Freitag, Januar 06, 2006

Tongariro National Park (30.12.-01.01.2006)

Waehrend meiner Neuseeland - Vorbereitungen habe ich schon unendlich viele Bilder vom Tongariro National Park gesehen und wollte die atemberaubenden Landschaften nun selbst einmal hautnah erleben. Die meisten Touristen laufen aus Zeitgruenden den Tongariro Crossing, ein one-day-walk von 17 km und ca. 7-8 Stunden. Wir haben uns fuer den Tongariro Northern Circuit entschieden, der 50 km lang ist und in 3-4 Tagen gelaufen werden kann.

Wir starteten leider erst sehr spaet vom Whakapapa Visitor Centre und liefen 3 Stunden zu unserem 1. Etappenziel, der Mangatepopo Hut. Der Weg dorthin war gesaeumt von vielen Treppenstufen, so dass nach einer Weile die Knie schmerzten. Das 2. Etappenziel, die Emerald Lakes, waren am schwierigsten zu erreichen und kosteten mich viel Kraft und Anstrengung. Wir erklommen hohe Berge, kletterten ueber Stock und Stein beziehungsweise riesige Felsbrocken und hatten auf dem hoechsten Punkt von 1886 Meter ueber dem Meeresspiegel so hohe Windgeschwindigkeiten (ca. 60-70 km/h), dass wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten. Waehrend des Anstiegs verfluchte ich den Wind, meine asthmageplagte Lunge, mich selbst fuer diese bloede Idee herzukommen und die Zeit, da ich das Gefuehl hatte, sie arbeite staendig gegen uns. An den Emerald Lakes angekommen, stellten wir alle erleichtert fest, dass wir die vorgeschriebene Zeit von 3:30 Stunden eingehalten hatten, genossen die Vulkanlandschaft, die farbenfrohen Kraterseen und das herrliche Wetter (mal abgesehen vom Wind war das Wetter fantastisch, die Sonne schien) und gingen schon ziemlich muede, aber motiviert weiter. Das 3. und letzte Ziel des Tages war die Oturere Hut, die wir nach 1 1/2 Stunden erreichten. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir Lavataeler, genossen die Aussicht auf den Mt. Ngauruhoe und Mt. Ruapehu und man hatte das Gefuehl, man laufe durch Tolkien's Mordor. Kurz nach 21 Uhr erreichten wir bei Daemmerung die Huette, assen eine Kleinigkeit und fielen nach 8 Stunden Wanderung hundemuede ins Bett.

Tag 2 fing nicht sehr vielversprechend an, es stuermte und regnete die ganze Nacht und wir waren so demotiviert, dass wir gar nicht aus unseren Schlafsaecken heraus wollten. Das Wetter besserte sich allerdings, so dass wir frohen Mutes weiterzogen. Allerdings trennten sich unsere Wege vorerst, Wolfgang ging noch mal ein Stueck des Vortages zurueck, um in den Kraterlandschaften des Mt. Tongariro herumzuwandern; Katja und ich nahmen uns die 4. Etappe vor, die Waihohonu Hut. Der Weg war fuer 3 Stunden ausgeschrieben, auf der Huette sagte man uns, man schaffe den Walk in weniger als 2 Stunden und wir brauchten letzten Endes 4 Stunden. Der Wind blies so heftig, dass wir Probleme hatten, uns aufrecht zu halten und geradeaus zu gehen und der Sand blies in unsere Gesichter. Wir liefen vermummt und sahen kaum die spektakulaere wechselhafte Landschaft. Hinter jedem erklommenen Berg bot sich uns eine vollkommen andere Kulisse.

Erleichtert erreichten wir die Huette, wie auch Wolfgang einige Stunden spaeter und dort feierten wir mit ca. 25 anderen Wanderern Silvester. Jeder hatte zumindest einen kleinen Tropfen Alkohol zum mitternaechtlichen Anstossen dabei. Das war ein Silvester der ganz besonderen Art, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Das 5. und letzte Ziel des Walks war am naechsten Tag das Whakapapa Visitor Centre, das wir erleichtert (dass wir es geschafft hatten) und muede erreichten. Nach einem kurzen Studium des neuseelaendischen Kartenwerks entschieden wir uns, in Whanganui zu uebernachten, was 1 1/2 Stunden entfernt liegt. Ich war ziemlich muede und geschafft, aber Wolfgang hielt mich waehrend der Fahrt wach, so dass wir sicher an unserem Ziel ankamen. Nach Abendessen und Dusche fielen wir ins Bett und schliefen wie die Koenige!

1 Kommentar:

Katja hat gesagt…

Hallo Michael,

wir haben in Tamaras Backpackers uebernachtet (BBH-member). Das ist das bisher beste hostel, in dem wir geschlafen haben! Kann ich nur empfehlen.

liebe Gruesse,
Katja