Montag, Juli 23, 2007

Endlich wieder ne Bratwurst!

Urlaub ist ein dehnbarer Begriff und ein jeder versteht etwas anderes darunter. Mein Urlaub war KEIN faul auf der Couch liegen (naja, nur ab und zu mal) und Beine hoch legen, denn

ich war komplett ausgebucht. Neben Behördenkram und Arztbesuchen fuhr ich übers Wochenende nach Paderborn, um ein paar Leute vom Neuseelandforum zu treffen und mal wieder über Neuseeland zu quatschen. Das war für mich weniger aufregend als für die anderen, weil ich ja vor Ort bin aber für die anderen war es ein in Erinnerung schwelgen, den nächsten Urlaub planen und/oder ein wenig neidisch auf mich sein, weil ich im wunderschönen Milford Sound leben und arbeiten darf. Es gab viel zu erzählen und wie immer ran uns die Zeit davon. Am nächsten Morgen verfingen wir uns wieder in ewiglange Gespräche über Neuseeland und ich hätte beinahe meinen Zug zurück nach Suhl verpasst – Sekunden nach meinem Einsteigen setzte sich der Zug in Bewegung.

Ich machte einen Abstecher nach Rudolstadt, um meine ehemalige Weggefährtin Katja zu ihrem Geburtstag zu beehren. Sie zeigte mir Rudolstadt, es gab sooo viel zu erzählen und komischerweise war auch hier der Tag viel zu kurz, ein Phänomen das mir noch so oft während meines Urlaubs begegnen sollte.

Natürlich stand auch ein Abstecher in meine alte zweite Heimat auf dem Programm und so machte ich mich auf den Weg ins Schwabenländle. In Esslingen besuchte ich Christine und ihren aufgeweckten Flo Juliana und war erstaunt, wie groß die Kleine geworden ist und wie schnell die Zeit vergeht, schließlich bin ich mit ihrer Mama mit unseren Nordic-Walking-Stöcken bewaffnet immer über Esslingens Wald und Wiesen gespurtet.

Auch Woly und Julia durften sich über mein Kommen freuen und weil es so unerträglich heiß war, verbrachten wir den ganzen Nachmittag mit Quatschen und Fotos anschauen und ließen den Abend mit gemütlichem Fernsehen ausklingen.

Irgendwann war mir das viele Rumreisen zu viel, schließlich wollte ich auch etwas von meiner Heimatstadt sehen und so war es mir nur recht, dass ich einige meiner Freunde hier treffen konnte. Ich hatte ein sehr unterhaltsames Wiedersehen mit Ramona und Peter, traf Claudia auf ein Kaffeekränzchen, erfuhr so viele erfreuliche Neuigkeiten von Nadine und Norman und genoß bei einem Bier gemütliches Plaudern über die guten alten Zeiten mit Janine, Birgit und Carmen.

Besonders angetan war ich von der Tatsache, dass mich Jana und Claudia besuchen kamen und wir eine Art Wiedervereinigung feiern konnten. Wir trafen uns letztes Jahr in Christchurch und arbeiteten zusammen im Frauenreisehaus und außerdem arbeiteten Claudia und ich für Statistics New Zealand. Wir lebten/arbeiteten einige Monate zusammen, machten allen möglichen Unsinn zusammen und wurden gute Freunde. Der Abschied war nicht einfach, als wir wieder getrennter Wege gingen. Wiedervereint in Suhl gab es so viel zu erzählen, über gute wie weniger gute Erfahrungen und es tat so gut, wieder zusammen über all die dummen Sachen zu lachen, die wir im Frauenreisehaus office angestellt haben! Es versteht sich als Ehrensache, dass ich ihnen das schöne Thüringen näher bringen wollte und so fuhren wir nach Eisenach zur Wartburg, wo auch ich schon ewig nicht mehr gewesen war. Wir nahmen an einer kinderreichen Führung durch die Wartburg teil, erfreuten uns an den vielen Burschen, die in ihren Burschenschaftsuniformen über das Gelände der Wartburg stolzierten und beschissen die Burgkasse um 1 Euro Eintritt, weil wir fuer den Zutritt zum Turm nicht extra zahlen wollten und uns unter dem Drehkreuz durchschmuggelten. Leider verpassten wir die Esel beim Kommen und Gehen, denn wir hätten so gern ein Foto von ihnen gemacht. Außerdem hätten Jana und Claudia gern den Übeltäter gesehen, der vor vielen Jahren ein kleines Mädel sehr unglücklich machte, weil er mit ihr gegen den Zaun gerannt und sie mehr oder weniger abgeworfen hat. Das war nicht nett!

