Samstag, März 11, 2006

Kaikoura IV (08.03.06)

Mein Wecker reist mich 5 Uhr in der Frueh aus meinen Traeumen. Ich stehe auf, mache mich fertig und schnappe meine am Vortag gepackte Tasche und treffe in der Kueche auf einen Hollaender. Dass er bereits so frueh auf ist, kann nur eins bedeuten - er geht auch zum Dolphin Swim. Ich esse einen Apfel, was sich spaeter als ein Fehler herausstellen wird...

Wir fahren zusammen zum Dolphin Encounter und dort bekommen wir Anzug, Taucherbrille, Schnorkel und Gummifuesse. Komplett angezogen und schwitzend sitzen wir alle in einem Vorfuehrungsraum und schauen uns ein Einfuehrungsvideo an. Danach gehts mit dem Bus nach South Bay wo wir auf die Boote aufgeteilt werden. Nach ca. 45 Minuten sehen wir die ersten Delfine neben unserem Boot umherschwimmen und nach weiteren 5 Minuten bekommen wir die Anweisung, uns fertig zu machen. Alle gleiten vom Boot ins Wasser und paddeln drauf los. Ich bekomme Angstzustaende, denn ich habe Probleme, mich an die Atmung mit dem Schnorkel zu gewoehnen. Ausserdem ist das Schwimmen mit den Gummifuessen total ungewohnt. Nach kurzer Zeit muessen wir wieder aufs Boot, denn die Delfine schwimmen davon. Das ganze wiederholen wir 3 Mal, weil die Delfine immer wieder davon schwimmen.

Es handelt sich um wilde Tiere, die weder trainiert sind noch gefuettert werden, so dass niemand Einfluss auf ihr Verhalten hat. In der Einfuehrung wurde uns erzaehlt, dass man durch Geraeusche die Aufmerksamkeit der Tiere gewinnen kann, die Menschen also mehr zur Unterhaltung der Delfine beitragen als andersrum. Wir scheinen heute jedenfalls nicht sehr unterhaltsam zu sein.

Nach dem 4. Mal im Wasser bleibe ich auf dem Boot, weil ich mich noch immer nicht sehr wohl im Wasser fuehle. Ich fuehle mich (auch durch den engen Schwimmanzug) sehr eingeengt und kann das ganze Ereignis nicht so richtig geniessen, weil ich mit der Atmung beschaeftigt bin. Zumindest habe ich aber einige Delfine vor mir schwimmen sehen koennen und als ich einen Blick durch die Taucherbrille nach unten werfe, sehe ich ganz nahe unter mir einen Delfin schwimmen.

Ich entscheide mich also auf dem Boot zu bleiben und beobachte die Delfine von dort aus. Es sind so viele, dass ich sie gar nicht zaehlen kann. Es ist ein heilloses Durcheinander, ueberall Delfine und dazwischen Menschen, die eigenartige Geraeusche machen, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Die Delfine sind zu schnell um Fotos von ihnen zu machen, deswegen nehme ich viele kleine Videofilme auf. Nach einiger Zeit auf dem schaukelnden Boot muss ich leider feststellen, dass ich von den bereitgestellten Eimern Gebrauch machen muss und dass der am Morgen zu mir genommene Apfel nicht im Magen bleiben will. Wollte er vielleicht lieber Delfine beobachten?

Als alle wieder zurueck an Bord sind, gibt es eine kleine Erfrischung. Waehrend ich mal wieder eine Diskussion mit dem Eimer fuehre, stopfen die anderen Cookies in sich hinein und schluerfen heisse Schokolade - wie gemein! Danach gehts mir besser (der Magen ist ja auch komplett leer!) und ich kann noch ein paar Delfine beim Springen beobachten. Wir fahren zurueck an Land und dort ist dieses tolle Abenteuer beendet.

Ich muss mich beeilen und wieder zurueck zum hostel, denn ich muss gleich danach mit putzen anfangen. Und dann wartet auch die Craypot Belegschaft ab 15 Uhr auf mich, wo ich erst gegen 22 Uhr wieder rauskomme. Zum Glueck kann ich dort erstmal richtig essen, denn inzwischen sterbe ich vor Hunger!

Eigentlich fix und fertig und reif fuers Bett setze ich mich noch in die Kueche, um die noch frischen Ereignisse des Tages in mein Tagebuch zu schreiben. Eine Truppe Hollaender/Englaender/Amerikaner gesellt sich zu mir und sie nageln mir ein Gespraech ans Knie. Als sie sich dann nur noch ueber das Fuer und Wider von gezapftem Bier gegenueber Flaschenbier und den Vor- und Nachteilen des Angebots von ueber 100 Zapfbieren in Kneipen unterhalten, verabschiede ich mich und gehe ins Bett.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bruell! Lach! Das hast Du aber schoen geschrieben Katja. Aber hoert sich doch sonst nach einer schoenen Erfahrung an, etwas neidisch bin ich ja. Das mit dem Apfel kann ich gut nachempfinden, ganz so bootfest bin ich naemlich auch nicht.
Gruess mir die Mannschaft!

Alles Liebe,
Tina

Anonym hat gesagt…

Na, das klingt doch trotz allem nach einem tollen Erlebnis.

Weiterhin viel Spaß wünschen
Woly & Julia