Donnerstag, September 27, 2007

Das Ende der Winterzeit und viele Veränderungen...

Nach sehr langer Abstinenz von meinen Tagebucheintragungen möchte ich mich endlich mal wieder zu Wort melden und berichten, was sich in letzter Zeit zugetragen hat.

  1. Arbeitsplatzwechsel: Mein Job als Teamleader auf den Booten hat mich zwar wunderbar ausgelastet und Spaß gemacht, aber ich musste trotzdem nicht lange überlegen, als man mich fragte, ob ich mich nicht für die freigewordene Stelle in unserem office bewerben möchte. Zusammen mit einigen anderen Bewerbern musste auch ich zum Vorstellungsgespräch erscheinen und einige Tage später hatte ich den Job – zu verdanken habe ich das wohl hauptsächlich der Tatsache, dass ich als ‚Eingeweihte’ bzw. Unternehmenskundige weitaus weniger Einarbeitungs- und Eingewöhnungszeit benötige und außerdem weiß, wovon ich rede, wenn ich Kunden unsere Produkte erklären muß. Seit Mitte August bin ich nun also täglich an unserem Schalter im Besucherterminal anzutreffen und checke Leute ein, nehme Zahlungen entgegen, buche Cruises für unsere Kunden und mache vieles weitere mehr. Der Wechsel hat mir gut getan, ich habe ein neues Aufgabenfeld und eine neue Herausforderung und das macht das Arbeiten letzten Endes interessanter. Ab und an arbeite ich auch noch auf den Booten, wenn dies erforderlich ist und an diesen Tagen freue ich mich auf die Abwechslung und darauf, wieder auf dem Wasser unterwegs zu sein.
  2. Zimmerwechsel: Seit einem Jahr bin ich nun schon in Milford Sound und habe mich vom Boat Host zum Office Assistant hochgearbeitet. Nun steht mir auch ein en-suite room zu, was bedeutet, dass ich mein eigenes Badezimmer habe und dieses nicht mehr mit anderen Leuten teilen muß. Nachdem ich mir das Zimmer nach meinem Geschmack gestrichen hatte, zog ich ein, stellte mal wieder erstaunt fest, wie viel nutzlosen Kram ich doch eigentlich habe und konnte mich trotz alledem nicht von meinen Sachen trennen. Habe das mal wieder auf später verschoben.
  3. Pavlinas 30. Geburtstag: Pavlina verschwand für knapp 14 Tage in ihren wohlverdienten Urlaub auf Tonga und ich nutzte diese Zeit, um eine Geburtstagsparty für ihren anstehenden 30. Geburtstag zu organisieren. Im Feiern sind sie alle ganz groß hier, beim Organisieren sind sie meist nutzlos, deswegen blieb ein Großteil der Arbeit an mir hängen. Aber egal, was tut man nicht alles für Freunde und so organisierte ich ein riesiges selbstgemaltes Banner, schrieb eine Rede für sie, erstellte eine music playlist, die von der Länge her für drei Geburtstage ausgereicht hätte, organisierte ein gemeinsames Geschenk und wir erstellten Vodka shots und Bowle. Am 31.08. (ihrem Tag) erhielten wir Unterstützung von einer Freundin außerhalb Red Boats, die Pavlina für einige Stunden entführte und uns die Gelegenheit gab, alles für die Party herzurichten. Pavlina wusste zwar, dass irgendwas im Gange war, wusste aber nichts von einer großen Party oder wo diese stattfinden sollte. Demzufolge war die Überraschung und Freude groß und mir fiel ein Stein vom Herzen, dass endlich alles vorbei war und ich nun endlich meine Nachmittage und Abende wieder für mich zur Verfügung hatte.
  4. Dank meiner neuerlangten Freiheit durch den Erwerb von Nancy bin ich nun endlich wieder in der Lage, an meinen freien Tagen Neuseeland zu erkunden. So geschehen an meinen letzten freien Tagen, die ich in Glenorchy, nahe Queenstown verbrachte. Das Wetter war super und ich genoss die Einsamkeit und Stille im Holiday Park in Glenorchy. Außerdem gönnte ich mir mal wieder was Besonderes und gab ein wenig mehr Geld für eine Dart River Safari aus. Dabei fuhren wir mit einem Speedboot den Dart River hoch in Richtung Paradise. Mount Earnslaw erhob sich majestetisch in der Ferne und ist einer der wenigen Berge Neuseelands, die nicht computertechnisch für Herr der Ringe verändert wurde. Man kann ihn ganz deutlich im 2. Teil als die Misty Mountains erkennen. In Paradise verliesen wir dann alle das Boot und fuhren mit dem Bus zurück nach Glenorchy, nachdem wir noch eine 30minütige Wanderung durch ein kleines Waldstück absolvierten und ein paar interessante Infos zu einheimischen Pflanzen erhielten. Anschließend fuhr ich noch ein wenig mit Nancy herum und machte mich auf zum Lake Sylvan, der friedlich und abgeschieden mitten im Wald liegt. Nach diesem Ausflug kam ich wohl erholt wieder nach Milford, wo wir nun seit knapp zwei Wochen das neue Personal für die Sommersaison angeheuert haben. Nichts ist mehr so wie es mal war, auf den Computer muß man stundenlang warten, kochen wird zu einer Herausforderung und auch sonst sonst Leute überall. Da muß ich mich erst mal wieder dran gewöhnen!
  5. Rugby World Cup: In Frankreich findet momentan der Rugby World Cup statt und das ist natürlich für viele Kiwis ein Großereignis, denn viele her sehen die All Blacks als die wohlverdienten Weltmeister. Die matches anzuschauen wird mal wieder zur Herausforderung und all das erinnert mich stark an die Fußball WM, wo ich mitten in der Nacht für ein Spiel aufstand. Ich mache das allerdings nicht sehr oft und schaue mir nur die Spiele der All Blacks an, denn meine Nachtruhe ist mir heilig. Gerade momentan, wo wir im office viel zu tun haben und ich nach der Arbeit oftmals ziemlich geschafft bin.