Wir konnten die beiden nicht ziehen lassen, ohne ihnen wenigstens eine unserer berühmten Thüringer Bratwurst zu servieren und so grillten wir am Tag der Abreise und hatten ein tolles Mittagessen vom Rost. Der Abschied fiel auch diesmal nicht leicht, aber wir machten uns das Versprechen, dass wir uns nächstes Mal in Neuseeland wiedersehen werden.

Zeit für und mit der Familie gab es auch und so fuhren wir, meinem Wunsch entsprechend, nach Walldorf in die Märchenhöhle, weil ich da schon sooo lange nicht mehr gewesen war. Neben den Märchendarstellungen gab es einige zahlreiche Informationen zu den Sandmachern und als Kind fühlte sich die gerade mal 30minütige Führung definitiv länger an. Ein weiterer Abstecher musste aufgrund von heftigem Regen clever geplant werden und so entschieden wir uns für das Meeresaquarium in Zella-Mehls, wo es alles zu bestaunen gibt, was im/unter/ über Wasser kreucht und fleucht. Auch die BUGA in Gera wurde von uns beehrt und wir schafften wahrscheinlich nicht mal die Hälfte dieser Mega-Anlage, für die man mehrere Tage einplanen sollte.

Mit meinem Bruderherz machte ich mich auf dem Weg zum Kyffhäuser, wo wir Ausschau nach Fotomotiven hielten und stundenlang Fotos machten. All meine Reisepartner hier in Neuseeland verdrehten immer die Augen über meine Knipserei. Sylvio würde das nie in den Sinn kommen, weil er wahrscheinlich in der Hinsicht noch verrückter ist als ich und so zogen wir knipsend und fachsimpelnd durch das Thüringer Land.

An meinem letzten Tag in Suhl passierte dann auch, worauf ich so lange gewartet hatte, denn ich konnte endlich meinen Seppl Spatz wieder sehen. Er erkannte mich natürlich sofort und wir gingen auf einen kleinen Spaziergang mit seinem Herrchen. Ich hätte ihn gern für länger gehabt oder häufiger gesehen, aber das war leider nicht möglich.

Am Montag, dem 13.06. war die Zeit der Abreise gekommen und so machten wir uns früh auf den Weg nach Frankfurt und standen auch wieder prompt im Stau. Der Flug nach Hongkong war grauenvoll, alles war viel zu eng. Ein Pärchen saß links neben mir und direkt neben mir auf dem mittleren Sitz eingequetscht saß ein recht großer kräftiger Typ, der sich den ganzen Flug über nicht bewegen konnte, weil zwischen seine Knie und dem vorderen Sitz keine Hand mehr passte. In Hongkong angekommen, stand mir das selbe Prozedere wie beim letzten Stopover bevor. Laptop in der Gepäckaufbewahrung abgeben, mit dem Bus nach Lantau Island Ferry Pier, rüber auf Hongkong Island, wo mich gleich ein Inder anquatschte und mir eine glorreiche Zukunft vorhersagte. Allerdings sei es mein Problem, dass mich Leute versuchen, auszunutzen. Es erforderte all mein Geschick, ihn loszuwerden, und als er dann nach Geld für seinen Service fragte, meinte ich ganz clever, dass er auch gerade versucht, mich auszunutzen und als er darauf keine Antwort wusste, verschwand ich. Ich litt wieder wahnsinnig unter der Hitze und die Schwüle war noch viel schlimmer diesmal, weil es zwischendurch immer wieder regnete. Ich hatte mir vorgenommen, zwei Tempeln einen Besuch abzustatten und Fotos zu machen, aber in diesem Wahnsinn findet man ja absolut gar nichts und so zog ich frustriert, schweißgebadet und entnervt von all dem Lärm von dannen und ärgerte mich, dass ich nicht zum großen Buddha gefahren bin, weil es dort definitiv ruhiger gewesen wäre.

