Donnerstag, März 30, 2006

Von Westport nach Hokitika (24.+25.03.06)

Bevor ich Westport verliess, suchte ich erstmal eine Toilette und wurde von High-Tech ueberrascht. In dieser Toilette konnte man wirklich nichts selbermachen: die Tuer entriegelte sich automatisch nach 10 Minuten (Pech, wenn man laenger braucht), die Klospuelung funktioniert entweder nach dem Haendewaschen (im Idealfall) oder wenn der naechste auf dem Klo sitzt (im Ih-gitt-Fall) und beim Haendewaschen ein Sensor nach dem anderen(Seife, Wasser, Trockner). Haette das Klo mit mir gesprochen, waere ich nicht wirklich ueberrascht gewesen.

Danach gings zur Tauranga Bay und Cape Foulwind, wo ich mal wieder Seals beobachten wollte. Diese wollte ich unbedingt sehen, weil es eine Stelle fuer Pups (also Seal Babys) ist und ich bisher noch keine gesehen habe. Ich bin ueberwaeltigt von dem Anblick, die Kleinen sind einfach zu suess! Die Geraeuschkulisse und das Verhalten ist mit einem Kindergarten ganz gut zu vergleichen, gerade an den Wasserloechern wird geplantscht und gebadet, gestritten, miteinander gebalgt und um die Wette gequickst und gebruellt. Die Muetter laesst das kalt, sie liegen faul auf den Felsen. Ist auch kein Wunder, sie sind schliesslich fuer die Futtersuche verantwortlich und wenn die Kleinen groesser sind, kann die Futtersuche schon mal ein paar Tage in Anspruch nehmen. Die maennlichen Seals sind uebrigens schon wieder weitergezogen und suchen nach gebaehrfaehigen Weibchen und tragen somit vorbildlich zur Arterhaltung bei. Die Arbeit 'danach' liegt mal wieder bei den Frauen!

Auf dem Parkplatz zum Cape Foulwind Leuchtturm mache ich Bekanntschaft mit 2 ueberaus neugierigen und gar nicht menschenscheuen Zeitgenossen: 2 Wekas (das sind Voegel, die auch als Waldhennen bezeichnet werden) die Interesse an meinem Auto gefunden haben und an einer Spritztour interessiert sind. Haette ich sie nicht daran gehindert, waeren sie ins Auto gehuepft!

Bei schoenstem Wetter gings weiter Richtung Sueden und zur Abwechslung schaute ich mir eine alte Goldmine und einen verfallenen Friedhof an, bevor ich im Paparoa National Park aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Die wunderschoene Kueste ist fuer Autofahrer viel zu gefaehrlich, weil man bei der Schoenheit seinen Blick kaum auf der Strasse halten kann. Zum fototechnischen Showdown kam es dann an den Pancake Rocks und den Blowholes, denen kein Foto gerecht wird, das ich bisher gesehen habe. Ich war zu einer eher unguenstigen Zeit da, weil das Wasser nur bei Flut und den richtigen Windverhaeltnissen durch die Loecher in den Felsen nach oben gepeitscht wird, aber spektakulaer war es trotzdem.

In Greymouth entdecke ich seit langem mal wieder ein Warehouse und dort kaufe ich mir ein paar Kassetten, um der Langeweile ein Ende zu setzen, wenn der Akku meines i-pods seinen Geist aufgegeben hat und meine bisher einzige Kassette von Depeche Mode zum 10. Mal am Tag durchgelaufen ist.

Bis nach Hokitika war es nicht mehr weit und dort checke ich in die Blue Spur Lodge ein . Ich war die einzige in dieser abgelegenen Lodge mit Blick auf die Berge und so nutzte ich ein 8 Personen Zimmer, Bad und Kueche fuer mich allein. Und das fuer gerade mal 18 Dollar, wenn das kein Geschaeft ist! Nachdem es dunkel geworden ist, schaue ich mir Gluehwuermchen an, die von Baeumen herunterhaengen und die ihr Licht einfach ausknipsen, wenn die Menschen zu laut sind. Clevere Zeitgenossen!

Am naechsten Tag liess ich mir in der Nachbarschaft die Entstehung von Jade Schmuck erklaeren und danach war Hokitika-Landschafts-Sightseeing angesagt. Hokitikas Landschaft ist wunderschoen und es gibt, wie ueberall an der Westkueste, viele Seen. So schaute ich mir Lake Karniere und Lake Mahinapua an, fuhr zum Hokitika Gorge und war geblendet von dem tuerkisblauen Wasser (und schnell vertrieben von den Sandflies) und stattete mal wieder einem Wasserfall einen Besuch ab. In Neuseeland wimmelt es von Wasserfaellen und viele Reisende schlagen entnervt die Haende ueber dem Kopf zusammen :"Nicht schon wieder ein Wasserfall!" Ich hingegen freue mich ueber jeden Wasserfall und sehe es als Uebung fuer den Milford Sound an, wo hoffentlich zig Wasserfaelle an Felsen herunterschiessen.

In der Hokitika Tourist Information buche ich eine ganz besondere Tour fuer den folgenden Tag, von der hier noch nichts verraten wird...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, dann bist Du ja schon leidgeplagt vor lauter Wasserfaellen. Da gibts in den Catlins noch mehr...
Die "Mutti" (Karina) hat mir auch verraten, was Du fuer eine Tour gebucht hast. Mensch, da wurd ich ja erstmal gruen vor Neid. Aber man kann halt nicht alles haben. :-) Du musst unbedingt baldmoeglichst berichten wie es war!!!

Anonym hat gesagt…

Hallo Katja,
liebe Gruesse aus Ihringen, wir sind mal wieder erstaunt, was Du in dieser verhaeltnismaeßig kurzen Zeit doch so alles erlebst. Wir verfolgen genau, wo Du Dich so rumtreibst und ganz heimlich waeren wir auch gern mal dort. Schon irre, was man so bewegen kann, wenn man sich aufrafft. Das kann Dir auf jeden Fall keiner mehr nehmen und wie ich schon auf der Karte schrieb (die Du wahrscheinlich nicht erhalten hast), wir druecken Dir ganz fest die Daumen, dass Du einen total tollen Job findest oder Dein grosses Glueck. Dem Universum habe ich das schon erklaert, ob es allerdings erhoert wurde, ... keine Ahnung, wir werden sehn. Also schreib bald wieder und wir versprechen uns zu bessern und auch mal Stift und Papier zur Hand zu nehmen und zu schreiben. Bis bald.
Evy, Wolfgang und Dajana