Mittwoch, September 27, 2006

Christchurch Ade!

Nach Beendigung des 'Statistic'Jobs am 31.8. gab es am selbigen Abend einen kleinen Abschiedstrunk in einer naheliegenden Bar, ein Fressgelage am 2.9. fuer unser Team in Form eines Hangi und anschliessendem BBQ (auch hier floss reichlich Alkohol und einige Teammitglieder konnten sich nicht mehr auf den Stuehlen halten) und am 9.9. fand die grosse Statistics Abschiedsfeier fuer alle statt. Hier konnte ich wieder nur kopfschuettelnd beobachten, wie Alkohol nicht als Genussmittel sondern als waere es Wasser getrunken wird.

Nach so viel Feierei war es an der Zeit, Christchurch zu verlassen. Am Sonntag arbeitete ich noch bus 17 Uhr an der Rezeption, packte nebenher meine Sachen (wunderte mich mal wieder darueber, wie ich in den letzten Monaten so viele Sachen ansammeln konnte und ob mein Wolfgang den Transport bewerkstelligen kann) und nach langem und auch ein wenig traurigem Abschied von einigen Leuten gings dann 18 Uhr endlich los. Ist schon ein komisches, aber auf der anderen Seite auch schoenes Gefuehl, das Frauenreisehaus zu verlassen, wo ich seit Anfang April gewohnt und gearbeitet habe.

Die 1. Etappe meiner Fahrt zum Milford Sound im Fiordland fuehrte mich nicht in den Sueden, sondern erstmal noerdlich nach Kaikoura (mal wieder), wo ich eine gute Freundin besuchte und es viel zu erzaehlen gab.

Am naechsten Morgen (Montag 11.9.) gings weiter nach Picton, wo bereits 1:15 Uhr das Wassertaxi bereit stand und mich nach Tawa Cove brachte, wo ich Ende Januar gearbeitet habe. Auch hier gabs viel zu erzaehlen und Bert, der freche und suesse Haushund, nahm mich wieder voll in Beschlag. Das Wassertaxi am Dienstag ging erst 3 Uhr nachmittags, so dass ich noch genuegend Zeit hatte, faul in der Sonne zu liegen.

Zurueck in Picton machte ich mich auf den Weg nach Richmond, wo ich wiederrum Leute besuchte, fuer die ich im Januar gearbeitet habe. Sie halfen mir bei der Planung fuer meinen Trip am naechsten Tag und boten mir an, dass ich die kommende Nacht wieder bei ihnen schlafen kann. Sie seien zwar unterwegs und wuerden erst spaet zurueck kommen, aber die Tuer staende offen. Dieses nette Angebot musste ich leider aus Zeitgruenden ausschlagen.

Am Mittwoch stand ich sehr frueh auf und fuhr nach Marahau, wo ich mal wieder ein Wassertaxi bestieg (ich muss ja langsam aber sicher seetauglich werden!), nach 'Anchorage' gebracht wurde und einen Teilabschnitt des wunderschoenen Abel Tasman Nationalparks durchlief. Ich benutzte das erste Mal seit vielen Monaten wieder Sonnencreme und war mehr mit meinem Fotoapparat beschaeftigt als mit mir.
Ich traf auf ein Ehepaar aus Auckland, mit dem ich einige Fotos schoss. Ron erzaehlte mir, dass sie gestern schon mal da waren, er mir also alle guten Stellen fuer wunderschoene Fotos nennen koennte. Leider hat er durch einen dummen Zufall all die Bilder auf ihrer Kamera geloescht, so dass sie nun eben schon wieder da sind, um die Fotos nochmal zu schiessen. Ich hoffe, das gab keinen Ehekrach!

Der Grossteil des Tracks verlief im Inland, aber wenn ich meinen Weg an einen Strand fand, begegnete mir immer wieder die selbe kajaking Gruppe, die ebenfalls auf dem Weg zurueck nach Marahau waren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auf Delfine gestossen sind, denn die waren an diesem Tag in mehreren Buchten gesehen worden.

Zurueck am Ausgangsort bestieg ich mein Auto und fuhr zum Nelson Lakes Nationalpark, genauer gesagt zum Lake Rotoroa, wo ich die Nacht im Auto schlief. Auf dem Campingplatz stand ein Wohnmobil, das von den ungewoehnlichen Kiwis Barbara und Dennis bewohnt wird und die mich zum Tee einluden. Dennis hat Neuseeland schon 10 Mal von Cape Reinga (Norden der Nordinsel) bis Stewart Island (kleine Insel unterhalb der Suedinsel; wird als die 3. Insel Neuseelands bezeichnet) bereist und hatte dementsprechend viel zu erzaehlen.

Am Donnerstag morgen sagte ich ihnen nach einer weiteren Tasse Tee goodbye und fuhr nach Okarito, wo ich eigentlich im Maerz auf meiner Westcoast Tour schon stoppen wollte, dies aber aufgrund Zeitmangels auslies. Dort schlief ich auf einem Campingplatz, der sogar eine Dusche hatte, was ich natuerlich sofort in Anspruch nahm.

Freitag stattete ich dem Franz Josef Gletscher einen Hoeflichkeits- und Fotobesuch ab, weil ich im Herbst ja nur den Fox Gletscher besucht hatte. Danach gings weiter nach Wanaka, wo ich (durch perfektes Timing beiderseits) Claudia wiedertraf. Wir checkten im Wanaka Bakpaka ein, kochten und quatschten und fielen hundemuede in die Betten.

Am Samstag mussten wir uns schon wieder verabschieden, denn sie blieb zum Snowboarden und mich trieb es weiter nach Queenstown. Wie auch die letzten Male fuhr ich nur schnell durch und genoss die atemberaubende Landschaft. Queenstown gehoert, neben dem Milford Sound, zu den schoensten Gegenden Neuseelands, aber leider haelt man es wegen dem Tourismus kaum aus. Dort ist man leider nur am Geld des Touristen interessiert und es gibt unzaehlige Gelegenheiten, dieses auszugeben. Ich besuchte kurz die beruehmte Bungy Bruecke und verzog mich schnell wieder, denn das Marketing Spektakel wirkte abschreckend auf mich und mein Harmoniebeduerfnis. In den naechsten Monaten wird Queenstown noch genauer von mir unter die Lupe genommen, da es nicht weit vom Milford Sound entfernt ist und ich den Transport dorthin gratis nutzen kann.

Gegen Nachmittag fuhr ich mal wieder die Milford Road entlang Richtung Milford Sound, bewunderte Neuschnee auf den Bergen und konnte mich gar nicht oft genug dafuer beglueckwuenschen, hier zu arbeiten! Ich bezog mein kleines Einzelzimmer und nun beginnt ein neues Kapitel!

Momentan macht es uebrigens noch mehr Spass als sonst, durch Neuseeland zu reisen. Der Fruehling ist im Anmarsch und in der Tier- und Pflanzenwelt tut sich einiges. Wir befinden uns in der "lambing session", momentan erblicken also Tausende von Laemmern das Licht der Welt. Es ist ein Vergnuegen, die Laemmer zu beobachten, wie sie enweder mit ihren Altersgenossen spielen, toben und herumspringen, zwischendurch den Kontakt zu ihrer Mama und der 'Milchbar'suchen oder faul und erschoepft auf der Wiese liegen und ein Nickerchen machen, weil so ein Laemmerleben eben auch anstrengend sein kann. Anderen Nachwuchs (zum Beispiel Kaelber) sieht man natuerlich auch, der ist aber bei weitem nicht so suess, wie die Laemmer!

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