Donnerstag, August 31, 2006

Ein bewegender August


Der Monat neigt sich dem Ende und ich moechte wieder berichten, was in den letzten 4 Wochen am anderen Ende der Welt geschehen ist.
Da Claudia und ich leider zu unterschiedlichen Schichten bei Statistics New Zealand arbeiten (sie morgens bis nachmittags und ich nachmittags bis abends), sehen wir uns die Woche ueber nicht und haben dafuer am Wochenende sehr viel Gerede nachzuholen. Meist wird dabei gekocht und das artet schon fast in eine Art Kochschule aus. Inzwischen koennen sich unsere Gerichte sehen lassen: Vorspeise Kuerbissuppe, Hauptgericht selbstgemachte Spaetzle mit Sauerkraut und Geschnetzeltem und als Dessert Pancakes mit Orangenmus (mit tatkraeftiger Unterstuetzung und Anleitung von Koch Juliane!). Sushi haben wir auch schon gemacht und da haben sogar die Japaner noch was lernen koennen. Dazu jede Menge leckere Salate und japanische Gerichte, deren Namen ich mir nicht merken kann. Das werde ich wirklich vermissen, wenn Claudia Anfang September gehen wird. Dir viel Spass bei Deiner Reise!!!!

Jobmaessig hat sich auch endlich ws getan, ich wurde naemlich zu einem Vorstellungsgespraech eingeladen. Einziger Haken an der Sache - das Gespraech fand im Milford Sound statt, denn dort habe ich mich beworben. Kein Problem, bei Statistics um 2 Tage frei gebeten, gleich noch ne Superbeurteilung kassiert und Montag morgen gings 5 Uhr in der Frueh los. Geplant war die Fahrt durchs Gebirge ueber Fairlie-Lake Tekapo-Omarama-Cromwell-Queenstown-Te Anau-Milford Sound. Nach einigen Stunden Fahrt wurde ich von Schnee ueberrascht und in Omarama teilte man mir mit, dass der Lindis Pass wegen heftigem Schneefall und steckengebliebenen LKW's gesperrt ist. Blieb nur, einen riesigen Umweg zu fahren und ueber Oamaru-Dunedin-Gore-Te Anau nach Milford Sound zu fahren. Nach ingesamt 15 Stunden kam ich endlich dort an und wurde von Hugh begruesst, der mich ueberall rumfuehrte, mir die Unterkunft fuer die Nacht zeigte (das waren die Belegschaftsunterkuenfte, in denen ich auch schlafen wuerde, wenn ich den Job bekaeme) und stellte mich den Leuten vor. Wurde auch sofort zum Bingo Abend in den Pub eingeladen aber ich lehnte dankend ab. Ausser in mein Bett wuerde ich an diesem Abend nirgendwo mehr hingehen!

Am naechsten Morgen zeigte mir Hugh die Boote und fuehrte mich rum und danach fand das Gespraech mit ihm und dem grossen Boss statt. Anschliessend luden sie mich ein, den Cruise zu machen und das Unterwasser Observatorium zu besuchen. Die Zeit brannte mir im Ruecken, aber das Wetter und somit die Aussicht waren fantastisch und so nahm ich an, genoss zum 2. Mal den Milford Sound, bestaunte das Unterwasserleben im Observatorium (und fuehlte mich wieder in meinem Unbehagen beim Schwimmen im Meer bestaetigt!) und fuhr gegen 12:30 Uhr wieder heim. In Te Anau erkundigte ich mich ueber das Wetter in den Hoehenlagen, bekam gruenes Licht und fuhr nun die Strecke zurueck, die ich am Vortag hatte meiden muessen. Nach 10 Stunden war ich zurueck in Christchurch und stolz wie Oskar ueber die Leistung, die mein Wolfgang in diesen 2 Tagen vollbracht hat. 1800 km und jeweils 10 bzw. 15 Stunden fast pausenlos durchgefahren! Stolze Leistung fuer sein Alter.

Gesehen habe ich mal wieder fast alles, was Neuseeland landschaftlich zu bieten hat: weite Gras- und Weideflaechen bevoelkert von Schafen und Rind, im Hintergrund schneebedeckte Berge, dazwischen tuerkisblaue Seen und im Milford Sound stockte mir oefter mal der Atem und es zuckte in meinen Fingern. Zu gerne haette ich Fotos gemacht, aber ich hatte einfach keine Zeit.
Aber es wurde mir wieder bewusst, warum ich in Neuseeland bleiben moechte und dass es all die Mueh' und Plag' Wert ist!

Ganze 2 Wochen und schaetzungsweise 20-30 interviews spaeter erfuhr ich endlich, dass ich den Job habe! Werde ab dem 18.09. fuer die gesamte Sommersaison (knappe 7 Monate) bei Red Boat Cruises arbeiten, pro Tag 3 Bootsfahrten machen, mich um die Gaeste kuemmern und das Boot wieder auf Vordermann bringen, wenn die Touristenscharen weg sind. Fuer die Zeit werde ich ein Work Permit bekommen, das es mir erlaubt, in Neuseeland zu arbeiten. Somit bin ich erstmal am Ziel angekommen, denn ich kann in Neuseeland bleiben und an einem der schoensten Stellen des Landes leben und arbeiten. Was will man mehr?

Der Job bei Statistics New Zealand ist Ende August vorbei, so dass ich endlich mal wieder freie Tage habe. Die werde ich mit Vorbereitungen verbringen, denn ich muss u.a. den neuseelaendischen Fuehrerschein machen. Die 12 Monate, in denen mein europ. Fuehrerschein hier gueltig ist, sind schliesslich bald rum.

Am dem 18.09. bin ich nur noch sehr schlecht uebers Handy zu erreichen, weil es dafuer keinen Empfang im Milford Sound gibt. Also bitte nur noch E-Mails schreiben. Ich kann mich ueber Handy melden, wenn ich alle 10 Tage fuer 4 Tage frei habe und den Milford Sound eventuell verlasse.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Katja, verfolge immer noch regelmässig Deinen Blog und freue mich jetzt für Dich, dass Du einen Job gefunden hast und erst mal bleiben kannst.
Also ich muss ehrlich zugeben, ich bin ganz schön neidisch. Wer weiss, vielleicht bist Du ja noch bei den Kiwis, wenn ich endlich meine Reise dorthin starten kann.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles alles Gute und weiterhin eine tolle Zeit.

Grüsse aus der Schweiz
Daniela

Unknown hat gesagt…

Hallo Katja,
ich verfolge bereits seit letztem Jahr, als du deine Reise Down Under gestartet hast, deinen Blog. Deine positiven Erfahrungen im Kiwiland haben mich nur bestärkt, es dir gleich zu tun und komme Anfang des Jahres nach NZ, um dort in der Filmbranche Fuß zu fassen. Vielleicht sieht man sich da ja mal und ich komme zu Filmaufnahmen in den Milford Sound!
Noch ganz viel Spaß in NZ und toll, dass du einen Job hast (ist auch ein Traum von mir)
Grüße
Lelila

P.S. vieleicht kennst du mich flüchten von neuseelandforum.be