschaften warten mußten, schließlich hatte ich für eine lehrreiche Führung bezahlt, nicht für ein Sandturmbauen am Strand. Dort sah ich mein erstes Weka Küken, das von seinem Papa ganz aufgeregt von den umstehenden Paparazis geschützt wurde. Dumm nur, daß Wekas von Natur aus recht neugierig und absolut nicht scheu sind und auch mal einen Blick in Rucksäcke werfen, wenn man sie absetzt, deswegen war für kurze Zeit ein herumliegender Rucksack interessanter als das herumquiekende Küken. Nach zwei Stunden und unendlich dummen Fragen von den Amis bestiegen wir wieder das Wassertaxi und fuhren zurück nach Stewart Island, wo es auch sofort zu regnen begann, als wir wieder einen Fuß auf die Insel setzten.

Im Hotel der Stadt aßen wir zu Mittag und anschliessend gingen wir nach Hause, ruhten uns ein wenig aus und gingen anschliessend wieder -bis unter die Zähne mit unserer Fotoausrüstung bewaffnet- auf einen Spaziergang, der wettermäßig wieder sehr abwechslungsreich verlief. An diesem Abend hatten wir uns für das Selberkochen entschieden und anschliessend liesen wir den Abend ruhig ausklingen. Am nächsten Morgen mußten wir leider schon wieder unsere sieben Sachen packen, denn die Cottage war für die nächste Nacht schon wieder anderweitig vermietet. Wir hatten bereits am Vortag unsere Fähre auf 3.30 am Nachmittag verschoben und so hatten wir noch genügend Zeit für einen weiteren Spaziergang in Richtung Horseshoebay. Man haette seine Uhr nach dem Wetter stellen können, alle 10 Minuten wechselten sich Regen und Sonnenschein ab. Wir liesen uns die Laune nicht verderben, knipsten Fotos wie die Verrückten und aßen noch mal im Hotel zu Mittag, bevor wir die Fähre aufsuchten. Die Überfahrt war soviel besser als die erste, denn das Wetter war fantastisch und es herrschte fast kein Wellengang. Die Fähre war so gut wie leer und so verbrachte ich die meiste Zeit draussen. Nach der Ankunft in Bluff fuhren wir los in Richtung Te Anau, wo wir die Nacht verbrachten. Ich schlief im YHA und Tina und Frank nebenan in ihrem Wohnwagen im Top 10 Holiday Park. Wir saßen den ganzen Abend im Wohnwagen und schauten DVD und quatschten und als ich schon fast im Sitzen einschlief, machte ich mich auf den Heimweg.

Den Donnerstag Vormittag nutzten wir zum shoppen und schauten uns anschließend Ata Whenua im Kino an. Danach war es schon wieder an der Zeit aufzubrechen, schließlich wollten wir es noch bis zur Encounter Cruise um 3.45 nach Milford schaffen. Wir schafften es rechtzeitig und gingen an Board, wo meine liebe Arbeitskollegin Andrea ihren letzten Tag bzw. inzwischen ihre letzte Cruise antrat. Während der Cruise erfuhr ich, daß Red Boats am Abend die 'Lady of the Sounds' (eines unserer Boote) zu einer kleinen BBQ Cruise chartern wird, weil gleich 3 unserer Kollegen Geburstag feierten. Alleine wollte ich da natürlich nicht hingegen und so nahm ich Frank und Tina einfach mit und sie machten sich zu ihrer 2. Cruise an diesem Tag auf. Für Andreas Abschied duschte ich mit ihr unter den Stirling Falls und war komplett naß. Dreimal dürft Ihr raten, wo ich den Rest der Cruise verbrachte ....- genau, vorm Heizkörper! Als ich nach Hause kam, nahm ich erstmal ne heiße Dusche.

Am Freitag mußte ich wieder arbeiten und bevor ich Frank und Tina verabschiedete, steckte ich sie nochmal auf ne Cruise, diesmal auf die mit Frühstück und als sie sich dann verabschiedeten, hatten sie erstmal ne Überdosis Milford zu sich genommen :-)

Frank und Tina, war schön, Euch wiederzusehen und ich hab die Zeit auf Stewart Island sehr genossen. Hätte trotzdem nie für möglich gehalten, wieviele Fotos jemand schießen kann und das mag schon was heißen, wenn ich das sage, denn ich bin beim Fotografieren auch nicht gerade geizig.