Mittwoch, Mai 21, 2008

und ich reise noch immer...

18.05. Tauranga - Whangarei
Obwohl ich recht frueh aufgestanden war, dauerte es ne ganze Weile, bis ich den kompletten Inhalt meines Rucksacks general ueberholt und zufriedenstellend verpackt hatte. Vor mir lag ein langer Tag, den ich groesstenteils im Auto verbrachte. Ich fuhr von Tauranga nach Auckland und verliess den Highway in Richtung Waikatere, um nach Piha zu gelangen. Das dauerte mich laenger als geplant, denn ohne detailierte Karte wusste ich nicht so recht, wo ich mich befand. Nach einer Weile schaffte ich es gluecklicherweise nicht nur auf den richtigen Highway, sondern auch in die gewuenschte Richtung! Ich wunderte mich ueber die vollen Strassen um die Mittagszeit und dann wurde mir schlagartig bewusst, dass es Sonntag war und jeder Aucklander auf dem Weg zu umliegenden Straenden sein musste! Demzufolge war es in Piha recht hektisch, aber die Leute verteilten sich auf den gesamten Ort, so dass der Strand nicht vollkommen ueberlaufen war. Ich goennte mir eine laengere Pause und lief den Strand entlang und wunderte mich, wann ich das letzte Mal barfuss am Strand spazieren gegangen war.... leider konnte ich mich nicht erinnern. Ausserdem dachte ich, dass die meisten Leute hier gar nicht wissen, wie toll sie es eigentlich haben - Spass am Strand haben, ohne von Sandflies belaestigt zu werden - einfach klasse!

Allzulange konnte ich nicht in der Sonne bleiben, denn ich hatte mich nicht eingeschmiert. So verliess ich Piha und machte mich auf den Weg nach Whangarei, was noerdlich von Auckland liegt. Dort kam ich gegen 6.30 Uhr an und war mal wieder positiv ueberrascht, wie relativ einfach es ist, sich nur mit einer ungenauen Lonely Planet Karte in einer Stadt zurechtzufinden (zumindest wenn man ein hostel sucht). Ich checkte im YHA ein, wusch meine stinkige Schwefelwaesche von gestern, schaute Grey's Anatomy (yeah!) und ging frueh ins Bett.

19.05. Whangarei - Trouson Kauri Park (irgendwo mitten im Wald)
Mein heutiges Ziel war die Bay of Islands und einem Flyer hatte ich entnommen, dass die Fullers Cruise 10.30Uhr startet, somit musste ich Whangarei frueh verlassen, um rechtzeitig in Paihia zu sein. Der Berufsverkehr war hektisch und da fiel mir das Zurechtfinden etwas schwer, aber nach einer ganzen Weile befand ich mich auf dem richtigen Highway in den Norden. Fuer die Wasserfaelle hatte ich keine Zeit und dachte nur bei mir, dass ich in Fiordland genuegend von ihrer Sorte gesehen habe. Ich kam gegen 10.00 Uhr in Paihia an, checkte bei Fullers ein und bequatschte die Damen so lange, bis sie mir einen Preisnachlass gaben, weil Fullers zu THL gehoert (genau wie Red Boats). Auch hier werden von den Passagieren Fotos beim Boarding geknipst, die man spaeter kaeuflich erwerben kann und dabei traf ich Ellie wieder, die bereits in Milford fuer Magic Memories gearbeitet hatte! Die Welt ist ein Dorf! Der Trip an sich war ganz okay, ich haette ja lieber den Trip in einem normalen Boot gemacht, anstatt im Excitor (Schnellboot), aber die Zeit wollte ich mir nicht nehmen (normale cruise 4 Stunden, Excitor 90min). Der Wellengang war ziemlich heftig und es fing an zu regnen (das 1. Mal seitdem ich auf Reisen war) und weil man sich bei den Geschwindigkeiten gut festhalten musste, hatte ich keine Gelegenheit, Fotos von all den umliegenden Inseln zu schiessen. Ab und zu in Hafennaehe wurde die Geschwindigkeit gedrosselt und da zueckten alle gleich sofort ihre Kameras. Voellig schrecklich bei dem Trip fand ich die laute Partymusik, die aus den Lautsprechern droehnte - bei 'Hey Baby' von DJ Oetzi waehnte ich mich im falschen Film - und es war mir schon ein wenig peinlich, die Ruhe der anderen Bootsbesitzer zu stoeren, an denen wir vorbeifuhren. Ziel der cruise waren Cape Brett und 'Hole in the Rock', eine riesige Oeffnung, durch die man hindurchfahren kann. Allzulange konnten wir nicht fuer Fotos stoppen, da der Wellengang zu hoch war und somit die Gefahr, dass jemand Seekrank wird. Die Fahrt zurueck sah ich nicht besonders viel von der Umgebung, denn trotz meiner Sonnenbrille hatte ich staendig Salzwasser in meinen Augen, was fuerchterlich brannte. Wieder festen Boden unter den Fuessen sah ich aus wie Bridget Jones nach ihrer Capriolet-Fahrt -mein Haar war durch Wind und Salzwasser auftoupiert und ich machte einer Vogelscheuche alle Ehre! Ich quatschte noch ne Weile mit Ellie ueber die guten alten Milford Zeiten und machte mich anschliessend auf den Weg nach Russell, wo ich mich mit Mikey traf.

