Donnerstag, Januar 12, 2006

Mt. Egmont, Napier, Hastings (04.01.-08.01.06)

Wolfgang hat uns also am Mittwoch verlassen und Katja und ich reisten nun alleine weiter. Zuerst gings in Richtung Westen zum Mt. Egmont (oder Mt. Taranaki in Maori), der aber leider viel zu schuechtern war und sich hinter dicken Wolken versteckte. Das Wetter zeigte sich allgemein nicht von seiner besten Seite, die meiste Zeit regnete es, so dass wir oft einfach weiterfuhren, weil wir bei Besichtigungstouren zu Fuss nass geworden waeren. Das Cape Egmont haben wir verpasst (durch den Regen wahrscheinlich das Schild uebersehen), in New Plymouth nur mal kurz einen Kaffe getrunken und dann gings von Stratford aus auf den Forgotten World Highway Nr. 43. Aufgrund der sinnflutartigen Regenfaelle und der geringen Bevoelkerungsdichte auf diesem Fleckchen Erde kamen wir uns wirklich vergessen vor und befuerchteten den nahenden Weltuntergang. Geschlafen haben wir in dieser regenreichen Nacht im Auto und am naechsten Morgen gings zeitig weiter.

Zu zeitig, denn in Whangamomona war noch kein Mensch auf Touristen vorbereitet. Whangamomona nennt sich seit 1988 Republik, denn sie erklaerten aufgrund von Unstimmigkeiten mit der lokalen Regierung ihre Unabhaengigkeit. Man kann sich im oertlichen Hotel, wo die Unabhaengigkeitserklaerung stattfand, seinen Reisepass abstempeln lassen, was nicht wirklich von Bedeutung ist, aber fuer Touristen, die diesen Weg auf sich nehmen, einen erinnerungswuerdigen Nebeneffekt darstellt. Wir zogen wie gesagt ohne Stempel von dannen, denn das Hotel oeffnet erst 11 Uhr.

Danach gings weiter Richtung Ohakune und von dort sollte man laut 'Herr der Ringe' location guide in eine Gegend kommen, die Filmfans leicht als 'Ithilien' identifizieren koennen. Leider hat es so stark geregnet, dass ich froh war, die Strasse zu erkennen, an Sightseeing war nicht zu denken. Da man durch den Tongariro National Park nicht durchfahren kann, fuhren wir drumherum und landeten wieder in Taupo, wo wir an der selben Stelle am See im Auto uebernachteten, wie ein paar Tage zuvor mit Wolfgang.

Nach dem Aufstehen gings schnurstracks und bei schoenstem Wetter an die Ostkueste nach Napier, der Art Deco Stadt. Napier wurde 1931 nach einem Erdbeben komplett zerstoert und die Bevoelkerung baute die Stadt innerhalb von 2 Jahren im Art Deco Stil neu auf. Darauf sind sie zurecht sehr stolz und feiern jedes Jahr ein Art Deco Festival zur Erinnerung. Wir checkten dort fuer 2 Naechte in der Stables Lodge, wo man Internet frei nutzten konnte (habe ich bisher in noch keinem hostel erlebt). Die Warteliste war lang doch bei geschicktem Timing fand sich immer eine Gelegenheit.

In der Naehe befindet sich das Cape Kidnappers, wo sich die groesste und spektakulaerste Festland-Brutstaette von Toelpeln befindet. Wir wollten uns die Voegel eigentlich ansehen, haetten aber entweder 5 Stunden in bruetender Hitze hin und zurueck laufen muessen (und dabei noch auf Ebbe warten muessen) oder eine Tour mit einem Traktor buchen muessen, die 30 Dollar gekostet haette. Das waren uns die Voegel dann doch nicht wert und wir fuhren weiter nach Hastings. Die Stadt ereilte 1931 das selbe Schicksal wie Napier, so dass man auch hier viele Art Deco Gebaeude bewundern kann.

Am naechsten Morgen sollte es wieder nach Wanganui gehen und auf dem Weg dorthin machen wir einen Abstecher auf den Te Mata Peak, wo man einen spektakulaeren Rundumblick auf das Umland hat. Dem 'longest place name in the world' haben wir einen Besuch abgestattet und uns gewundert, wie man den Titel "place" fuehren kann, wenn gerade mal 1 Haus vorhanden ist. Der Name des Ortes heisst uebrigens: Taumata whakatangi hangakoauau o tamatea turi pukakapiki maunga horo nuku pokai whenua kitanatahu ("The hilltop, where Tamatea with big knees, conqueror of mountains, eater of land, traveller over land and sea, played his koauau to his beloved").

Zurueck in Wanganui bereiteten wir unsere bevorstehende Trennung vor, entruempelten meinen fahrbaren Untersatz Wolfgang, wuschen Waesche und ich plante meine naechsten Tage in Wellington. Da ich fuer die Ueberfahrt auf die Suedinsel noch keine Faehre gebucht habe, man aber auf guenstige Tickets ca. 1 Monat warten muss, werde ich versuchen, in Wellington Arbeit zu finden, um meinen Geldbeutel etwas zu entlasten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Tja, dann wünsche ich mal viel Erfolg bei der Jobsuche. Dürfte in NZ wohl etwas leichter sein als hier im Ländle.

Grüße aus dem saukalten Stuttgart, wo's heute Nacht mal wieder geschneit hat!

(Woly)