Samstag, März 17, 2007

Alltag in Milford

Ups, da faellt mir auf, dass ich mich schon eine ganze Weile nicht mehr gemeldet habe. Das liegt daran, dass ich an meinen freien Tagen auf keiner grossen Mission gewesen bin, weil es staendig entweder um mein Auto oder um das von Pavlina ging. Mit alten Autos gibt es eben ab und an Probleme, um es mal ganz bescheiden zu formulieren und die Milford Road mit ihren Steigungen und starken Gefaellen traegt auch nicht gerade zur Schonung der Autos bei. Aktueller Zwischenstand (denn mit all dem Vorhergegangenen moechte ich Euch gar nicht langweilen): mein Auto hat ein Loch im Wassertank und ich werde versuchen, einen neuen zu bekommen. Einer der Skipper hat mir angeboten, den Austausch vorzunehmen, so dass ich nicht in die Werkstatt muss. Pavlinas Auto bekommt den TUEV nicht, weil ihre Schaltung hinueber ist. Sie wollte das Auto fuer ein paar zusaetzliche Dollar fuer Batterien und andere Teile verkaufen und da sagte man ihr, dass es gar nicht so schlimm sei. Sie solle halt nur ihren 5. Gang nicht benutzen und selbst wenn sie Gaenge verlieren sollte, so koenne sie immer noch mit dem 1. oder 2. fahren. Nun gut, das ist ja mal ne Aussage, das Auto steht nun in Te Anau, weil sie es nicht nach Milford bringen will und wartet dort darauf, ab und zu mal ausgefahren zu werden. Mal sehen, wie es mit der spannenden Auto - Geschichte weitergeht.

Auf kuerzeren Trips in Milford und Umgebung habe ich einige sehr schoene Fotos gemacht, die ich Euch natuerlich nicht vorenthalten moechte. Sie koennen unter meinem Fotoalbum angesehen werden.

Geburstage werden hier staendig gefeiert und der letzte wurde gebuertig am Grund der Bowen Falls mit einem grossen Lagerfeuer und live-Musik begangen. Das eigentlich Spannende an diesem Ereignis war, dass der Walk zu den Bowen Falls schon seit laengerer Zeit gesperrt wurde, weil oefter mal groessere Steine von den Felsen herunterkommen und das Laufen dort zu gefaehrlich ist. Man sieht aber staendig Touristen dort umherschlendern und wir locals sind sowieso staendig dort. Wir hatten aber keinen Schluessel fuer das Tor, mussten also mit all unserem Equipment entweder ueber den Zaun klettern, um den Zaun herum (gluecklicherweise hatte sich die Flut schon laengst aus dem Fiord verabschiedetet) oder uns durch ein recht kleines Loch hindurchzwengen. Auf dem Rueckweg war das alles noch viel abenteuerlicher, weil alle getrunken hatten und weil es stockdunkel war. Dafuer haben wir massenhaft Gluehwuermchen sehen koennen, als wir nach Hause liefen.

Ein langersehnter Bootsausflug fuer die Belegschaft fand nun auch endlich statt und so fuhren wir mit der Pride of Milford heraus, hatten leckeres Essen und ein wenig Alkohol und fuhren weiter auf das Tasmanische Meer heraus, als wir das normalerweise bei den Cruises tun. Der Tag fand seinen perfekten Ausklang in einem wunderschoenen Sonnenuntergang, den wir vor einer Bay (Bucht) liegend, beobachteten. Als wir wieder im Hafen ankamen, war es bereits dunkel und blind vor Dunkelheit liefen wir mal wieder den uns bekannten Weg zurueck zu unserer Unterkunft. Dabei blieb mir allerdings fast das Herz stehen, denn ein Ast ragte zu weit auf den Holzweg und ich rannte voll dagegen.

Auf einem kleinen Walk entlang des Cascade Creek hatte ich eine hautnahe Begegnung mit einem Robin – das ist ein kleiner Vogel, falls jemand nachfragen oder auf dumme Gedanken kommen sollte. Ich lief umher und machte Fotos und der kleine Frechdachs flog von Ast zu Ast und beobachtete mich. Nachdem er feststellte, dass ich keine Gefahr fuer ihn darstelle, kam er immer naeher und huepfte auf meinen Fuss, wo er zu picken anfing. Das waere unter normalen Umstaenden kein Problem, aber das Tragen von Sandalen wuerde ich nicht als normalen Umstand bezeichnen. Demnach war ich etwas erschrocken. Eine kleine Gruppe von Wanderern kam vorbei und weilte dem Schauspiel bei und dabei erklaerte mir deren Fuehrer, dass sich der Robin von Sandflies ernaehrt und weil er schlau ist, pickt er diese von Fuessen und Beinen der Menschen, da diese Koerperteile von Sandflies sehr begehrt werden. Der Robin sass nun auch auf dem Fuss eines anderen und pickte fleissig aber leider erfolglos, weil dieser mit einem Lederschuh bedeckt war. Auch die Beine waren durch Jeans bedeckt, was ihn aber nicht davon abhielt, diese genau unter die Lupe zu nehmen. Er hielt erst inne und verschwand, als ein zweiter Robin erschien und es zu einem „Wortgefecht“ zwischen den beiden kam. Da mir der Fuehrer zuvor erklaert hatte, dass der pickende Vogel ein Maennchen ist, nehme ich mal an, dass der zweite Vogel das Weibchen war und demnach kann ich mir schon vorstellen, wobei es bei dem kleinen Streit ging. Vielleicht wurde er nach Hause zitiert.

Das Fotoalbum enthaelt auch ein paar Bilder von Pavlina’s und meiner Mission im Gertrude Valley. Um dorthin zu gelangen, mussten wir erstmal einen ar…kalten Fluss durchqueren (sogar zweimal) und dann stiegen wir einen langen Geroellhang hinauf, um den verbliebenen Wasserfaellen ganz nahe zu sein. Eigentlich wollten wir auch den Gertrude Sattle (Sattel) besteigen, aber das haben wir uns fuer spaeter vorgenommen.

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