Auf dem Flug nach Sydney hatte ich endlich mal Glück und hatte zwei Sitze in einer 4er Reihe für mich allein, was gleich viel entspannter und irgendwie auch privater ist, weil man nicht nach dem Aufwachen befürchten muß, ein wildfremdes Gesicht neben sich zu sehen. Ich schlief die meiste Zeit, weil ich das Fernsehprogramm fast in und auswendig konnte. In Sydney kaufte ich duty free ein und auch der Flug nach Christchurch war nicht besonders voll, so dass ich hier eine komplette 4er Reihe für mich in Anspruch nehmen konnte. In Christchurch angekommen, bemerkte ich sofort den gravierenden Temperaturunterschied von fast 40 Grad in Hongkong zu einstelligen Wintertemperaturen. Leider war ich noch immer nicht an meinem Tagesziel angekommen, denn es stand noch ein Flug nach Queenstown auf dem Programm. Die nette Dame von Air New Zealand platzierte mich auf der rechten Seite der Maschine, was sie die `Bergseite`nannte, weil man die Alpen besser sehen kann. Sie hatte recht, die Aussicht war spektakulär und ich war wahrscheinlich die einzige, die aus dem Fenster schaute, da die anderen Passagiere größtenteils Businessleute waren und die Strecke schon zig mal geflogen sind. Nach einer Stunde landeten wir in Queenstown. Inzwischen dunkelte es schon, es war arschkalt und als ich endlich in meinem vorgebuchten Hostel ankam, duschte ich, aß ne Kleinigkeit und legte mich sofort ins Bett. Ich war total kaputt und konnte mal wieder keine Flugzeuge mehr sehen.

Am nächsten Morgen, inzwischen war es Donnerstag, brach mein Bus 7.20 Uhr in der Früh auf in Richtung Milford. Auf dem Weg wurden wir von kurzen Schneefall überrascht und ich ahnte schon das schlimmste für die Milford Road. Eine Straßensperrung wäre das letzte, was ich gebrauchen konnte, schließlich musste ich am nächsten Tag arbeiten. Das Wetter verbesserte sich allerdings und so konnte ich supertolle Aussichten entlang der Milford Road geniessen. Ich kann kaum beschreiben, was ich empfand, als der Bus in Milford ankam und ich Mitre Peak sah. Ich war endlich wieder zu Hause angekommen und ich konnte endlich wieder meine Berge und Wasserfälle erblicken. Der Empfang war herzlich und alle wollten wissen, wie es mir ginge und was ich erlebt habe. Geändert hat sich hier nichts, außer dass uns ein paar Leute verlassen haben, worüber ich sehr traurig bin, weil ich mich nicht richtig verabschieden konnte. Ansonsten ist alles beim Alten und inzwischen arbeite ich schon wieder seit über einem Monat.

2 Kommentare:

Jana hat gesagt…

Hallihallo Katjalein!!!

Hier schreibt die "Mami". Alles Liebe und Gute zum Geburtstag!!! Ich komme Dir übrigens bald wieder ein Stückchen entgegen - verbringe meinen Urlaub nämlich auf Sri Lanka. Feier Du mal schön und hab' ne schöne Zeit - Jana

Anonym hat gesagt…

Nun will ich es auch noch mal sehen
ob ich das mit dem Geburtstags,Gruß in griff bekomme. Also dann alles gute zum Geburtstag von Gerd