Dreimal duerft Ihr raten, woher ich ihn kenne ...- genau, er ist ein ehemaliger Milford Arbeitskollege. Momentan vermisse ich Milford noch nicht wirklich, da ich staendig irgendwelche Bekannte von dort treffe. Er zeigte mir ein paar schoene Stellen zum Fotos schiessen, wir quatschten noch ne Weile und dann verabschiedete ich mich auch schon wieder.

Dargaville bzw. der Trounson Kauri Park noerdlich von Dargaville waren Endziel fuer heute. Eigentlich wollte ich dort endlich die Gelegenheit wahrnehmen, und Kiwis in der Wildnis sehen, aber leider war ich viel zu schlecht vorbereitet. Sorry Tina, Du hattest mir soviele tolle Tips aufgeschrieben, aber da ich nicht wusste, wann genau ich dort sein wuerde, hatte ich mir Deine Mail mit den Erlaeuterungen, wie ich die Stelle in den Wald finden kann, nicht ausgedruckt. Mir das Terrain bei Tageslicht angeschaut haette ich gerne, aber ich kam erst gegen 8.15 Uhr an und da war es bereits dunkel. Orientierung gleich null, besonders bei der Groesse des Holiday Parks! Ich war ein bisschen enttaeuscht, aber das konnte man nun mal nicht aendern. Ich lief trotzdem noch ein bisschen umher, um mir die Beine zu vertreten und ausserdem war es eine wunderschoene Vollmondnacht. Zumindest sah ich einen Igel uebers Gras huschen und das ist ja auch was!

20.05. zurueck nach Auckland
Bevor ich aufstand, fasste ich den Entschluss, endlich mal nen Ruhetag einzulegen, in der Sonne zu sitzen und nichts zu tun ausser lesen und Tagebuch schreiben. Am Abend wuerde ich es nochmal mit den Kiwis versuchen. Gesagt getan, ich stand auf und wurde bitter enttaeuscht - das Wetter sah nicht zum Geniessen aus. Es war recht stuermig und es fuehlte sich wie heranziehender Regen an. Unter diesen Umstaenden wollte ich nicht bleiben, aenderte meine Plaene und checkte aus. Bei den Kai Iwi lakes stoppte ich, um ein paar Fotos zu knipsen und obwohl es immer noch recht windig war, kam wenigstens die Sonne aus ihrem Versteck hervor. Auf dem Weg nach Auckland hielt ich in einem kleinen Nest und fruestueckte und wurde immer mal wieder von kurzen Schauern ueberrascht. Gegen 2 Uhr kam in ich Auckland an, brauchte mehrere Anlaeufe, um das YHA im City Centre zu finden und stellte mit Erschrecken fest, dass es keine Parkplaetze gibt. Das Babyface an der Rezeption war auch 'ganz hilfreich' und meinte auf meine Frage, ob's ne Loesung fuer das Parkproblem gaebe, dass ueberall vorm Haus Parkuhren seien. Ja klar, ich checkte gerade fuer 2 Naechte im hostel ein bezahle $ 4.00 pro Stunde fuers parken! Als ich meine Sachen aus'm Auto holte, um sie auf mein Zimmer zu schaffen, stand auch schon ein Plagegeist von der Stadtverwaltung mit nem Stafzettel in der Hand vorm Auto, weil ich in die falsche Richtung stehend geparkt hatte. Ich meinte nur, dass dies ja wohl nicht sein Ernst sein kann, ich stand da noch nicht mal 5 Minuten - half aber alles nichts. $40.00 Strafe. Ich kapierte schnell, dass ich mit dem Auto hier in Auckland nur Aerger haben wuerde und beschloss, es noch heute zurueckzugeben.

Maui&Britz haben ihren Sitz ausserhalb der Stadt in Manukau und bis 5.30 Uhr geoeffnet und so machte ich mich auf den Weg. 5.20 Uhr kam ich endlich schweissgebadet nach 100Mal Verfahren, Volltanken und Staubsaugen dort an, gab das Auto ohne Zwischenfaelle ab und stand vor der naechsten Herausforderung: es zurueck in die Stadt zu schaffen. Taxi war zu teuer und somit entschloss ich mich fuer den Bus. Nach 20 Minuten Warterei erklaerte mir der unfreundliche Busfahrer, dass er nicht nach Downtown faehrt. Nach nochmal 30 Minuten erklaerte mir ein anderer Fahrer, dass er nur nach Onehunga faehrt. Keine Ahnung, wo das ist, ich wollte nur weg von dort und stieg ein. An der Endhaltestelle konnte ich ihm gerade noch entlocken, von wo der andere Bus ins City Centre faehrt. Nach wieder 20 Minuten Warten endlich mal ein freundlicher Busfahrer, der mir erklaert, dass er zwar nicht nach Downtown aber Midtown faehrt. Der Unterschied bestand nur aus ein paar Strassen, was mir ziemlich egal war, Hauptsache Stadtzentrum! So brauchte ich fast 2 Stunden zurueck in die Stadt, hatte aber Geld gespart! Nach so viel Aerger hatte ich Hunger, kaufte Sushi und ging zurueck ins hostel.

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