Die Bootsfahrt ueber den Lake Manapouri, dem fuenftgrossten See Neuseelands mit seinen 33 Inselchen und den umgebenden Bergen, war landschaftlich zwar sehr schoen, aber ich war ja eigentlich wegen dem Doubtful Sound gekommen und der ist ja nun um einiges spektakulaerer. Die Bootsfahrt zog sich daher etwas lang, gerade auf dem Rueckweg hatte ich das Gefuehl, nie anzukommen.
In West Arm stiegen wir aus und dort befindet sich auch das unterirdische Kraftwerk, welches wir auf dem Rueckweg besuchten. Wir bestiegen einen Bus und mir wurde schlagartig bewusst, welches Glueck ich hatte, Neuseeland in meinem eigenen Auto zu erkunden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, in einem Bus mit zig anderen Leuten zu sitzen und zu vorher festgelegten Foto-, Pinkel- und Essenspausen auszusteigen. Die meisten Leute im Bus waren mindestens doppelt so alt wie ich, aber das stoerte mich weniger. Viel aergerlicher war, dass die Fahrt ueber den Wilmot Pass durch wunderschoene Landschaft fuehrte und es mir in den Fingern juckte. Ich haette so gerne angehalten und Fotos gemacht! Nach ca. 1 Stunde im Bus waren wir in Deep Cove angekommen, wo wir den Fjordland Navigator, unser Boot, bestiegen. Mit einer Tasse Tee und bewaffnet mit meiner Kamera machte ich es mir auf dem Aussichtsdeck bequem, dick eingemuffelt um dem Wind zu trotzen. Doubtful Sound ist so ganz anders als Milford Sound, obwohl sie beide durch Gletscheraktivitaeten entstanden sind und alle typischen Merkmale dafuer (haengende Taeler, U-Taeler, Gletscher) auch hier vorhanden sind. Aber Doubtful Sound ist nach dem Dusky Sound mit seinen 40 km Laenge der zweitgroesste aller Fjorde, waehrend Milford Sound gerade mal 17 km lang ist. Aufgrund seiner Groesse ist der Doubtful Sound auch breiter und dies ist meiner Meinung nach ein Grund dafuer, dass er nicht ganz so spektakulaer ist, wie der Milford Sound. Dort hat man steil aufragende Felswaende, an denen man dicht vorbeifaehrt und die Felswaende auf der anderen Uferseite sind nicht weit entfernt. Das ist im Doubtful Sound anders, die Entfernungen sind einfach zu gross. Dafuer findet man dort aber viele kleine Inselchen und 3 Seitenarme, die es zu erkunden gibt. Einige dieser Seitenarme an sich sind schon laenger als der Milford Sound. Nicht nur die Welt, sondern auch Neuseeland ist ein Dorf und so stellte sich heraus, dass ein Maedel, mit der ich zusammen in Christchurch bei Statistics New Zealand arbeitete, nun fuer Real Journeys im Doubtful Sound ihr taeglich Brot verdient.
Nach ca. 2,5 Stunden war der ganze Spass vorbei und wir bestiegen den Bus, um zurueck nach West Arm zu fahren, wo die Besichtigung des unterirdischen Kraftwerks anstand, das das groesste seiner Art in Neuseeland ist. Die durch Wasserkraft erzeugte Elektrizitaet hat eine geringe Umweltbelastung, da weder Wasser noch Boden verschmutzt wurden. Viel Zeit zum Umschauen blieb nicht, denn wir waren sowieso schon zu spaet und man wartete bereits mit dem Boot auf uns, um uns zurueck ueber den Lake Manapouri zu bringen. Ich fuhr am selben Tag zurueck nach Milford und kann nun sagen, dass ich 2 der insgesamt 15 Fjorde gesehen habe. Wie ich in einem der letzten Beitraege schon mal geschrieben habe, ist die Bezeichnung Sound falsch, man behaelt diese aber trotzdem bei allen Namen bei, weil sie sich nun so eingepraegt haben. In Anerkennung der Entstehung durch Gletscheraktivitaeten wird das Gebiet deshalb ‚Fiordland’ genannt, was alles richtig stellen soll.
2 Kommentare:
Hallo Katja,
ich denke sehr oft an dich und lese auch immer noch regelmässig auf dieser Seite.
Heute (irgendwie?!?!?!) musste ich besonders an dich denken und wollte auch mal wieder ein paar Grüße hinterlassen.
Hier bei uns ist alles in Ordnung. Der Winter hält Einzug, aber da muss frau wohl durch.
Ansonsten gibt es wenig "große" Neuigkeiten. Du kannst dich ja wahrscheinlich noch ein bisschen daran erinnern, wie das ist, wenn man dem Arbeitstrott nachgeht. Viele spannende Geschichten hat man da nicht zu erzählen.
Ich wünsche dir das Beste...Bis zum nächsten Mal..
Liebe Grüße
Janine
Hallo Katja, die Zeit vergeht so schnell und keiner weiß wo das eine Jahr hin ist. Voriges Jahr im Oktober, als wir Deine Abschlußpartie hatten, wußte keiner was auf Dich zukommt und wie Du es verkraftest. Wir glauben alle und das bestätigen uns Deine Berichte immer wieder, daß alles in Erfüllung gegangen ist, was Du Dir gewünscht hast und das ist auch gut so. Man hat nur dieses eine Leben und wenn man den Mut hat, es so zu leben wie man es für richtig hält, dann hat man etwas von seinem Leben. Vor kurzem habe ich ein sehr interessantes chinesisches Sprichwort gehört, was mir sehr gefallen hat. Es lautet so:
"Glaube an Dich selbst, achte auf Deine Gedanken !! Sie sind der Anfang Deiner Taten.. Hier gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
Übrigens haben wir Dir die Regenausrüstung für Deine Hose verschickt, da kannst Du dann wieder "trockener" Wandern in dieser herrlichen Landschaft.
Viele liebe Grüße von allen zu Hause, Mutti
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